Zukunft der Vor-Ort-Apotheken

Diskussionspapier: Lauterbachs Apothekenreform „als Chance“ begreifen

Berlin - 21.02.2024, 13:45 Uhr

Das Diskussionspapier will Impulse setzen, „damit eine ergebnisorientierte, konstruktive Debatte“ entstehen kann. (Foto: imago images / Horst Galuschka)

Das Diskussionspapier will Impulse setzen, „damit eine ergebnisorientierte, konstruktive Debatte“ entstehen kann. (Foto: imago images / Horst Galuschka)


Stillstand zwischen ABDA und Bundesgesundheitsministerium? Die Autoren eines Positionspapiers zur Zukunft der Vor-Ort-Apotheken wollen die Diskussion um die anstehende Apothekenreform ins Rollen bringen. Sie kritisieren die Abwehrhaltung der Standesvertretung und fordern Lauterbachs Eckpunkte als „Gesprächsangebot“ anzunehmen und fortzuentwickeln – und offenbar auch die Bereitschaft, die ein oder andere heilige Kuh zu opfern.

Eine „Mogelpackung“ nannte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening die Apothekenreform-Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). „Schaut man sich die Vorschläge genauer an, wird klar, dass unter dieser sogenannten Reform alle Apotheken leiden würden – sowohl die Land- als auch die Stadtapotheken“, so Overwiening im Dezember.

Kurz vor Weihnachten waren die Eckpunkte des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) bekanntgeworden. Lauterbach sagte, es handele sich um die „größte Strukturreform der Apotheken seit 20 Jahren“. Unter anderem sollen Honoraranreize für Apothekenstandorte in ländlichen Regionen geschaffen werden und durch Telepharmazie Apotheken ohne Approbierte ermöglicht werden.

In letztem Punkt sieht die Standesvertretung eine „Entwertung der apothekerlichen Tätigkeit“ und ein „absolutes No-Go“. Das erklärte Overwiening zuletzt in einem Facebooktalk Mitte Februar. Zudem sei „eine unserer wichtigsten Forderungen“, die sofortige finanzielle Unterstützung der Vor-Ort-Apotheken, darin nicht enthalten.

Kein Vor und Zurück?

Allerdings ist der Referentenentwurf noch nicht bekannt. Erwartet wird er für April. ABDA und BMG führen derzeit Gespräche – die sind wohl nicht zuletzt auch wegen des Skonto-Urteils des Bundesgerichtshofs ins Rollen gekommen. Worum es bei den Treffen konkret geht, weiß man nicht. Aber es herrscht offenbar der Eindruck, dass es kein Vor und Zurück zwischen den Positionen des BMG und der Apothekerschaft gibt.

Die Juristin Daniela Klahn, der Gesundheitsökonom und Apotheker Björn Kersting und der Ökonom Dominik Klahn wollen nun Bewegung in die Diskussion bringen. Sie haben ein Diskussionspapier vorgelegt und fordern von der Standesvertretung, die gegenwärtige Situation „als Chance“ zu begreifen – und auf den Bundesgesundheitsminister zuzugehen. Unterstützt werden sie von Reinhard Herzog (Apotheker, AWA-Herausgeber, Hochschullehrer), David Matusiewicz (Professor für Medizinmanagement, FOM Hochschule, Direktor des Instituts für Gesundheit & Soziales), Holger Seyfarth (Apotheker, Vorsitzender Hessischer Apothekerverband) und Ulrich Ströh (Apotheker, Kammerversammlung Schleswig-Holstein).

„In der Vergangenheit verharrende berufspolitische Standesspitze“

„Wir blicken mit großer Sorge auf die Aktivitäten einer offenbar in der Vergangenheit verharrenden berufspolitischen Standesspitze“, heißt es in dem Papier. Die Eckpunkte des BMG seien „durchaus auch als Einladung zum Diskurs begreifen“. Es sei eine „Steilvorlage“, wenn in den BMG-Eckpunkten geschrieben wird, dass „der Erhalt eines flächendeckenden Apothekennetzes mit persönlicher Vor-Ort-Beratung von zentraler Bedeutung für die Arzneimittelversorgung“ sei. „Wir sollten die Politik beim Wort nehmen“, heißt es in dem Positionspapier.

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Gewarnt wird aber, dieses Gesprächsangebot „mit leeren Händen, bzw. den üblichen Forderungen nach Honorarerhöhung bei Ablehnung aller anderen Vorschläge“ anzunehmen. „Pauschale Rufe nach Rettungsschirmen, Honoraranpassung oder Entbürokratisierung allein sind nicht zielführend.“ So drohe die anstehende Gesetzesinitiative „in einem Desaster zu münden“. Dabei drehen sich die Gedanken der Autoren zum einen um die Frage, wie die Arzneimittel- und Grundversorgung sichergestellt werden kann und dann, wie dieses System zu finanzieren ist.

