Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

24.09.2023, 07:30 Uhr

Folkloreartige Proteste einzelner Gruppierungen helfen nicht weiter – wirkungsvolle Proteste müssen kraftvoll sein und gehen nur gemeinsam. Die ABDA zeigt Willen zum großen Protest. (Foto: Alex Schelbert)

Folkloreartige Proteste einzelner Gruppierungen helfen nicht weiter – wirkungsvolle Proteste müssen kraftvoll sein und gehen nur gemeinsam. Die ABDA zeigt Willen zum großen Protest. (Foto: Alex Schelbert)


Lauterbach sollte sich seine Sticheleien gegen die Apothekerschaft sparen. Wenn er nicht Manns genug ist, mit uns zu reden, sich mit der ABDA an einen Tisch zu setzen und eine faire Lösung für unsere angespannte Honorarlage zu finden, dann stellt er sich damit selbst ein Armutszeugnis aus. Mit einer Videoshow von der Leinwand oben herab auf die Pharmazeutinnen und Pharmazeuten zu blicken – das ist kein Umgang miteinander. Lauterbach muss wissen: Ohne Apotheken geht’s nicht. Und sein Ausweichen, seine Ablehnung sollten wir mit deutlichem Protest beantworten – aber bitte alle und gemeinsam. Mini-Demos und -Proteste einzelner Apothekerkreise haben keine Durchschlagskraft – es geht nur gemeinsam. Die ABDA ist willens dazu.

18. September 2023

Mit seiner giftigen Äußerung, die Apothekerschaft wolle „Mütter und Kinder verunsichern“, wenn sie vor massiven Lieferengpässen bei Kinderarzneimitteln warne, versuchte Lauterbach wohl, den Apothekerinnen und Apothekern eins auszuwischen unter dem Motto: Die Apothekers tragen ihren Honorarkampf auf den Schultern von Müttern und Kindern aus. Und großspurig posaunt er in die Lande, dass die Versorgung mit Kinderarzneimitteln in diesem Jahr „deutlich besser aufgestellt“ sei, als im vergangenen dank seines Lieferengpass-Gesetzes. Von wegen, mein liebes Tagebuch! Jetzt meldet sich sogar die Ärztekammer Berlin zu Wort und warnt davor, dass die Gesundheitsversorgung von Kindern in Deutschland „massiv bedroht“ sei. Es sei zu befürchten, „dass sich der jetzt schon bestehende Medikamentenmangel verschärft und im Falle von Infektionswellen wie im vergangenen Jahr nicht ausreichend Fiebersäfte oder Antibiotika zur Verfügung stehen“. Wenn der Bundesgesundheitsminister schon nicht die Apothekerschaft ernst nimmt, vielleicht geben ihm die Warnungen seiner Ärzteschaft zu denken.

Nun ja, mein liebes Tagebuch, die geplante kleine Protestaktion der ABDA, wonach die Apotheken während des Videoauftritts von Lauterbach mal drei Stunden schließen sollen (am Nachmittag des 27. Septembers), bringt’s nicht wirklich. Die Reaktionen der Apothekerschaft auf diesen Mini-Protest sind gespalten. Die Apothekengewerkschaft Adexa meint zwar, dass eine hohe Beteiligung an den Schließungen zu Beginn des Apothekertags „wünschenswert“ sei, aber man müsse diese Aktion eher als Warmlaufen für noch größere Protestaktionen verbuchen“. So wird es wohl kommen, mein liebes Tagebuch. Denn nach wie vor gibt es von Lauterbach nicht die kleinsten Zeichen, dass er die Honorarforderungen ernst nimmt.

 

