Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

06.06.2021, 07:45 Uhr

7. Juni 2021: Tag der Apotheke mit dem Motto: Das E-Rezept kommt – wie schön, kennt nur keiner. (Foto: Alex Schelbert)

7. Juni 2021: Tag der Apotheke mit dem Motto: Das E-Rezept kommt – wie schön, kennt nur keiner. (Foto: Alex Schelbert)


Schnelltest-Stellen mit der Lizenz zum Gelddrucken, Hirschhausens Impfbuch-Geschenk aus dem Hause Spahn – das Geld fließt. Aber nicht für Apotheken: Keine Erhöhung des Honorars für die Corona-Impfstofflieferungen an Arztpraxen. Und unsere honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen liegen immer noch im dichten Nebel: Wie viel Honorar gibt es eigentlich wofür und wer veranlasst die Dienstleistungen und wer verteilt das Honorar? Egal, nächste Woche gibt’s wieder einen „Tag der Apotheke“ Motto: „Das E-Rezept kommt!“ Dumm nur, das die Mehrheit der Bevölkerung davon noch nichts gehört hat. Und die Telekom darüber informieren soll. 

31. Mai 2021

Das war abzusehen: Abrechnungsbetrug bei einigen Corona-Teststellen, auch Sicherheit und Seriosität lassen zu wünschen übrig. Für so manche „Teststelle“, von denen einige in den letzten Wochen wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, waren die Vorgaben zum Betreiben einer solchen Teststelle wie eine Einladung zum Betrug: Zelt aufbauen, angeben, wie viele Tests man angeblich durchgeführt hat und das Geld dafür wurde überwiesen. Keinerlei Nachweise über die eingekaufte Menge an Tests (wobei die eingekaufte Menge nichts über die durchgeführten Tests aussagt), keine Nachweise über die getesteten Personen (ja, ja, der Datenschutz), keine Kontrollen durch behördliche Stellen (klar, alle sind überlastet) – kein Wunder, wenn da einige Testanbieter auf die Idee kamen zu tricksen und zu betrügen. Ganz abgesehen davon, dass zum Teil auch oberflächlich und schlampig getestet worden sein soll. Jetzt will Spahn handeln: Die Vergütung fürs Testen und den Test wird von 18 Euro voraussichtlich unter 10 Euro sinken, das Finanzamt soll die Abrechnungen kontrollieren. Mein liebes Tagebuch, man wird sehen wie sich das auswirken und umsetzen lässt. Die seriösen Testzentren haben das Nachsehen, gut möglich, dass sich dann nicht mehr jedes seriöses Testzentrum halten kann. Der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann fordert, die Corona-Tests in die Hände von medizinischem Personal zu legen. und der Grüne-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen meint: „Es wäre Aufgabe der Task-Force der Minister Scheuer und Spahn gewesen, eine sichere und seriöse Testinfrastruktur zu gewährleisten.“ Mein liebes Tagebuch, wir brauchen eine Task-Force, um die Scheuer-Spahn-Task-Force zu kontrollieren! 

Oder wird es mit dem  jüngsten Maskenskandal ohnehin eng, sehr eng für unseren Bundesgesundheitsminister? Der Spiegel hatte herausgefunden, dass Jens Spahn im Frühjahr hunderte Millionen von Masken in China im Wert von schätzungsweise einer Milliarde Euro eingekauft hatte. Da sich deren Qualität  allerdings als miserabel herausgestellt hatte und die Masken nicht verteilt werden konnten, wollten Spahns Leute laut Angaben des Spiegel die nutzlosen Masken zunächst in Sonderaktionen an Hartz-IV-Empfänger, Behinderte und Obdachlose abgeben. Nun sollen sie in die Nationale Reserve Gesundheitsschutz eingelagert werden, um sie dann endgültig verschwinden zu lassen: Wenn die Verfallszeit erreicht ist, werden sie dann vernichtet. Eine Milliarde Euro gehen dann in der Müllverbrennung auf in Feuer und Rauch auf. Mein liebes Tagebuch, da sind wir auf Spahns Erklärungen gespannt. 

