Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

21.11.2021, 07:04 Uhr

Coronazeit, Geheimniszeit, Freudezeit – alles ist die Weihnachtszeit

Coronazeit, Geheimniszeit, Freudezeit – alles ist die Weihnachtszeit


Weihnachtszeit ist Coronazeit – leider: Die Zahlen steigen unaufhaltsam. Demnächst 3G auch am Arbeitsplatz, auch in Apotheken. Wann kommt die Impfpflicht für Gesundheitsberufe? Die Apotheken stehen mit der Impfspritze bereit und wollen beim Boostern helfen. Das RKI will’s, die Politik ist dagegen – so kommen wir nicht weiter. Immerhin, bald gibt’s Strafen für Hersteller und Nutzer gefälschter Impfdokumente. Weihnachtszeit ist Geheimniszeit – noch immer: Die Dienstleistungen sind immer noch unter Verschluss, aber wir wissen schon, wie das Honorar, das noch nicht feststeht, dafür abgerechnet wird. Weihnachtszeit ist Freudezeit: Ampelkoalitionäre wollen die Apotheken-Dienstleistungen besser honorieren. Oh du schöne Weihnachtszeit. 

15. November 2021

Die Zahlen der Corona-Infizierten und der Corona-Patienten gehen durch die Decke. Mit 3G, 2G und  jetzt schon 2G+ versucht man die Welle zu brechen. Und natürlich soll das Boostern helfen – doch das Tempo der Impfungen, die derzeit überwiegend in Arztpraxen und in wenigen Impfzentren stattfinden, ist zäh. Noch-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will die Ärzte bereits mit mehr Geld (28  Euro Honorar statt 20 Euro und am Wochenende sogar 36 Euro) für ein schnelleres Tempo beim Impfen begeistern. Der Staat will sich das Boostern also was kosten lassen. Nun ja, mein liebes Tagebuch, ob das genug Anreiz für die Ärzte ist? Bei einigen Gesundheitspolitikern und auch unter den möglichen Ampel-Koalitionären mehren sich die Stimmen, die Apotheken mit ins Boostern einzubeziehen – dass sie Impfen können, haben viele Apothekers bereits bei der Grippeschutzimpfung gezeigt. Stefan Hartmann, Chef des Bundesverbands deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) meint: Schnelles Boostern wird nur mit den Apotheken möglich sein. Er verweist auch darauf, dass bereits in Apotheken von acht europäischen Ländern gegen Covid-19 geimpft wird. Mein liebes Tagebuch, auch in den USA sind die Apotheken in die Impfstrategie mit eingebunden. Warum nicht bei uns? Sogar der Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, spricht sich dafür aus, dass in Apotheken gegen Covid-19 geimpft werden sollte – das könnte das Impftempo erhöhen, so Wieler. Man braucht niedrigschwellige Angebote, „je schneller geimpft wird, desto besser, sonst kriegen wir diese Krise nicht in den Griff“. Mein liebes Tagebuch, mehr Hilferuf geht doch schon gar nicht mehr. Die Apotheken, zumindest diejenigen, die bereits gegen Grippe impfen, stehen bereit, wie eine Umfrage des Apothekerverbands Nordrhein zeigt. Der Verband hält es für möglich, allein in Nordrhein mindestens 25.000 Impfungen pro Woche durchzuführen. Und wenn, wie es so nett beim AV Nordrhein heißt, adäquat honoriert wird, geht sogar noch mehr. Mein liebes Tagebuch, wer will dieses Angebot ausschlagen? Die Apotheken können’s, die Apotheken sind dabei und eine kleine Schippe mehr an Honorar bringt den Impf-Turbo.

Selbst Angela Merkel, unsere geschäftsführende Bundeskanzlerin, ist überzeugt, dass es sinnvoll ist, Apotheken ins Impfgeschehen gegen Covid-19 einzubeziehen, wie sie mit einem Vorstoß auf der Bund-Länder-Konferenz deutlich machte. Doch hier stieß sie bei den Länderchefs auf Widerstand. Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten fürchten, dass die Einbeziehung der Apotheken in die Covid-19-Impfungen die Organisation verkompliziere. Mein liebes Tagebuch, was haben die denn für Vorstellungen von Apotheken! Haben wir nicht in den zurückliegenden Pandemie-Monaten bewiesen, dass alles, was wir angepackt haben, reibungslos lief? Und wenn es doch irgendwo hakte, dann lag es nicht an uns. Also: Die Apotheken stehen bereit!