19. September 2023

„Apotheker-Aufstand gegen Lauterbach: ‚Tiere sind in Deutschland besser versorgt als Kinder‘“ Schlagzeile der BILD auf der Titelseite. Mein liebes Tagebuch, wie haben wir Apothekers es auf so eine prominente Stelle geschafft? Nicht durch ABDA-Aktionen, sondern weil mehr als 200 Apothekerinnen und Apotheker aktiv geworden sind: Sie haben ihre Defektlisten mit entsprechenden Kommentaren an den Bundesgesundheitsminister und auch an die BILD geschickt. Aus den Defektlisten kann der Minister entnehmen, dass die Zahl der fehlenden Arzneimittel zwischen 300 und 1400 liegt. Der Tenor der Briefe an Lauterbach: Die Apothekerinnen und Apotheker verwalten einen Mangel und die „gewissenhafte und pharmazeutische Versorgung der Bevölkerung“ sei derzeit akut in Gefahr. Von Apotheker Marc Schmidt, St. Georg Gesundheitsdienste in Bruchsal in Baden-Württemberg, übernahm die BILD die titelgebende Aussage: „Unsere Tiere sind besser versorgt als unsere Kinder – Tierärzte haben ausreichend Antibiotika.“ Dass so viele Apothekers ihre Defektlisten und Briefe an die BILD schickten, hat sich Lauterbach selbst zuzuschreiben. Mit seiner vorwurfsvollen Aussage, die Apothekers würden in ihrem Kampf für ein besseres Honorar mit Panikmache zur Versorgungslage „Mütter und Kinder verunsichern“, löste er eine Welle der Empörung aus. Mein liebes Tagebuch, die Protest-Briefe der Apothekerinnen und Apotheker haben vermutlich mehr bewirkt als alle Postkärtchen-Aktionen der ABDA. Der Bevölkerung wurde klar gemacht, wie ernst die Versorgungslage durch fehlende Arzneimittel ist und wer dafür verantwortlich ist.

Die Schlagzeile auf der Titelseite der BILD „Der Apothekeraufstand gegen Lauterbach“ war vermutlich der Auslöser für Lauterbachs Reaktion auf X (vormals Twitter). Dort schrieb er, es sei „das gute Recht der Apotheker“, am kommenden Mittwoch für mehr Honorar zu streiken. Und bittersüß twitterte er lobend: „Apotheken machen eine sehr gute Arbeit. Ihre fachliche Qualifikation erlaubt es, ihnen bei Darreichung von Kindermedikamenten im Herbst mehr Rechte zu geben. Das Gesetz dazu kommt jetzt.“ Mein liebes Tagebuch, damit kommt er allerdings selbst bei der ABDA nicht durch. Die Standesvertretung reagierte und erinnerte an ihre sechs Fragen, die sie gerne von Lauterbach beantwortet haben möchte. Denn es sei nach wie vor nicht hinnehmbar, dass die Bundesregierung das Apothekenhonorar seit 11 Jahren nicht angepasst habe.

Und jetzt wartet die berufspolitische Apothekenwelt gespannt auf den kommenden Mittwoch, auf Lauterbachs Video-Botschaft zum Deutschen Apothekertag. Wird er die sechs Fragen, u. a. zur überfälligen Honoraranpassung beantworten und wenn ja, mit welchem Tenor? Immerhin, er wird nicht darum herumkommen, sich zum Apothekenhonorar zu äußern, zumal nach seinem Videoauftritt die Delegierten, die vor Ort im Saal sind, die Gelegenheit haben werden, ihm Fragen zu stellen. Der Videoauftritt wird zwar gestreamt, Fragen sind aber nur live von den Anwesenden im Saal möglich. Immerhin, wer die Rede im Internet verfolgt, kann im Anschluss daran an einer Live-Umfrage teilnehmen, kündigte die ABDA an. Man wolle die Zufriedenheit der Apothekenteams mit den Aussagen des Ministers messen. Die Ergebnisse sollen dann noch vor Ort vorgestellt werden. Mein liebes Tagebuch, hoffentlich werden die Ergebnisse dem Minister dann auch mit auf den Weg gegeben. 

 