 

Auch das war abzusehen: Nach dem ersten Run auf die Selbsttests ist dieser Markt ziemlich eingebrochen – die Händler bleiben nun offenbar auf ihren Testkits sitzen. Die Drogeriekette Rossmann hat noch so viele Selbsttests im Lager, dass sie sogar den Apotheken anbietet, diese Selbsttests für die Angestellten abzunehmen. Diese Entwicklung wundert nicht: Mittlerweile gibt’s an jeder Ecke ein Angebot für kostenlose Schnelltests, die Menschen kaufen kaum noch Selbsttests. Außerdem, was nützt ein gemachter Selbsttests: Für den Eintritt ins Restaurant oder in Läden zum Shoppen sind selbst gemachte Tests nicht gültig. Die meisten Apotheken sind von diesem Rückgang der Nachfrage nicht betroffen, sie hatten sich wohlweislich kaum mit Selbsttests bevorratet, zumal sie preislich kaum mit den Angeboten in Discountern und Dromärkten mithalten konnten.

1. Juni 2021

Grippeschutzimpfungen in Apotheken: Der Apothekerverband Nordrhein machte im Herbst des vergangenen Jahres den Anfang, dann kam auch das Saarland hinzu. Doch über ein halbes Jahr später können sich Impfwillige noch immer nicht in allen Bundesländern in Apotheken gegen Grippe impfen lassen. Es hängt halt vom Verhandlungsgeschick und -willen der Verbände ab, die sich mit den Kassen zusammensetzen müssen, und von der Priorität, der man dem Thema Impfen in Apotheken einräumt. Jetzt ist auch der Apothekerverband Rheinland-Pfalz dabei: Ab der kommenden Grippesaison 2021/22 können sich auch Versicherte der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland in Apotheken gegen saisonale Influenza impfen lassen. Das Modellprojekt startet Anfang Oktober. Für die Versicherten ist die Impfung „komplett kostenfrei“, wie von der Kasse zu hören ist. Ziel ist es, auch die Menschen zu erreichen, die nicht zum Arzt gehen, um sich impfen zu lassen. Der Apothekerverband wird in Kürze eine Liste der Apotheken veröffentlichen, die am Modellprojekt mitmachen. Mein liebes Tagebuch, schön, dass sich wieder ein Apothekerverband bereit gefunden hat, ins Modellprojekt für Grippeschutzimpfungen in Apotheken einzusteigen. Hoffen wir, dass in diesem Jahr noch paar weitere Verbände die Kurve kriegen. Die Ärzte werden doch im kommenden Herbst alle Hände voll zu tun haben, die Folgeimpfungen gegen Covid-19 zu verabreichen, da springen wir Apothekers doch gerne ein und impfen gegen Grippe.

 

Wer hat heute noch was zu verschenken!? Na klar, das Bundesgesundheitsministerium (BMG): Es verteilt kostenlos das „Impfbuch für alle“, verfasst von Dr. Eckart von Hirschhausen und einem Autorenteam. Leicht verständlich beantworten die Autoren auf 80 Seiten alle wichtigen Fragen rund um das Thema Impfen. Lobenswertes Ziel ist es, die Impfbereitschaft in der Bevölkerung zu fördern, generell alle Impfungen, aber auch die Covid-19-Impfung. Um das Buch unter die Leute zu bringen, startete das BMG eine Telefonaktion, die sich auch an Apotheken richtete: ein kostenloses Bestellangebot für das Hirschhausen-Buch. Mein liebes Tagebuch, verständlich, wenn man da erst mal skeptisch wird. Nachfragen bei den Verbänden ergaben jedoch, dass es sich bei diesem Angebot tatsächlich um eine vom BMG autorisierte Aktion handelt. Mein liebes Tagebuch, na, gut zu wissen, also her mit dem Buch, die Apotheken verschenken das doch gerne – wenn’s denn gut ist. Zwar stößt das Zugpferd Hirschhausen nicht bei allen Apothekers auf Gegenliebe, zumal sich dieser Arzt und Entertainer vor Kurzem wenig freundlich über die Apotheken äußerte („Apotheken verdienen sich eine goldene Nase an den Masken“), aber seien wir nicht nachtragend. Schauen wir uns das Buch mal an, wenn’s kommt…

 

Wenn ab nächster Woche Betriebsärzte bei den Apotheken ihre Corona-Impfstoffe bestellen, können die Apotheken die angeforderten Impfstoffe nun bei allen ihren Großhandlungen bestellen – nicht nur bei Sanacorp, Gehe Phoenix und Noweda, sondern auch bei den Pharma-Privat-Großhändlern und bei AEP. Die beiden letzteren waren zunächst von den Impfstofflieferungen an Betriebsärzte ausgeschlossen worden mit der Begründung, es sei eine bundesweite Vertriebsstruktur bei den Großhandlungen nötig. Doch das ließen sich die Privaten zurecht nicht gefallen und protestierten. Sie wurden „nach intensiven Gesprächen“ mit dem BMG mit in die Belieferungen der Betriebsarztpraxen einbezogen. Mein liebes Tagebuch, gut so, man muss sich nur wehren!

