Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

06.06.2021, 07:45 Uhr

7. Juni 2021: Tag der Apotheke mit dem Motto: Das E-Rezept kommt – wie schön, kennt nur keiner. (Foto: Alex Schelbert)

7. Juni 2021: Tag der Apotheke mit dem Motto: Das E-Rezept kommt – wie schön, kennt nur keiner. (Foto: Alex Schelbert)


1. Juni 2021

Grippeschutzimpfungen in Apotheken: Der Apothekerverband Nordrhein machte im Herbst des vergangenen Jahres den Anfang, dann kam auch das Saarland hinzu. Doch über ein halbes Jahr später können sich Impfwillige noch immer nicht in allen Bundesländern in Apotheken gegen Grippe impfen lassen. Es hängt halt vom Verhandlungsgeschick und -willen der Verbände ab, die sich mit den Kassen zusammensetzen müssen, und von der Priorität, der man dem Thema Impfen in Apotheken einräumt. Jetzt ist auch der Apothekerverband Rheinland-Pfalz dabei: Ab der kommenden Grippesaison 2021/22 können sich auch Versicherte der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland in Apotheken gegen saisonale Influenza impfen lassen. Das Modellprojekt startet Anfang Oktober. Für die Versicherten ist die Impfung „komplett kostenfrei“, wie von der Kasse zu hören ist. Ziel ist es, auch die Menschen zu erreichen, die nicht zum Arzt gehen, um sich impfen zu lassen. Der Apothekerverband wird in Kürze eine Liste der Apotheken veröffentlichen, die am Modellprojekt mitmachen. Mein liebes Tagebuch, schön, dass sich wieder ein Apothekerverband bereit gefunden hat, ins Modellprojekt für Grippeschutzimpfungen in Apotheken einzusteigen. Hoffen wir, dass in diesem Jahr noch paar weitere Verbände die Kurve kriegen. Die Ärzte werden doch im kommenden Herbst alle Hände voll zu tun haben, die Folgeimpfungen gegen Covid-19 zu verabreichen, da springen wir Apothekers doch gerne ein und impfen gegen Grippe.

 

Wer hat heute noch was zu verschenken!? Na klar, das Bundesgesundheitsministerium (BMG): Es verteilt kostenlos das „Impfbuch für alle“, verfasst von Dr. Eckart von Hirschhausen und einem Autorenteam. Leicht verständlich beantworten die Autoren auf 80 Seiten alle wichtigen Fragen rund um das Thema Impfen. Lobenswertes Ziel ist es, die Impfbereitschaft in der Bevölkerung zu fördern, generell alle Impfungen, aber auch die Covid-19-Impfung. Um das Buch unter die Leute zu bringen, startete das BMG eine Telefonaktion, die sich auch an Apotheken richtete: ein kostenloses Bestellangebot für das Hirschhausen-Buch. Mein liebes Tagebuch, verständlich, wenn man da erst mal skeptisch wird. Nachfragen bei den Verbänden ergaben jedoch, dass es sich bei diesem Angebot tatsächlich um eine vom BMG autorisierte Aktion handelt. Mein liebes Tagebuch, na, gut zu wissen, also her mit dem Buch, die Apotheken verschenken das doch gerne – wenn’s denn gut ist. Zwar stößt das Zugpferd Hirschhausen nicht bei allen Apothekers auf Gegenliebe, zumal sich dieser Arzt und Entertainer vor Kurzem wenig freundlich über die Apotheken äußerte („Apotheken verdienen sich eine goldene Nase an den Masken“), aber seien wir nicht nachtragend. Schauen wir uns das Buch mal an, wenn’s kommt…

 

Wenn ab nächster Woche Betriebsärzte bei den Apotheken ihre Corona-Impfstoffe bestellen, können die Apotheken die angeforderten Impfstoffe nun bei allen ihren Großhandlungen bestellen – nicht nur bei Sanacorp, Gehe Phoenix und Noweda, sondern auch bei den Pharma-Privat-Großhändlern und bei AEP. Die beiden letzteren waren zunächst von den Impfstofflieferungen an Betriebsärzte ausgeschlossen worden mit der Begründung, es sei eine bundesweite Vertriebsstruktur bei den Großhandlungen nötig. Doch das ließen sich die Privaten zurecht nicht gefallen und protestierten. Sie wurden „nach intensiven Gesprächen“ mit dem BMG mit in die Belieferungen der Betriebsarztpraxen einbezogen. Mein liebes Tagebuch, gut so, man muss sich nur wehren!



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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7 Kommentare