Sicherstellung der Versorgung

Bei der Sicherstellung plädieren sie dafür, sich auf eine „Ausweitung des Aufgabenspektrums einzulassen“. Dies müsse „angemessen vergütet werden“. Beispiele sind unter anderem der Ausbau des Impfangebots bei besserer Vergütung, das Befüllen der elektronischen Patientenakte (ePA) oder auch das Mitwirken bei Präventionsaktionen. „Eine so verstandene Leistungsausweitung festigt die Apothekerschaft systemisch und differenziert trennscharf von den Versandhändlern.“


„Pauschale Rufe nach Rettungsschirmen, Honoraranpassung oder Entbürokratisierung allein sind nicht zielführend.“

Positionspapier Einladung zum Diskurs


Viele der BMG-Ideen würden darauf abzielen, „die Rolle der Vor-Ort-Apotheken ganz allgemein, aber insbesondere beim Ergreifen von Sicherstellungsmaßnahmen zu stärken“. Stände die Standesvertretung einer Ausweitung des Aufgabenspektrums der Apotheken bei der Sicherstellung der Gesundheitsversorgung mit einer „geistig aufgeschlossenen Einstellung“ gegenüber, dann hätte „die Idee der Gesundheitskioske problemlos abgeschmettert werden können“, zeigen sich die Autoren überzeugt.

Bewegung auch bei Apotheken ohne Approbierte

Auch bei dem umstrittenen Thema Apotheken ohne Approbierte fordern die Autoren die Standesvertretung auf, sich zu bewegen. „Die Vorschläge des BMG zum Umgang mit dem akuten Personalmangel (einschließlich Telepharmazie) sind sinnvoll und tragen dem heutigen Konsumentenverhalten Rechnung.“ Dabei fordern sie von ABDA und deutschem Apothekerverband (DAV), das Thema aufzugreifen, zu ergänzen und pragmatisch im Gesetzgebungsverfahren zu begleiten.


„Diese Vorschläge sind ein Versuch des BMG, bestimmte Herausforderungen, denen sich die Apotheken im Alltag stellen müssen, zu lösen.“

Positionspapier


Dasselbe gilt auch für andere Aspekte, die im Eckpunktepapier unter der Überschrift „Flexibilisierung und Entbürokratisierung“ zusammengefasst sind, und die in der Apothekerschaft für Widerstand gesorgt hatten. So beispielsweise die einfachere Gründung von Zweigapotheken oder die Prüfung von Beschäftigungsmöglichkeiten weiterer Berufsgruppen mit geeigneter Ausbildung für bestimmte unterstützende Tätigkeiten in der Apotheke. Diese Vorschläge werden im Positionspapier als „Versuch des BMG“ gewertet, „bestimmte Herausforderungen, denen sich die Apotheken im Alltag stellen müssen, zu lösen“, unter anderem den Personalmangel.

Finanzierung: Deutliche Honorarerhöhung „unstrittig erforderlich“

Bei der Frage der Finanzierung sehen die Autoren aber wie die ABDA grundsätzlich „eine deutliche Erhöhung des Apothekenhonorars“ als „unstrittig erforderlich“ an. Allerdings gehen sie davon aus, dass sich die Zurückhaltung des BMG in der Frage „womöglich“ bei „konstruktiver Mitwirkung“ ändern könnte.

Die Vorschläge Lauterbachs zur Honorarreform sehen sie aber wegen des Skonto-Urteils „ein Stück weit in den Hintergrund“ gerückt. Deswegen wird nur knapp festgestellt, dass unter anderem die Erhöhung der Notdienstvergütung und -organisation „zu kurz gesprungen“ ist, die Rückführung des erhöhten Apothekenabschlags schnellstmöglich umgesetzt werden muss und die stufenweise 1/1-Umverteilung vom prozentualen in den festen Honorarbestandteil „schlichtweg abzulehnen“ ist.

Mehr Staat, Unternehmertum oder Kombimodell?