2. Juni 2021

Apropos sich wehren: Mit der Vergütung von 6,58 Euro für die Lieferung eines Corona-Impfstoff-Vials sind die Apotheken „dramatisch unterfinanziert“, hatte die ABDA ausgerechnet und mindestens 18,08 Euro gefordert. Doch damit scheint die ABDA bei unserem Herrn Bundesgesundheitsminister abgeprallt zu sein: In der vom Bundeskabinett gebilligten neu gefassten Coronavirus-Impfverordnung wurde die Honorierung der Apotheken für die Belieferung der Arztpraxen mit Impfstoffen nicht nachgebessert. Im Gegensatz zur Vergütung für den Großhandel: Er bekommt rund zwei Euro mehr für jede an die Apotheke gelieferte Durchstechflasche. Mein liebes Tagebuch, lässt die von der ABDA angemahnte „dramatische Unterfinanzierung“ der Apotheken den Bundesgesundheitsminister kalt? Nimmt er die ABDA, nimmt er uns Apothekers nicht mehr ernst? Oder haben wir keinen Draht mehr zu Spahn?

 

Ist wieder nett geworden, der neue Fernsehspot des Wort&Bild-Verlags zum Tag der Apotheke am 7. Juni. Mit dem 16-sekündigen TV-Spot, der auf mehreren Sendern läuft, darunter ARD, ZDF, RTL, Pro7, SAT1, Kabel 1, will der Verlag wieder einmal „Danke Apotheke“ sagen und die Apotheken würdigen. Das kleine Video ist eine gemeinschaftliche Aktion mit der Gesundheitsplattform gesund.de, zu der neben dem Wort & Bild Verlag auch BD Rowa, Noventi, Phoenix und Sanacorp eG gehören.

3. Juni 2021

Der Umsatz im Apothekenmarkt mit rezeptpflichtigen und rezeptfreien Arzneimitteln inklusive Apothekenversandhandel hat zwar auch im ersten Corona-Jahr 2020 zugelegt, im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent, wie die neue Broschüre des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) zeigt. Doch Jubeltöne sind von den Pharmaherstellern nicht zu vernehmen. Im Gegenteil,  die Hersteller beklagen immense Belastungen durch gestiegene Herstellerabschläge und Rabattzahlungen gegenüber den Krankenkassen: Die Belastungen sind im vergangenen Jahr auf mehr als 11,6 Milliarden Euro und damit höher als je zuvor geklettert (allein die Rabattverträge machen hier knapp 5 Milliarden Euro aus). BAH-Hauptgeschäftsführer Hubertus Cranz lässt daher die Politik wissen, dass der Kostendruck für die Unternehmen aufgrund der zahlreichen sozialrechtlichen Steuerungselemente immens sei, und fordert Entlastungen statt weiterer Belastungen. Und es müsse Anreize für die Hersteller geben, die Lieferketten nachhaltig zu sichern und weiterhin in die Forschung, auch mit bekannten Arzneimitteln, zu investieren. Mein liebes Tagebuch, so geht Politik.

 

Das E-Rezept kommt – aber die wenigsten Bürgerinnen und Bürger wissen, was es damit auf sich hat, was auf sie zukommt und wie das E-Rezept funktioniert. Mein liebes Tagebuch, stark oder? Da kommt eine der größten Revolutionen auf dem Gebiet der Arzneimittelversorgung auf uns zu und die wenigsten haben davon gehört. Damit das nicht so bleibt, hat die Gematik, die für die Einführung des E-Rezepts zuständig ist, die Deutsche Telekom AG beauftragt, ab 1. Juli dieses Jahres eine Hotline für Fragen rund um das E-Rezept zu betreiben. Man möchte mit diesem Angebot die Bürgerinnen und Bürger bei der Einführung der digitalen Verordnungen „intensiv begleiten“. Mein liebes Tagebuch, da sind wir gespannt, wie diese Begleitung aussehen wird. Welche Bürgerin, welcher Bürger erwartet denn von der Telekom, dass sie uns über das E-Rezept informieren und aufklären wird? Bei allem Einfallsreichtum der Gematik: Den Löwenanteil der Aufklärung übers E-Rezept werden wohl die Apotheken vor Ort leisten (müssen), im persönlichen Gespräch mit ihren Kundinnen und Kunden – so eine Telekom-Hotline kann da höchstens als Add-on hinzukommen. Vielleicht hätte die Gematik mal ein paar Euro in die Hand nehmen sollen, um die Apotheken zu unterstützen mit Infomaterial, mit kleinen Foldern und Broschüren, die sie ihren Kunden in die Hand geben können. Denn Gespräche übers E-Rezept kosten zusätzliche Arbeitszeit. Die Euro für die Infos und Aufklärung zum E-Rezept wären bei den kleinen Apotheken sicher besser angelegt als beim magentafarbenen Riesen.