16. November 2021

Bisher konnten Fälscher von Impfpässen und diejenigen, die diese gefälschten Impfpässe in Apotheken vorlegten, nicht für ihre Taten belangt werden, das war im Strafgesetz explizit nicht vorgesehen (Strafbarkeitslücke). Das wird sich nun ändern, ein Gesetzentwurf liegt bereits vor. SPD, Grüne und FDP haben sich sogar darauf verständigt, dass es beim unzulässigen Ausstellen von Gesundheitszeugnissen besonders schwere Fälle geben soll, die mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe bestraft werden können, z. B. wenn solche Fälschungen gewerbsmäßig oder durch Banden erfolgt. Endlich, mein liebes Tagebuch, hoffen wir, dass das Gesetz rasch in Kraft treten wird. Für Apotheken ist allerdings keine „Offenbarungsbefugnis“ vorgesehen, d.h., sie dürfen die Person, die gefälschte Dokumente vorlegt, nicht anzeigen und die vorgelegten Dokumente nicht einbehalten. Wenn Apotheken dies dennoch tun, verletzen sie möglicherweise Privatgeheimnisse. Das Einzige, was Apotheken dürfen: kein digitales Zertifikat ausstellen. Total unbefriedigend ist das, mein liebes Tagebuch, und unverständlich: Warum hat man die Offenbarungsbefugnis nicht mit ins neue Gesetz aufgenommen?

Den unzureichenden Gesetzentwurf sollte man mal auch vor dem Hintergrund betrachten, dass  eine neue Funktion der Corona-Warn-App es ermöglicht, digitale Impfzertifikate von Apotheken zurückzurufen und in der Corona-Warn-App (CWA) als ungültig zu kennzeichnen. Das sorgte für Wirbel. Der Deutsche Apothekerverband hat dazu erklärt, dass es in einem bekannt gewordenen Fall um einen konkreten Einzelfall gehandelt haben soll, nämlich um eine Münchner Apotheke, in der eine Apothekenmitarbeiterin an einer größeren Fälschungsaktion beteiligt gewesen sein soll.  Deshalb habe man alle ausgegebenen Zertifikate dieser Apotheke gesperrt. Es sollen auch weitere Apotheken betroffen sein. Tja, und wenn eine Person ihren korrekten Impfnachweis  zufällig in einer dieser Apotheken digitalisieren ließ – Pech gehabt, gesperrt. Ein Unding, mein liebes Tagebuch. Das ist auch dem Bundesgesundheitsministerium klar geworden. Und daher: In Kürze soll es möglich sein, nur noch einzelne Zertifikate zu sperren, an einer Lösung werde bereits gearbeitet. Mein liebes Tagebuch, aber rasch bitte.

 

Impfpflicht für Gesundheitsberufe – darüber wird in Deutschland heftig diskutiert. Österreich scheint da schon einen Schritt weiter zu sein und hat eine Impflicht für Gesundheitsberufe angekündigt. Noch unklar ist, ob diese Impfpflicht dann auch für Apothekenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter gelten wird. Die Österreichische Apothekerkammer allerdings begrüßt bereits eine solche Impfpflicht. Und wie sieht es bei uns aus? In den regionalen Kammerversammlungen wurde darüber bereits heftig gestritten, die Meinungen gehen auseinander. Aber was sagt unsere Bundesapothekerkammer dazu? Ein offizielles Votum liegt nicht vor. Mein liebes Tagebuch, ehrlich gesagt, für mich als Angehörigem eines Gesundheitsberufes gibt es in dieser pandemischen Lage keine Diskussion: Für Apothekerinnen und Apotheker, für PTA und PKA und alle anderen, die in Apotheken arbeiten, sollte es doch selbstverständlich sich, sich impfen zu lassen, ganz abgesehen davon, dass es auch so etwas wie eine moralische Verpflichtung gibt. Da wäre es doch geradezu absurd, wenn Apotheken nach außen verkünden müssten: „Wir tun alles für die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten, aber sorry, unser Personal ist nicht geimpft.“ Da passt was nicht. Ein Votum der BAK pro Impfpflicht? Bitte gerne!