Als viel wichtiger erachten die Autoren, den zuständigen Ministerien, also BMG und Bundeswirtschaftsministerium (BMWK), „einen durchdachten Ansatz für eine Novellierung des gesamten Arzneimittelpreisbildungs- bzw. Honorierungssystems zu unterbreiten“. Hier sehen sie drei Varianten, die mit einer Grundsatzentscheidung einhergehen:

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Die erste Variante „mehr Staat“ würde eine „Abkehr von der 2004 eingeführten, packungsbezogenen Honorierung (sogenanntes Kombimodell) für rezeptpflichtige Arzneimittel“ bedeuten und eine „Rückkehr zu einer primär aufschlagsbezogenen, kaufmännischen Vergütung (mit neu zu fassenden Staffeln) bei gleichzeitiger Preisbindung von freiverkäuflichen Arzneimitteln (bestenfalls einschließlich Erstattungsfähigkeit) plus fester Honorarkomponenten für eine persönlich vor Ort zu erbringende Beratungsleistung“.


„Es bedarf genau jetzt an guter statt schlechter Standespolitik, die geeignet ist, den Berufsstand bestmöglich zu erhalten und erforderlichenfalls auch die Konsequenzen einer weiteren Schrumpfung des Marktes zu managen.“

Diskussionspapier


Die zweite Variante „mehr Unternehmertum“ wäre eine vollständige Freigabe der Preisbildung. Die Kostenträger aus GKV und PKV würden einen Pauschalbetrag je Arzneimittel gewähren. „Dies führt zu unternehmerischer Freiheit und Wettbewerb unter den Apotheken.“

Oder die dritte Variante: man bleibt bei derzeitigem Kombimodell, wobei die Umsatzsteuer zumindest auf Rx-Arzneimittel reduziert wird, Brutto- und Netto-Beträge der Leistungserbringer müssten vorher zu reinen Netto-Beträgen vereinheitlicht werden. Laut Autoren böte sich eine Reduktion von 19 Prozent auf 7 an. Kostenträger aus GKV und PKV würden entlastet, der Staat jedoch mit rund sechs bis sieben Milliarden Euro belastet. „Die so generierten Einsparungen werden zumindest teilweise an die Vor-Ort-Apotheken zurückgeführt, einschließlich eines angemessenen Umverteilungsschlüssels zu Gunsten der Apotheken in dünnbesiedelten Regionen“, so der Vorschlag.

Apotheken vor „tiefgreifendsten und richtungsweisendsten Reform“

„Dieses Papier liefert kein fertiges Konzept und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir beabsichtigen, Impulse zu setzen, damit eine ergebnisorientierte, konstruktive Debatte über die Zukunft der Vor-Ort-Apotheken überhaupt entstehen kann“, heißt es von den Autoren. Man verbinde damit die Hoffnung, dass DAV und ABDA die Anregungen aufgreifen.

Die Autoren zeigen sich überzeugt, dass die Vor-Ort-Apotheken „vor ihrer bis dato tiefgreifendsten und richtungsweisendsten Reform“ stehen. Sie zeigen sich allerdings pessimistisch, dass eine „weitere Reduktion der Apothekenzahl verhindert werden kann“. Es bedürfe nun „guter statt schlechter Standespolitik, die geeignet ist, den Berufsstand bestmöglich zu erhalten und erforderlichenfalls auch die Konsequenzen einer weiteren Schrumpfung des Marktes zu managen“.


Matthias Köhler, Redakteur DAZ.online
redaktion@daz.online


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7 Kommentare

Das Vertrauen ist nachhaltig zerstört

von Thomas B am 22.02.2024 um 15:41 Uhr

Herr Lauterbach hat 20 Jahre intensiv daran gearbeitet, den Berufsstand, für den er weder Verständnis noch Sympathien hat, zu schwächen und als finales Fernziel zu eliminieren. Dafür ist es aus seiner Sicht zwingend notwendig, die "Schachtelschubser" auch aus der Leitungseben zu eliminieren. Genau das sehen wir jetzt.
Die Erkenntnis, dass es nicht genügend Präsenzapotheker für eine flächendeckende Versorgung mehr gibt, ist für ihn keine unliebsame Nebenentwicklung sondern lediglich eine Zwischenetappe. Wie sonst wäre es zu erklären, dass er offenbar weitere Effizienzreserven heben will?
Sorry, dieser Mann ist ungeeignet für seinen Job, beratungsresistent, nicht teamfähig, unlauter, unehrlich, korrupt und staatsschädlich.
Man verzeihe mir die deutlichen Worte. Aber man beweise das Gegenteil....

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Habe fertig

von Thomas Kerlag am 22.02.2024 um 14:47 Uhr

Einstellung von Hilsfsarbeitern in Apotheken.
Absturz der Qualifikation für leitende Aufgaben. Alles nur um vom Billiglohnsektor
in den ganz prekären Beschäftigungsbereich zu kommen. Und das bei der krankmachenenen Hektik und der Arbeitsbelastung. Im nächsten Leben mache ich einen ganz großen Bogen um die Apotheken. Jeder juristische Bürohängst oder Beamte kennt für seine Tätigkeiten irgendeinen Gebührenschlüssel. Nur wir machen fast nur noch Berufsfremdes kostenlos-und weil kostenlos immer mehr davon.