Zwei Pharmaverbände, der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) und der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), wollten zu einem großen gemeinsamen Pharmaverband mit den Namen VPI (Verband der Pharmazeutischen Industrie) verschmelzen. Doch die geplante Fusion ist geplatzt. Es war bereits der zweite Versuch – auch Ende 2019 scheiterte der Versuch zusammenzugehen. Und wieder war es der BPI, der die Kurve nicht kriegte. Während sich der BAH und seine Mitglieder mit großer Mehrheit für die Fusion aussprachen, brachten die BPI-Mitglieder nicht die erforderlichen 75 Prozent Zustimmung zusammen. Dabei hatte man im Vorfeld bereits in beiden Verbänden viel Vorarbeit geleistet und auf beiden Seiten Kompromissfähigkeit gezeigt. Immerhin sind beide Verbände unterschiedlich strukturiert. Doch letztlich ist die Fusion wohl, wie man hörte, an Emotionalem gescheitert: Der BPI hätte auf sein Delegiertensystem verzichten müssen, man hätte sich praktisch zum Teil selbst abschaffen müssen. Tja, was doch liebgewonnene Gewohnheiten so ausmachen. Mein liebes Tagebuch, aus Apothekersicht könnte man dies alles mit einem „so what“ achselzuckend übergehen: Was hat diese gescheiterte Fusion mit uns Apothekers zu tun? Nun, vielleicht mehr als man auf den ersten Blick meinen könnte, es gibt da nämlich durchaus Auswirkungen auf die Apothekenwelt. Der BAH mit rund 400 Mitgliedern hat die Apothekerschaft und ihre Belange in den vergangenen Jahren in vielen Fällen politisch unterstützt und an der Seite der Apothekerschaft gekämpft. Der BPI mit seinen rund 270 Unternehmen setzte sich nicht immer so deutlich pro Apotheke ein. Aber es geht auch darum, dass ein großer Pharmaverband aus BAH und BPI, ein VPI, politisch weit mehr Schlagkraft gehabt hätte, z. B. auch bei Gesetzen wie dem Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei patentfreien Arzneimitteln und zur Verbesserung der Versorgung mit Kinderarzneimitteln. Lauterbach und Co. hätten es schwerer gehabt, ihre praxisfernen Gesetze gegen einen starken Pharmaverband durchzubringen. Die Bündelung der Kräfte dieser Verbände hätte wohl in vielen Fällen auch uns Apothekers nützlich sein können. Aber  auch hier sieht man: Nicht immer setzt sich die Ratio durch.

 

20. September 2023

Das Lieferengpass-Gesetz, mit vollem Namen Arzneimittellieferengpass- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG), enthält u. a. auch Regelungen, die den Apotheken mehr Beinfreiheit, sprich Möglichkeiten beim Austausch nicht verfügbarer Arzneimittel erlaubt, außerdem auch Regelungen, die eine Retaxation verbieten, wenn ausgetauscht wird. Doch schon gibt’s Probleme: Wie der Deutsche Apothekerverband (DAV) mitteilt, sei man sich mit dem GKV-Spitzenverband nicht einig, wie der Gesetzestext in Austauschfällen zu interpretieren ist – und ja, wir ahnen es, die Krankenkassen könnten sich trotz gesetzlicher Regelung veranlasst sehen, zu retaxieren. Uneins ist man sich auch, wann genau die Apotheke den 50- Cent-Engpasszuschlag abrechnen darf. Mein liebes Tagebuch, es ist einfach immer wieder unglaublich, mit welchen spitzfindigen Interpretation von Gesetzestexten der Kassenverband versucht, Apotheken retaxieren zu können. Diesmal geht es z. B. vereinfacht ausgedrückt darum, wie die Wörter „ein Arzneimittel“ zu verstehen sind, also als zahlenmäßige Vorgabe (ein „einziges“ Arzneimittel) oder eher allgemeiner.  Mein liebes Tagebuch, vielleicht müsste man bei Gesetzen immer gleich einen Anhang mit Beispielen von Interpretationshilfen mitliefern. Der DAV hat jedenfalls das Bundesgesundheitsministerium angeschrieben und um Klarstellung und Hilfe für die Auslegung des Gesetzestextes gebeten. Mein liebes Tagebuch, vollkommen richtig. Es ist zu hoffen, dass das BMG rasch antwortet, bevor die Kassen ihre Retaxmaschinerie anwerfen, obwohl der Gesetzestext doch genau das vermeiden wollte.

 

Die BILD-Zeitung hatte Bundesgesundheitsminister Lauterbach nach ihrem Aufmacher-Thema mit der Überschrift „Apotheker-Aufstand gegen Lauterbach“ gleich noch zu einem Pressetermin empfangen, um mehr über die prekäre Versorgungslage z. B. bei Kinderarzneimitteln im Herbst und Winter zu erfahren und wie der Minister damit umgehen wolle. Doch Lauterbach ließ alles an sich abprallen. Den Groll der Apotheker könne er verstehen, schreibt die BILD und zitiert den Minister weiter: „Apotheker machen eine tolle Arbeit. Aber ich habe diese Lieferengpässe geerbt, viele Reformen sind seit zehn Jahren überfällig.“ Und was die Schlagzeile „Tiere sind in Deutschland besser versorgt als Kinder“ betreffe (eine Schlagzeile, die auf die Aussage eines Apothekers zurückgeht), konterte der Minister, die Aussage sei grob falsch, man gebe für Humanarzneimittel 48 Milliarden Euro im Jahr aus, für Tierarzneimittel 900 Millionen. Mein liebes Tagebuch, wie soll man dies kommentieren? Er weicht aus, der Bundesgesundheitsminister. Und zum Anliegen der Apothekerschaft, zur Forderung nach mehr Honorar, sagt er wieder nichts.