 

Da ist er wieder, der Ruf nach einer Dynamisierung unserer packungsunabhängigen Vergütung oder zumindest einer Überprüfung alle zwei Jahre (obwohl letzteres nichts bringt, da dies die Politik auch bisher nicht beachtet hat). Berend Groeneveld, Chef des Landesapothekerverbands  Niedersachsen, hat die Politik dazu aufgerufen, die Apothekenvergütung zukunftsfest zu machen. Fein, mein liebes Tagebuch, dieser Appell an die Politik ist überfällig, denn abgesehen von einigen kleinen Zulagen (z. B. Botendiensthonorar) hat es in den vergangenen Jahren keine Anpassung unseres Honorars gegeben. Aber mit einer Anpassung ist es nicht getan, wie Groeneveld richtig anmerkt, wir brauchen auch eine zweite Finanzierungssäule, unabhängig von den Arzneimittelpackungen. Allerdings nicht allein in Form der angedachten Honorierung pharmazeutischer Dienstleistungen – das reicht nicht aus. Die dafür vorgesehenen 150 Mio. Euro  sind zum einen zu wenig, zum andern ist es ein Honorar für zusätzliche Leistungen. Also, was wir zunächst brauchen, ist eine Anpassung des derzeitigen Apothekenhonorars. Mein liebes Tagebuch, es rächt sich, dass wir derzeit keine eigenen Vorschläge auf den Tisch legen können, wie sich unser Honorar in Zukunft weiterentwickeln lässt. Die ABDA-AG, die jahrelang ergebnislos danach suchte, hatte ihre Suche eingestellt – ein Armutszeugnis. Vielleicht schafft es unsere aktuelle Führung in einem neuen Anlauf, ein zukunftsweisendes Paper vorzulegen: Apothekenhonorar 2025.

17. November 2021

Es ist uns Apothekers zwar noch nicht bekannt, welche pharmazeutischen Dienstleistungen wir in Zukunft erbringen dürfen und was sie uns im einzelnen bringen, aber das Abrechnungsverfahren dafür, das steht schon mal. Immerhin, darauf konnten sich der GKV-Spitzenverband und der Deutsche Apothekerverband einigen. Mein liebes Tagebuch, sicher, es ist nicht nur wichtig, was,  sondern auch wie die Dienstleistungen abgerechnet werden. Wenn das schon mal steht, kann man nach dem Schiedsverfahren, wo es um das Was und das Wieviel geht, schneller loslegen. Und wie läuft es dann konkret? Man wolle wohl über den Nacht- und Notdienstfonds abrechnen – bereits an 15. Dezember werde ein Zuschlag von 20 Cent pro rezeptpflichtiger Fertigarzneimittelpackung an den Fonds abführt, damit sich der Topf für die Honorierung der Dienstleistungen füllen möge.

 

Bleiben wir beim Geheimthema Dienstleistungen: Da konnte man eine klitzekleine Neuigkeiten vom Bundesapothekerkammer-Präsident Thomas Benkert hören. Auf der Online-Versammlung der Apothekerkammer Schleswig-Holstein verriet er, dass die ABDA 115 Vorschläge für Dienstleistungen erarbeitet habe, aus denen dann eine „Steuerungsgruppe“ anhand eines Kriterienkataloges etwa zehn Leistungen ausgewählt habe. Welche das sind, verriet er nicht. Dabei sind vermutlich die Medikationsanalyse und die vertiefte Beratung zu speziellen Darreichungsformen. Hach, es ist einfach nett, wie spannend die ABDA uns diese Dienstleistungen häppchenweise präsentiert, mein liebes Tagebuch. Da kann sich jeder Tatort-Autor eine Scheibe abschneiden. Angesprochen wurde allerdings auch das Volumen des Honorars, das in der vorgesehenen Höhe von 150 Mio. Euro hinten und vorn nicht reicht. Nötig sei mindestens das Dreifache. Das kann noch heiter werden.