Honorierte Dienstleistungen

von Karl Friedrich Müller am 06.06.2021 um 15:58 Uhr

2 Artikel dazu in DAZ 22, VdPP und Herr Müller-Bohn
Für wen? Klar: alte, mulimorbide Patienten, Pardon, geriatrische mit Polymedikation. Bewohner von Alten-und Pflegeheimen. (Und die, die von ambulanten Pflegediensten versorgt werden) Die werden aber nur von einem kleinen Teil der Apotheken versorgt und hätten damit eine Menge zu tun. Die anderen schauen in die Röhre. Ich denke, personell ist das von den Belieferern gar nicht zu leisten. Flächendeckend ist das jedenfalls nicht und hilft damit auch nicht allen Apotheken. Das wird im Artikel auch erwähnt, aber aus anderen Gründen. Lösung: Aufbau von Zweig- oder kommunalen Apotheken? Da glaube ich nicht dran. Auch wenn das die Aufgabe der öffentlichen Hand wäre, für die Strukturen zu sorgen. Man sieht es schon bei den Krankenhäusern: der Staat hält sich raus, wenn es ums Bezahlen geht.
Um wieviel Geld reden wir? Im Schnitt 8000€ pro Apotheke. Ist das überhaupt ein Betrag, der das Weiterleben einer Apotheke sichert? Nein. Wenn ich dafür noch investieren oder Personal einstellen muss, schon gar nicht. Die ganze Rechnerei zeigt, dass wir dann bei den Sprüchen der Ärzte angekommen sind: Das Budget ist verbraucht, Sie können einen Termin im nächsten Quartal haben (oder später). Dabei soll den Patienten doch geholfen werden.?
Über die genaue Höhe des Honorars kann nur spekuliert werden. Nach Zeit? Ok. Aber unwahrscheinlich. Ich denke das geht eher über Pauschalen. Und dann wird es schnell uninteressant. Eine Medikationsanalyse braucht Zeit.... womit wir wieder beim Personal und Kosten sind. Gibt der Arbeitsmarkt überhaupt genug Personal her?
Alles sehr vage und nebulös. Von den Apotheken wird mal wieder erwartet, ins kalte Wasser zu springen und zu hoffen, dass es gut ausgeht. Das kann es nicht sein. Zumal ein flächendeckender Erhalt damit überhaupt nicht verbunden ist, schon gar nicht mit der Einführung des eRezepts und dem damit verbundenen Verlust von Umsatz, Gewinn und Einkommen

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@Kommentar Michael Zeimke

von Gunnar Müller, Detmold am 06.06.2021 um 15:45 Uhr

Ich distanziere mich ausdrücklich von Ihrem Satz 2 und der damit verbundenen Ausgrenzung und Diffamierung.
Der Bundesankündigungsminister Spahn hat sich - bei all seinen vorhandenen Fähigkeiten - im Laufe der Pandemie derart viele Unfähigkeiten geleistet, da sollte „gegenseitiges Verzeihen“ allein nicht mehr reichen.
Und derartige Populistensprüche wie der Ihre aber haben - nicht nur - hier nichts verloren!
Wie wär‘s mit einer Klarstellung/Entschuldigung Ihrerseits...?

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Hirschhausen Buch

von Cs am 06.06.2021 um 14:47 Uhr

Der Anruf „im Auftrag des BMG“ war doch sehr irritierend. Ich hoffe nur, dass hier viele Kollegen NICHT zugreifen, die Binsenweisheiten des Herrn von Hirschhausen mögen doch bitte andere verteilen.

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Fragen über Fragen

von Dr.Diefenbach am 06.06.2021 um 12:52 Uhr

Warum fordert eigentlich aus UNSEREM Stand keiner den Rücktritt eines Ministers ,der ,sofern das zutrifft, ein weiteres Mal eine Entscheidung traf, die letztendlich auch Wirtschafts-UND Finanzminister auf den Plan hätte rufen müssen;EINE MILLIARDE für Nutzlosmasken??Warum tritt DAS keiner breit??Dafür senkt man Honorare für Testen.WEIL keiner ,auch das offenbar aus Schlamperei,prüfte,welche Ess und Würstchenbuden etc rasch von organisierter Seite her umgeswitcht wurden.WAS klar wird:So kann doch jede Testziffer,das abendliche Verlautbaren von Coronazahlen in massive Zweifel gezogen werden!! Dann wurde uU in manchen Regionen der Handel in die Knie gezwungen, durch Eingruppierung in "Stufe 1,Stufe 2" usw,was gar nicht hätte sein müssen??Was tut da eigentlich jedes Bundesland??
Punkt 2:Dieses Hirschhausen Buch:WIEVIELE 10000 davon werden verschenkt werden, im Müll landen,WER finanzierte diesem arroganten Selbstdarsteller sein Machwerk?? Der Typ stellte sich doch hin und meckerte über "goldene Apothekennasen " im Maskengeschäft.JETZT soll man seine Platitüden verschenken? NÖ!!!Ich frage mich täglich aufs Neue wie jemals dieser Staat die gigantische Geldvernichtung korrigieren will?! Dafür büssen am meisten Menschen die es heute vielleicht noch gar nicht gibt.Oder die zur Zeit als Säugling seit über einem Jahr nur halbe Gesichter zu sehen bekommen..
Allerdings werden auch viele Bundesbürger lange Mimik zeigen wenn die Konsequenzen aus vielerlei subjektivem Versagen seitens einiger Minister demnächst sichtbar werden....

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AW: Fragen über Fragen

von Sabine Schneider am 06.06.2021 um 13:50 Uhr

Wer von unseren Helden sollte denn den Rücktritt fordern? Frau O. Ist ja noch schwächer -kaum zu glauben- als Herr Schmidt. Und die Delegierten vom letzten Apothekertag bestimmt auch nicht. Was haben mich diese Duckmäuse aufgeregt.

Spahn

von Conny am 06.06.2021 um 8:32 Uhr

Das wars Herr Spahn, wenn denn der Bericht des Spiegels zutrifft. So blöd kann man eigentlich nicht sein, schlechte Masken für Obdachlose,Harzer und Behinderte. Es wäre der moralische Tiefpunkt.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Spahn

von Michael Zeimke am 06.06.2021 um 14:26 Uhr

Ein unmenschlicher arroganter Typ. Warum hat er bei der Aufzählung von Randgruppen die Schwulen vergessen?


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