4. Juni 2021

Nur mal so am Rande: Nächste Woche, am 7. Juni, ist Tag der Apotheke. Tag der was? Ja, Tag der Apotheke, am 7. Juni. Seit 1998 ist das so. Mein liebes Tagebuch, gefühlt hat sich dieser Tag nicht so recht in das Bewusstsein unserer lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger, aber auch nicht in die Agenda unserer Medien eingebrannt. Ich vermute sogar, dass die Medienlandschaft jährlich aufs Neue überrascht ist, wenn die ABDA zur Pressekonferenz zum Tag der Apotheke einlädt. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass dieser Termin in den vergangenen Jahren kaum eine große Botschaft überbrachte, und der ABDA-Öffentlichkeitsarbeit vielleicht auch das Kleingeld fehlte, den Tag der Apotheke groß herauszubringen. Nun könnte sich der Tag der Apotheke in diesem Jahr ein wenig anders darstellen, denn er hat eine echte Botschaft: „Das E-Rezept kommt!“ Ja, mein liebes Tagebuch, da bahnt sich doch genau betrachtet eine kleine Revolution an: Es wird kein Papier, keinen rosafarbenen Zettel mehr geben, auf dem der Arzt, die Ärztin ihren Patientinnen und Patienten die Arzneimitteltherapie verordnet. Die Verordnung wird elektronisch, das E-Rezept kommt – das könnte doch wirklich ein echter Knaller sein. Zumal das E-Rezept doch auch viele Vorteile mit sich bringt. Das Dumme dabei ist nur, bisher kennen die wenigsten Bürgerinnen und Bürger das E-Rezept: 63% haben noch gar nichts davon gehört und 20 % haben früher mal davon gehört. Ob das wirklich eine passende Botschaft zum Tag der Apotheke ist:  Hey, liebe Leut, da kommt was auf euch zu, das ihr noch gar nicht kennt! Und mal ehrlich, wer an der Pressekonferenz teilgenommen hat, wird mir vermutlich beipflichten: So richtig lebendig und mit Enthusiasmus, mit Aufbruchstimmung für ein neues Zeitalter kam die Ankündigung des E-Rezepts auf der Pressekonferenz nicht wirklich über, eher lustlos, was auch an der miserablen Tonqualität der Videokonferenz gelegen haben mag. Und statt zu bedauern, dass nur wenige bisher vom E-Rezept gehört haben, hätte die Botschaft doch sein können: Wir freuen uns aufs E-Rezept, das vieles leichter und einfacher machen wird. Und keine Sorge, liebe Bürgerinnen und Bürger, eure Apotheken vor Ort nehmen euch an die Hand und geben euch alle Informationen, wie das mit dem E-Rezept funktioniert. Und zur Not gibt’s auch weiterhin ein E-Rezept – auf Papier. Eure Apotheken sind für euch da. Mein liebes Tagebuch, aber für diese Botschaft hätte die ABDA bereits im Vorfeld ein Konzept erarbeiten müssen, wie die Apotheken die Bevölkerung zum E-Rezept informieren – das wäre jedenfalls eine positive Ankündigung zum Tag der Apotheke gewesen.