 

Vernunft ist eingekehrt: Apotheken, die neben ihrer Offizintätigkeit z. B. auch Sterilherstellung, Heimversorgung oder Versandhandel betreiben und dafür getrennte Zugänge zur Telematikinfrastruktur wollten, dürfen sich nun über bis zu acht Telematik-IDs bzw. SMC-B-Karten freuen – das haben die Gesellschafter der Gematik beschlossen. Alles andere wäre auch nicht erklärbar gewesen, mein liebes Tagebuch. Bisher sträubten sich die lieben Apothekerkammern, mehrere SMC-B-Karten auszugeben, wenn ihre Mitgliedsapotheken dies verlangten. Doch damit ist nun Schluss. Die  Gematik hat sogar explizit empfohlen, dass die Kammern ihren Mitgliedern auf Verlangen mehrere SMC-B-Karten und Telematik-IDs ausgeben sollten. Apotheken können so ihre Geschäftsfelder wesentlich besser adressieren und organisieren. Die Kosten für die weiteren SMC-B-Karten müssen die Apotheken allerdings selbst tragen.

 

Kein Aprés-Ski in Schladming und keine Pharmacon-Fortbildung: alles abgesagt. Die Bundesapothekerkammer hat die Reißleine gezogen und in Abstimmung mit dem Veranstalter, der ABDA-Tochter Avoxa, den Pharmacon Schladming gecancelt. Mit großem Bedauern. Ja, mein liebes Tagebuch, wäre sicher wunderschön geworden, sich endlich wieder einmal in Präsenz im Schnee zu treffen, aber die pandemische Lage in Deutschland und Österreich spitzt sich zu. Vielleicht im nächsten Jahr wieder? Aber nur, wenn die Durchimpfungsrate mindestens 85 Prozent und mehr erreicht hat. Also, in diesem Jahr sitzen wir fortbildungswilligen Apothekers wieder vor dem Bildschirm: pharmacon@home. Trotzdem, viel Spaß!

18. November 2021

DocMorris will einfach nicht akzeptieren, dass bei Rx-Arzneimitteln keine Boni gewährt werden dürfen. Nachdem der EU-Versender eine Weile still gehalten hat, versucht das DocMorris-Mutter-Unternehmen Zur Rose, einen Weg zu finden, dennoch Boni zahlen zu können: Dass Unternehmen will verhindern, Sanktionen zahlen zu müssen, wenn doch Boni gezahlt werden. Zur Rose ist der Ansicht, dass die Paritätische Stelle, die solche Sanktionen, also Vertragsstrafen verhängen darf, nicht berechtigt sei, dies zu tun und geht mit einem Eilantrag dagegen vor. Zur Rose begründet seinen Vorstoß damit, dass die zugrundeliegende gesetzliche Regelung europarechtswidrig sei. Mein liebes Tagebuch, es war zu erwarten, dass der Versender nicht die Beine stillhält und auf Teufel komm raus Boni zahlen und E-Rezepte und seine Kunden anlocken will. Für DocMorris geht’s beim E-Rezept um alles. Ob die Lunte brennt und bald wieder ein Pulverfass in die Luft geht? Eine erste Entscheidung  zum Eilantrag könnte es noch in diesem Jahr geben.

 

Noch hat sich die Ampel nicht wirklich zusammengerauft, aber in Sachen Gesundheitspolitik sind sich SPD, Grüne und FDP schon ziemlich nahe gekommen. Ihr erster Entwurf für den Gesundheitsabschnitt im Koalitionsvertrag sieht vor, mehr Geld als bisher geplant für pharmazeutische Dienstleistungen locker machen zu wollen. Und der Nacht- und Notdienstfonds soll zu einem „Sicherstellungsfonds“ weiterentwickelt werden. Außerdem sollen Apotheken auch im Notdienst Arzneimittel ausliefern. Mein liebes Tagebuch, das liest sich so schlecht nicht: Den potenziellen Koalitionären hat es wohl auch gedämmert, dass Apotheken mit 150 Mio. Euro keine Dienstleistungen, zumindest nicht in nennenswertem Umfang erbringen können, ohne sich selbst auszubeuten: Pharmazeutische Dienstleistungen sollen daher besser honoriert werden. Guter Ansatz! Die Ampel, so sie denn kommt, will zudem Bürokratie abbauen, außerdem dürfen sich Apotheken dann Hoffnungen machen, dass die Abgabeerleichterungen, die in Pandemiezeiten geschaffen wurden, auch weiterhin erhalten bleiben. Was SPD, Grüne und FDP auch vorsehen: nur noch 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Arzneimittel. Und wie erwartet: die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken – auf welchen Wegen auch immer, Apotheken sind bisher noch nicht ausdrücklich genannt. Mein liebes Tagebuch, sollten Apotheken zu Cannabis-Buden werden, dann sollten sie allerdings auch Frankenwein abgeben dürfen. 