 

21. September 2023

Es muss mehr geschehen als nur verbale Protestnoten abzugeben und Postkärtchen zu verschicken – denn das lässt die Politik sichtlich kalt. Wenn die Apothekerschaft ihre Forderungen nach einer längst überfälligen Honoraranpassung ernst meinen, ist starker öffentlichkeitswirksamer Protest das Mindeste. Mein liebes Tagebuch, die von der ABDA empfohlene dreistündige Schließung während Lauterbachs Videoansprache entfaltet vermutlich kaum eine Schlagkraft. Einige Apothekerkreise denken bereits über weitere Aktionen nach. Die Freie Apothekerschaft e.V. beispielsweise hat den 2. Oktober ins Visier genommen: Da an diesem Tag auch die Ärzteschaft streikt, biete es sich an, dass auch die Apotheken an diesem Tag geschlossen bleiben, so der Tenor von Daniela Hänel, Vorsitzende dieses Vereins. Sie begründet eine Schließung auch damit, dass sie ihre Apotheken gar nicht mehr eine Woche lange geöffnet haben kann, wenn sie nicht gegen die Apothekenbetriebsordnung verstoßen will. Denn dort steht, „dass wir Arzneimittel für den Bedarf von mindestens einer Woche vorrätig halten müssen. Dies ist unter den gegebenen Umständen und den vielen fehlenden Arzneimitteln nicht einzuhalten!“, so Hänel. Interessanter Ansatz. Allerdings, mein liebes Tagebuch, was bringt es, wenn einzelne Apotheken oder kleine Vereine zu Schließungen aufrufen? Ohne ABDA und zentralen Protestaufruf verpuffen Miniaktionen.

 

22. September 2023

Lauterbachs Gesundheitskioske – ist es eine notwendige neue Infrastruktur für einen besseren Zugang zu Gesundheitsleistungen oder sind es teure und überflüssige Prestige-Einrichtungen fürs die soziale Gewissensberuhigung? Die Meinungen darüber, ob Deutschland solche Kioske braucht gehen auseinander. Von Seiten der Apothekerschaft hagelt es Kritik, die Rede ist von überflüssigen Parallelstrukturen. Mein liebes Tagebuch, da ist was dran. Wir haben 18.000 Apotheken im Lande, im Prinzip niedrigschwellige Anlaufstellen für jeden, der den Weg ins Gesundheitswesen sucht. Man könnte die Apotheken endlich besser bezahlen und sie zu mehr pharmazeutischen Dienstleistungen befähigen, z. B. zur Beratung, wie man sich im Gesundheits-Dschungel zurechtfindet. Es gibt aber auch Stimmen in der Apothekerschaft, die offen für den Kioskgedanken sind und dafür plädieren, die Apotheken in die Struktur der Gesundheitskioske mit einzubinden, um sinnvoll pharmazeutische Aspekte einbringen zu können. Dafür plädiert z. B. der Verein demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VdPP). Unterstützung für solche Gedanken kommt nun auch von der Apothekengewerkschaft Adexa. Sie bedauert, dass das „Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz“, mit dem Gesundheitskioske deutschlandweit aufgebaut werden sollen, die Zusammenarbeit zwischen Kiosken und Apotheken nicht vorsieht. Da bleibt „ein großes Potenzial zum Nachteil der Patientinnen und Patienten ungenutzt“, so Adexa. In der Tat, mein liebes Tagebuch, wenn sollten sich diese Kioske nicht mehr vermeiden lassen, dann wäre es ein No Go, Apotheken hier nicht in irgendeiner Weise mit einzubinden. Aber nach wie vor steht doch die Frage im Raum, ob man die Kioske tatsächlich braucht und nicht lieber vorhandene Strukturen ausbaut. Und die Frage ist auch, ob eine Nachfolgerin, ein  Nachfolger von Lauterbach im Gesundheitsministerium auch so begeistert von Kiosken ist.