 

Wie soll das mit den honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen eigentlich laufen? Der Deutsche Apothekerverband und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen verhandeln zwar seit geraumer Zeit darüber, welche Leistungen die Apotheken anbieten sollen und was sie kosten dürfen, aber, mein liebes Tagebuch, hier liegt so manches, nein, fast alles noch im dichten Nebel. Man hört jedenfalls nichts. Und dabei soll eine Vereinbarung bis zum 30. Juni 2021 stehen, andernfalls entscheidet die Schiedsstelle. Mein liebes Tagebuch, wir wollen mal nicht unken, aber die Erfahrung aus früheren Verhandlungen zwischen Apotheker- und Kassenverband lehrt uns, dass es auf einen Schiedsstellenspruch hinausläuft. Nun ja, es ist nicht das einzige Dilemma, in dem diese Dienstleistungen stecken. Da gibt’s noch einige weitere ungeklärte Fragen, über die man bisher von offizieller Seite noch nichts gelesen oder gehört hat. Also, ab 15. Dezember 2021 wird das  Geld zur Finanzierung der honorierten Dienstleistungen eingesammelt, 20 Cent für jede Packung eines Rx-Fertigarzneimittels fließen in einen Topf. Laut ABDA sollen so 150 Mio. Euro im Jahr zusammenkommen. Rein rechnerisch würden da pro Apotheke knappe 8000 Euro im Jahr zur Verfügung stehen – und das soll angeblich ein zukünftiges Standbein für unsere Apotheken werden. Nicht gerade üppig. Wobei vermutlich nicht alle Apotheken Dienstleistungen erbringen können und auch nicht wollen. Und es gibt eine Menge an Fragen, die immer noch offen sind: Welche Dienstleistungen sollen da im einzelnen erbracht werden, welches Honorar steht für eine Dienstleistung zur Verfügung, wer veranlasst überhaupt eine Dienstleistung (Arzt, Apotheke, Patient, Krankenkasse) und was ist, wenn der Honorartopf im Lauf eines Jahres leer sein sollte, gibt’s dann keine Dienstleistungen mehr? Wird der Patient dann aufs nächste Jahr vertröstet? Mein liebes Tagebuch, kann so ein Konstrukt mit einem gedeckelten Honorartopf überhaupt ein vernünftiges Standbein der Apotheke werden? DAZ-Wirtschaftsexperte Dr. Thomas Müller-Bohn hat sich den Komplex der honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen mal angesehen und einen Vorschlag erarbeitet, wie das  Honorar verteilt werden könnte. Eine Grundidee des Vorschlags ist, dass die Apotheken selbst die Zahl der Leistungen steuern können müssen. Mein liebes Tagebuch, die Frage bleibt, was ist, wenn mehr Dienstleistungen erbracht werden könnten, aber kein Geld mehr da ist?



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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7 Kommentare

Honorierte Dienstleistungen

von Karl Friedrich Müller am 06.06.2021 um 15:58 Uhr

2 Artikel dazu in DAZ 22, VdPP und Herr Müller-Bohn
Für wen? Klar: alte, mulimorbide Patienten, Pardon, geriatrische mit Polymedikation. Bewohner von Alten-und Pflegeheimen. (Und die, die von ambulanten Pflegediensten versorgt werden) Die werden aber nur von einem kleinen Teil der Apotheken versorgt und hätten damit eine Menge zu tun. Die anderen schauen in die Röhre. Ich denke, personell ist das von den Belieferern gar nicht zu leisten. Flächendeckend ist das jedenfalls nicht und hilft damit auch nicht allen Apotheken. Das wird im Artikel auch erwähnt, aber aus anderen Gründen. Lösung: Aufbau von Zweig- oder kommunalen Apotheken? Da glaube ich nicht dran. Auch wenn das die Aufgabe der öffentlichen Hand wäre, für die Strukturen zu sorgen. Man sieht es schon bei den Krankenhäusern: der Staat hält sich raus, wenn es ums Bezahlen geht.
Um wieviel Geld reden wir? Im Schnitt 8000€ pro Apotheke. Ist das überhaupt ein Betrag, der das Weiterleben einer Apotheke sichert? Nein. Wenn ich dafür noch investieren oder Personal einstellen muss, schon gar nicht. Die ganze Rechnerei zeigt, dass wir dann bei den Sprüchen der Ärzte angekommen sind: Das Budget ist verbraucht, Sie können einen Termin im nächsten Quartal haben (oder später). Dabei soll den Patienten doch geholfen werden.?
Über die genaue Höhe des Honorars kann nur spekuliert werden. Nach Zeit? Ok. Aber unwahrscheinlich. Ich denke das geht eher über Pauschalen. Und dann wird es schnell uninteressant. Eine Medikationsanalyse braucht Zeit.... womit wir wieder beim Personal und Kosten sind. Gibt der Arbeitsmarkt überhaupt genug Personal her?
Alles sehr vage und nebulös. Von den Apotheken wird mal wieder erwartet, ins kalte Wasser zu springen und zu hoffen, dass es gut ausgeht. Das kann es nicht sein. Zumal ein flächendeckender Erhalt damit überhaupt nicht verbunden ist, schon gar nicht mit der Einführung des eRezepts und dem damit verbundenen Verlust von Umsatz, Gewinn und Einkommen