19. November 2021

Geschäftsmodell des Berliner Start-up „First A“ ist es, die in Apotheken bestellten Arzneimittel per Fahrradkurier innerhalb von 30 Minuten zu den Kundinnen und Kunden zu liefern. Seit September radeln die Kurier-Riders in Berlin, jetzt auch in München, Düsseldorf und Köln, weitere Städte sollen folgen. First A arbeitet mit Apotheken zusammen. Allerdings wird der Kundschaft, die sich durch First A beliefern lässt, nicht deutlich gemacht, aus welcher Apotheke die Arzneimittel kommen. Stattdessen geriert sich das Unternehmen selbst ein bisschen wie eine Apotheke. In den FAQs heißt es beispielsweise: „First A ist deine lokale Apotheke  – online“. Mein liebes Tagebuch, so geht’s wirklich nicht! Und daher gab’s als Dämpfer erstmal eine gegen First A erwirkte einstweilige Verfügung. Das Landgericht Berlin verlangte, dass das Angebot und die Werbeaussagen überarbeitet werden. First A reagierte, das Start-up soll die beanstandeten Punkte überarbeitet haben.

 

Das Corona-Gesetzespakt der künftigen Ampelkoalitionäre hat, trotz anfänglichen Widerstands der unionsgeführten Länder auch den Bundesrat passiert und ist nun auf der Zielgeraden. Mit dem neuen Gesetz kommt unter anderem eine 3G-Pflicht am Arbeitsplatz, ja, auch für Apotheken. Mein liebes Tagebuch, angesichts der dramatischen Lage ist diese Regelung überfällig. Am Arbeitsplatz nur geimpft, genesen oder getestet – endlich. Verbunden mit der Hoffnung, dass auch die letzten hartnäckigen Impfverweigerer sich für die Impfung entscheiden.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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12 Kommentare

Voran oder besser zurück?

von Reinhard Rodiger am 21.11.2021 um 20:24 Uhr

Seit 20 Jahren sind "Wir" nicht vorangekommen."Wir" verlassen uns auf die, die das wollen.Es gibt keinen Aufbruch ohne Ende der Vergeblichkeit. Also mit wem identifizieren?

Nachdem "Wir" nicht aufgebrochen sind, macht es die Politik.
Wie immer in Situationen, in denen die Handlungsoption verspielt wird, gilt : "Rette sich wer kann". Nur, was geschieht, wenn sich zu wenige retten können? Dann reicht das avisierte Honorar für 20-30% super, der Rest ist dann weg.Er hält dem Upscaling halt nicht stand.Wer es nicht versteht: Es sollen nur die "Hochfrequenzler" gut leben.Den Rest brauchen wir nicht.Oder nur vor Wahlen oder eben jetzt im Notstand, aber nicht für den Nächsten.

Erkenntnis 1) Wer in der " falschen" Gegend lebt,hat schlechte
Karten. Das gilt für Bürger und die, die sie
erreichen sollen.ca.Die Hälfte.

Anders ausgedrückt: eine frequenzabhängige Versorgung schadet allen, die "in Nebenlagen" leben" und versorgen sollen Da hilft auch kein Honorar, das auf die Hochfrequenten abgestimmt ist und dessen Dimension sowieso nur für die Schnellsten reicht.

Erkenntnis 2) Flächendeckende Versorgung und Upscaling
schliessen sich aus.Flächendeckung heisst,
Niedrigfrequente und Versorgungsqualität
anzuerkennen.

Die Beispiele der systematischen Vernachlässigung der niedrigfrequenten Lagen in allen Branchen sind Legion.Daran haben Renditeinterssierte oder ein verantwortungsfreier Staat kein Interesse.Nur der staatliche Auftrag ist eigentlich ein anderer.Er gilt für alle und nicht als Ausbeutungsmodell wie heute.Der Auftrag wird nur durch Elimination von 70% erfüllt.

Erkenntnis 3) Die Frage, welche Leistungen in welcher
Frequenz und in welcher Region notwendig sind,
wir überhaupt nicht gestellt.Patienten sind nicht
renditenkonform verteilt.