 

Nächste Woche: Deutscher Apothekertag in Düsseldorf. Die Lage ist angespannt. Bereits der erste Tag (27. September) wird mit einem kleinen Protest beginnen: Dreistündige Apothekenschließung während Lauterbachs Vidoeauftritt und die ABDA-Forderung an Lauterbach, sechs unbequeme Fragen zu beantworten, so die Frage: Was ist mit der längst überfälligen Honorarerhöhung? Was auch immer passiert, ABDA-Präsidentin Overwiening hat bereits eine Protestwelle angekündigt, sollte Lauterbach Antworten schuldig bleiben. Overwiening: „Wenn wir auf unsere Fragen zur Zukunft der Arzneimittelversorgung weiterhin keine tragfähigen Antworten erhalten, wird es noch in diesem Herbst eine erneute, groß angelegte Protestwelle der Apotheken geben“, sagte Overwiening. Und mein liebes Tagebuch, wir meinen, es sollte auch eine Protestwelle geben, wenn er die falschen Antworten gibt.

 

Der Hessische Apothekerverband (HAV) gibt sich auch kämpferisch. Holger Seyfarth, Chef des HAV, ruft den 2. Oktober zu einem Protesttag auf, an dem die Apotheken geschlossen bleiben und die Apothekenteams auf dem Opernplatz in Frankfurt demonstrieren sollten. Er schließt sich damit dem Gedanken der Freien Apothekerschaft an, die ebenfalls am 2. Oktober zum Protest aufgerufen hat. An diesem Tag streikt nämlich die Ärzteschaft. Mein liebes Tagebuch, verständlich, wenn dass auch Apothekerkreise da mitziehen wollen. Aber wie gesagt: Ob die Aufrufe einzelner Gruppierungen und Verbände zu solchen Mini-Protesten die politische Durchschlagskraft haben, darf bezweifelt werden. Da wäre es doch mit Sicherheit besser, wenn die Apothekerschaft mit geschlossen Reihen zum Protest bläst. Die Protestankündigung der ABDA steht doch bereits im Raum. Also, mein liebes Tagebuch, so verständlich wie die Lust an individuellen Demos und Protesten sein mag: Es geht ums Ganze und da brauchen wir die gesamte Apothekerschaft: Die Politik muss den Riesendruck aus unseren Reihen spüren. Also, wir sind gespannt und fiebern der ABDA-Aktion entgegen.


 


Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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8 Kommentare

HAV Streikaufruf

von Dr.Diefenbach am 24.09.2023 um 17:27 Uhr

..Nun unternimmt der Kollege Seyfarth etwas, das aus der "Reihe" tanzt-und schon wird wieder daran herumgemäkelt.Der Aufruf für den 2.10.(stimmt es tatsächlich,dass die LAK hier Massnahmen androht??)ist allemal sinnvoller als die verlängerte Pause.... am kommenden Mittwoch, die wirklich nur als lächerliche Softymassnahme bezeichnet werden kann.Erstens haben -bekannt-viele Betriebe sowieso geschlossen,zweitens sind auch die meisten Ärzte gar nicht verfügbar.
GEMEINSAME Sache MIT den Medizinern,DAS bringt sicher mehr.Unabhängig einmal vom Ärger über Honorarverteilungen.Fakt ist, dass der Minister sich irgendwie verhält:Irgendwie interessiert es ihn DANN,wenn ihm die politische Gefolgschaft abhanden kommt.Dies steht nicht im Raum.Und da
auch aus Grünen-Sicht keine "Gefahr" für K.L. droht, warum sollte er effektiv nachgeben??Apothekerleins haben immer noch am Ende klein bei gegeben.Hier beschäftigt man sich lieber damit ob Frau Händel AfD >affin ist.So ein Blödsinn.
Was aber leider stimmt.Ich kenne genug Kollegen, die sich den o.g. Aktivitäten entziehen, lieber in Urlaub fahren, somit der hier auch angesprochenen 50:50 These folgen.Solidarität.wie Frau Overwiening sie sich wünscht, wird ab Mittwoch im Saale statt finden, nach beendeter JHV gehts weiter wie vorher.DARAUF baut auch K.L.,auf dessen Theater man gespannt blickt und der eine
Unverschämtheit und Arroganz uns gegenüber an den Tag legt mit seiner grosszügigen Schalte, dass der SPD auch hierfür noch 5 % mehr Abzüge gehören sollten...
Ich hoffe auf VIELE am 2.10. in FFM!!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Verdammter Murks