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

@Kommentar Michael Zeimke

von Gunnar Müller, Detmold am 06.06.2021 um 15:45 Uhr

Ich distanziere mich ausdrücklich von Ihrem Satz 2 und der damit verbundenen Ausgrenzung und Diffamierung.
Der Bundesankündigungsminister Spahn hat sich - bei all seinen vorhandenen Fähigkeiten - im Laufe der Pandemie derart viele Unfähigkeiten geleistet, da sollte „gegenseitiges Verzeihen“ allein nicht mehr reichen.
Und derartige Populistensprüche wie der Ihre aber haben - nicht nur - hier nichts verloren!
Wie wär‘s mit einer Klarstellung/Entschuldigung Ihrerseits...?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Hirschhausen Buch

von Cs am 06.06.2021 um 14:47 Uhr

Der Anruf „im Auftrag des BMG“ war doch sehr irritierend. Ich hoffe nur, dass hier viele Kollegen NICHT zugreifen, die Binsenweisheiten des Herrn von Hirschhausen mögen doch bitte andere verteilen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Fragen über Fragen

von Dr.Diefenbach am 06.06.2021 um 12:52 Uhr

Warum fordert eigentlich aus UNSEREM Stand keiner den Rücktritt eines Ministers ,der ,sofern das zutrifft, ein weiteres Mal eine Entscheidung traf, die letztendlich auch Wirtschafts-UND Finanzminister auf den Plan hätte rufen müssen;EINE MILLIARDE für Nutzlosmasken??Warum tritt DAS keiner breit??Dafür senkt man Honorare für Testen.WEIL keiner ,auch das offenbar aus Schlamperei,prüfte,welche Ess und Würstchenbuden etc rasch von organisierter Seite her umgeswitcht wurden.WAS klar wird:So kann doch jede Testziffer,das abendliche Verlautbaren von Coronazahlen in massive Zweifel gezogen werden!! Dann wurde uU in manchen Regionen der Handel in die Knie gezwungen, durch Eingruppierung in "Stufe 1,Stufe 2" usw,was gar nicht hätte sein müssen??Was tut da eigentlich jedes Bundesland??
Punkt 2:Dieses Hirschhausen Buch:WIEVIELE 10000 davon werden verschenkt werden, im Müll landen,WER finanzierte diesem arroganten Selbstdarsteller sein Machwerk?? Der Typ stellte sich doch hin und meckerte über "goldene Apothekennasen " im Maskengeschäft.JETZT soll man seine Platitüden verschenken? NÖ!!!Ich frage mich täglich aufs Neue wie jemals dieser Staat die gigantische Geldvernichtung korrigieren will?! Dafür büssen am meisten Menschen die es heute vielleicht noch gar nicht gibt.Oder die zur Zeit als Säugling seit über einem Jahr nur halbe Gesichter zu sehen bekommen..
Allerdings werden auch viele Bundesbürger lange Mimik zeigen wenn die Konsequenzen aus vielerlei subjektivem Versagen seitens einiger Minister demnächst sichtbar werden....

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AW: Fragen über Fragen

von Sabine Schneider am 06.06.2021 um 13:50 Uhr

Wer von unseren Helden sollte denn den Rücktritt fordern? Frau O. Ist ja noch schwächer -kaum zu glauben- als Herr Schmidt. Und die Delegierten vom letzten Apothekertag bestimmt auch nicht. Was haben mich diese Duckmäuse aufgeregt.

Spahn

von Conny am 06.06.2021 um 8:32 Uhr

Das wars Herr Spahn, wenn denn der Bericht des Spiegels zutrifft. So blöd kann man eigentlich nicht sein, schlechte Masken für Obdachlose,Harzer und Behinderte. Es wäre der moralische Tiefpunkt.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Spahn

von Michael Zeimke am 06.06.2021 um 14:26 Uhr

Ein unmenschlicher arroganter Typ. Warum hat er bei der Aufzählung von Randgruppen die Schwulen vergessen?


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