Es gilt das Problem zu lösen, dass der Gesundheitsmarkt asymmetrisch ist und nicht den Gesetzen der reinen VWL-Lehre gehorcht.Das heisst den Erfordernissen von 30 % Elite
übergangsweise gerecht zu werden.Um danach freie Bahn für breitflächiges verdienen zu haben.Mangels Alternative.

Wenn die Zeichen auf Transformation gerichtet sind, so sollte die Richtung bestimmt und in ihren Konsequenzen quantifiziert werden.Erkennbar ist, dass zugunsten einer Minorität gehandelt wird, die den eigentlichen Auftrag nicht erfüllen kann.
Doch der ist neu zu formulieren.Selten war die Lage so zwingend, Diversität zu sichern und Breite zu erhalten.

Nicht zuletzt geht es um Achtung der geleisteten Alltagsarbeit, die untergepflügt werden soll zugunsten unbekannter Schaumkronen.Von denen ist nur sicher, dass sie nur wenigen dienen können.Das ist zu wenig.Egal, ob sich Regierung,
Standesvertretung oder die eigentlich Betroffenen angesprochen fühlen, die Aufgabe liegt auf dem Tisch. Nicht mehr lange.Wenn sie nicht gelöst wird, fehlen die Umsetzer fühlbar.

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Gedankensplitter am Bügelbrett (im OG ) 1-3

von gabriela aures am 21.11.2021 um 18:18 Uhr

Heute ist ja tatsächlich mal Stimmung beim „Tagebuch“, fast wie in alten Zeiten.
Wobei wir schon beim Thema wären - die guten alten Zeiten und die guten alten Kämpfer:Innen .
1.Die Kämpen und Amazonen der AG Honorar - Apothekenprominenz in heute präsidialer Funktion.
Ergebnislos aufgelöst nach 10 Jahren und jetzt „darf“ der DAV Ideen zum Vortrag bringen - als wären bisher keine Verbandsleute in der höchstehrenamtlichen AG involviert gewesen. Ich habe keine Lust, wieder die Besetzungsliste zu suchen, aber das sind keine Unbekannten.
Macht‘s gut und danke für den Fisch.
Somewhere Overtherainbow , liebe Regina, oder was ?

2. Danke Herr Groenevold, für Ihre Anregung der Überprüfung des Apothekenhonorars .Entschuldigen Sie ein leicht belustigtes müdes Lächeln.
Leider muß ich anmerken : hatte der DAV bereits bei unseren sensationellen 25 cent im Jahr 2012 verhandelt - oder war es vorher bereits ? - und nie eingefordert. Bzw. es gab irgendwelche Auswertungen, die die BMGs der FDP Rösler und Bahr „alternativ“ ausgewertet haben.
Fakt ist und bleibt: die Liste des Scheiterns ist mittlerweile schier unübersichtlich.
Fakt ist : es kam nie dazu - weil :
sonst wäre es noch schlimmer gekommen !

3. die hochgeheimen Pharm - DL .
Wird das die reisekostendensubventionierte Nachfolgerin der AG Honorar, oder ist das eher die
Area 51 unserer Transparenzqueen ABDA ?
Hat jemand:in in der vollisolierten, saturierten Heidestraße in Berlin -Mitte schon mal 150 Mios runtergerechnet auf …okay…Endziel 15.000 Apotheken ?

Aber Overtherainbow ist alles gut und bunt.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Gedankensplitter am Bügelbrett (im OG

von Conny am 21.11.2021 um 19:03 Uhr

..wie in alten Zeiten - 9 Kommentare- und dabei habe ich noch keine Grüsse aus der Karibik geschickt :). Ps : auch an Frank

AW: @conny

von gabriela aures am 21.11.2021 um 20:30 Uhr

Ihre tiefgreifend intelligenten und themenbezogenen Anmerkungen vermisse ich schon sehr. Hoffentlich fällt Ihnen in der Karibik keine Kokosnuss auf die Rübe !