von Roland Mückschel am 24.09.2023 um 14:48 Uhr

Es muss jedem klar sein dass 50 Prozent der Apotheken die ganze Scheiss-Situation am Arsche vorbei geht. Sie zählen sich zu den saturierten und gesicherten Apotheken denen der Verlust der Nachbarn als absoluter Gewinn erscheint.
Wir, die verlorenen anderen 50 Prozent haben die absolute Pflicht uns zu retten und unseren Verlust zu minimieren soweit das überhaupt geht.
Dazu muss uns jedes geeignetes Mittel recht sein.
Kein falscher Standesdünkel,jedes geeignete Mittel muss ergriffen werden. Unsere Familien und Abhängige dürfen das von uns erwarten.
Wir dürfen uns hier von einem Tagebuch nicht einlullen lassen das schon immer die Interessen der ABDA vertreten hat, manchmal etwas cachiert.
Hier werden nicht die Interessen der kleinen Apotheken vertreten, allein der Druck der kleinen Basis bewirkt hier manchmal kleine vermeintliche Meinungsänderungen. Dieses Tägebuch vertritt uns aufgegebenen Apotheken nicht. Nur ein zarter Schein ist zuwenig.
Gerne würde ich 5.000 beherzte Apothetker haben die zu allem bereit sind. Natürlich auch verehrte Kolleginnen.
Wie hieß es im Märchen?
Was besseres als den Tod findest du allemal… Sonntägliche Grüße aus Oberschwaben.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Verdammter Murks

von Karl Friedrich Müller am 24.09.2023 um 15:12 Uhr

Bravo! Es ist nicht nur das Tagebuch und Ditzel, sondern die ganze DAZ, die sich der Propaganda der ABDA und der Saturierten unterwirft.
Es kommentiert hier kaum noch jemand unter den Beiträgen. Warum wohl?

Wie geht gemeinsam bei Apotheken?

von Ulrich Ströh am 24.09.2023 um 10:11 Uhr

Karl Lauterbach wird schmunzeln:

-Verband in Hessen ruft zur Demo am 2.Oktober auf.
-Kammer in Hessen droht postwendend mit Ordnungswidrigkeitsverfahren.

Es geht doch nur gemeinsam…

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Wie geht gemeinsam bei Apotheken

von Dr. Radman am 24.09.2023 um 12:39 Uhr

Ordnungswidrigkeiten muss man in Kauf nehmen, wenn man was verändern will.

AW: Wie geht gemeinsam bei Apotheken

von Dominik Klahn am 25.09.2023 um 15:57 Uhr

Ich finde die Reaktion der hessichen Landesapothekerkammer auf den m.E. begrüßenswerten Vorstoß des HAV nicht verwunderlich. Immerhin ist die Kammer Teil der Selbstverwaltung und keine Interessenvertretung. Dies ist im Kern der DAV mit den LAVen. Insofern sehe ich letztendlich den DAV bundespolitisch letztendlich (vorrangig gegenüber der ABDA) in der Pflicht, die Interessen der Apotheke vor Ort wahrzunehmen.

Die zunehmende Entschlossenheit einzelner (in den sozialen Medien) wahrnehmbarer Apotherk:innen, von diversen Gruppierungen und stellenweise auch der LAVen ist m.E. eine sehr erfreuliche Entwicklung. Solange diese darin mündet, dass insbesondere der DAV sein bundespolitisches Trägheitsmoment nun endlich einmal überwindet und sich ohne wenn und aber an die Spitze der Bewegung stellt. Geschieht dies nicht, wäre dies womöglich fatal. Unter Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt ist dies der Ärzteschaft passiert. Denn die besonderen Versorgungsformen bieten der ambulanten Ärzteschaft Möglichkeiten, die den Apotheken als lediglich indirekter Vertragspartner nicht gegeben sind. Insofern wäre eine Schwächung der Rahmenvertragspartner der Apothekerschaft auf Ebene des Bundes sowie der Länder fatal.

Ich wünsche den Apotheker:innen vor Ort insofern zum Durchsetzen ihrer wichtigen Anliegen maximale Geschlossenheit. Mögen DAV & LAVen das Momentum annehmen.

Mein liebes Tagebuch

von Bernd Haase am 24.09.2023 um 9:05 Uhr

Die große Frage ist und bleibt.

Wie können die Mitarbeiter und Inhaber der öffentlichen Apotheken Ihre berechtigten Forderungen durchsetzen ?


Anbei noch eimal der Link zu einem Artikel in der PZ vom 16. Oktober 2012

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-422012/faire-verguetung-gefordert/apotheker-fordern-faire-verguetung/

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.

von Anita Peter am 24.09.2023 um 8:26 Uhr

" Die ABDA ist willens dazu "

Die ABDA handelt nur auf Druck von unten. Sie wollte gleich nach der Sommerpause eskalieren. Nun heisst es, im November wolle man sich weiter beraten.
Unser Problem heisst ABDA!

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