Impfen in Apotheken

von Gregor Huesmann am 21.11.2021 um 15:37 Uhr

Impfen gegen Corona in Apotheken? Natürlich wäre das sinnvoll. Im Kammerbereich Hessen ist noch nicht einmal die Grippeimpfung duch Apotheker möglich. Mal ehrlich: Die Mehrheit der Kollegenschaft will das doch gar nicht! Man würde seine Dokters erzürnen - und nichts liegt uns ferner. Außerdem müsste man was neues lernen. Was die Arzthelferin so nebenbei erlernt, müssen wir uns in Seminaren erarbeiten. Dann also doch lieber nicht. Und wenn ich das nicht will,dann soll es auch mein Kollege nicht dürfen. So kleinkariert sind wir gestrickt!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

FDP

von Dr.Diefenbach am 21.11.2021 um 10:25 Uhr

....stellt wohl mit Herrn Theurer den Gesundheitsminister.Da ist man wohl Herrn Lauterbach los,er ist in der Minister Hitparade gar nicht aufgetaucht.----Andere Frage:WAS wird aus der Impfpflicht für ALLE,die nicht wegen gesundheitlicher Argumentation herausfallen?Wie weit kommt unser System den Zeitgeistern noch entgegen, die rücksichtslos DIE gefährden die ua. täglich in Kliniken usw ihr eigenes Leben riskieren um den Philosophien ,aufgebaut aus dem "Recht " der Verfassung ohne Berücksichtigung dass es auch Pflichten gibt!!! zu genügen? Ich bin ja der Ansicht dass die Grundsatznichtimpfer so richtig zur Kasse gebeten werden, wenn sie denn in Kliniken DENEN die Plätze wegnehmen,die zB nach Infarkt mit dem Tode ringen.Von der mentalen Belastung der Menschen in den Krankenhäusern mal ganz abgesehen.Dass DORT viele Wut haben, kann ich bestens verstehen!

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AW: Hetze

von Stefan Siebert am 21.11.2021 um 15:16 Uhr

Es ist so schön einfach, gegen die Ungeimpften zu hetzen.
Bei Ihrer Logik sollten Sie aber auch Zuschläge für Alkoholiker, Raucher und Fette fordern.
Die verstopfen ebenfalls die Kliniken ohne Not.
Alleine 130000 Tote durch das Rauchen.
Aber es entspricht dem viel zitierten Zeitgeist, alle Schuld den Ungeimpften.
Das auch Geimpfte im großen Umfang das Virus übertragen können, ist dem Herrn Doktor wohl entgangen?

AW: FDP

von Sabine Schneider am 21.11.2021 um 17:13 Uhr

@ Herrn Siebert : die Raucher, die Fetten und die Alkoholiker schränken nicht mein !!! Leben ein.

AW: FDP

von Dr.Diefenbach am 21.11.2021 um 18:01 Uhr

AN Herrn Siebert:Ich hetze nicht, das überlasse ich der AFD.SIE sollten sich mal mit den Grundsätzen der politischen Kultur auseinandersetzen ,da stellen Sie fest, dass genau die Impfverweigerer in die untere Denkkaste einzusortieren sind("mich interessiert nur was vor meiner Tür passiert").Die Impfverweigerer schaden ALLEN,der Gesellschaft INSGESAMT,Ihre anderen Beispiele legen NICHT einen Staat lahm.Das sollte einleuchten-

AW: @S. Siebert

von aures gabriela am 21.11.2021 um 18:42 Uhr

Die von Ihnen genannten Gruppen treten nicht zeitlich geballt auf .
Wissenstest :
Gehen Sie am Strand spazieren, wenn eine Sturmflut vorhergesagt ist ?
1. Ja, weil nämlich die Nichtschwimmer am Meer/im Urlaub auch die Rettungskräfte binden
2. Nein, weil ich weiß, daß ich das Risiko der Ertrinkens vermeiden kann.

Na, klingelts ?

Wer keine eigenen Vorschläge produziert…

von Ulrich Ströh am 21.11.2021 um 9:42 Uhr

Wer nach acht Jahren keine eigenen Vorschläge zum Apothekenhonorar entwickeln kann…von dem darf man auch bei der Entwicklung von praxisgerechten pharmazeutischen Dienstleistungen wenig erwarten.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Wer keine eigenen Vorschläge produziert

von Anita Peter am 21.11.2021 um 10:05 Uhr

Mein Vorschlag -> 500 Mio in einen Strukturfonds, Verteilung zu gleichen Teilen an alle Vor Ort Apotheken. Und die 500 Mios müssen NEU generiert werden und nicht aus dem Honorar geschnitten werden!

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