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Das Auf und Ab vom Honorar, aber eigentlich bleibt nix übrig.

von Kleiner Apotheker am 22.02.2024 um 8:22 Uhr

Die Kommentare geben es nach meiner Meinung korrekt wieder:
In den Apotheken im ländlichen Raum ist kein Personal vorhanden um Zusatzleistungen zu erbringen. Niemand möchte aufs Land kommen, wenn die Entlohnung lediglich Tarif beträgt, bzw mehr nicht möglich ist zu zahlen.
Und dieses ganze hin und her bei den Vergütungen und dann wieder Kürzungen der Vergütung bedeutet, wie soll ein Kaufmann Personalkosten planen? Oder noch schlimmer, investieren?

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Wie bitte?

von D. Berlich am 21.02.2024 um 21:04 Uhr

Wer soll denn bei diesem Personalmangel z. B. noch Pharmazeutische Dienstleistungen erbringen, in einer Landapotheke?
Komisch das die Ärzteschaft ihre Forderungen meist durchsetzen.
Die Apothekers und deren Standesvertretung, aber seit Jahren, dazu nicht dazu in der Lage sind!
Im Gegenteil, es sollen immer noch mehr Leistungen für lau erbracht werden.
Braucht sich keiner wundern, wenn bei diesen Gehältern sich kaum noch jemand findet, der in einer öffentlichen Apotheke arbeiten möchte. Selbst beim Discounter ist der Stundenlohn einer Kassiererin höher, als der einer PTA mit 15 Jahren Berufserfahrung!
In diesem Sinne, endlich mal mehr Kante zeigen, wie z. B. Hilfstaxe kündigen, bitte mehr davon!
Nur Mut dazu!

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Mit Karl - echt jetzt

von ratatosk am 21.02.2024 um 18:49 Uhr

Natürlich müssen Strukturen weiterentwickelt werden, aber dafür braucht man verlässliches und seriöses Gegenüber, das auch wirklich Ahnung von der Sache hat. Daher jetzt völlig sinnlos, Alimentierte Bürokraten sind gar nicht in der Lage komplexe wettbewerbsrechtliche Dinge gut zu regeln, die Fehlleistungen füllen ganze Bibliotheken. Aber ein Stichwort muß schon sein - Heizungen- Noch nie so viele Öl und Gasheizungen verbaut, geplant war da Gegenteil.
Was stimmt eigentlich nicht mit diesen Leuten ? denn eigentlich ist ja ein IQ unter 50 nicht zwingend. Aber in ihrer fertigen Struktur erzeugen sie seit Jahren nur noch eine dysfunktionale Verwaltung, bei schon jetzt im Ausland vor deutschen Verhältnissen gewarnt wird.

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von Anita Peter am 21.02.2024 um 17:07 Uhr

Wenn schon eine Reform, dann bitte eine richtige Reform. Dieses Gequatsche vom "Mitgestalten" ist schlicht unerträglich, weil es sich um die Mitgestaltung des eigenen Untergangs handelt.

Reformvariante 1)
Die Apotheken geben die Aufgabe der Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln an den Staat zurück. Die Apotheken werden Staatsbetriebe, die Inhaber verbeamtet und die PTA/PKA wechseln in den öffentlichen Dienst. Alle bekommen einen guten Sold / Lohn und müssen keine Existenzängste mehr haben. Der Staat, respektive der Bundesgesundheitsminister kann dann in all seiner Weisheit die Apotheken so umwandeln und umgestallten wie er will. Am Ende steht dann mit ziemlicher Sicherheit eine bessere Versorgung und vor allem eine günstigere Versorgung, weil Herr Lauerbach dann soviele Effizeinzreserven heben kann wie er will.
Ich bin ein Fan dieser Variante. Der Staat kann dann beweisen, dass er es besser kann als der Inhaber vor Ort. Und vor allem günstiger.

Reformvariante 2)
Völlige Liberlisierung des Apothekenmarktes inkl. Preisfreigabe. Richtige freie Marktwirtschaft. Die Hälfte der Apoptheken wird dann schliessen ( werden sie aber mit dem Status Quo auch, also nur ein Ende mit Schrecken ) die andere Hälfte kann selbst weitermachen oder seine Buden gewinnbringend an das Großkapital verkaufen und als gut bezahlter Angesteller mit 40 Stunden Woche und 6 Wochen Urlaub arbeiten. Auch hier wird die Versorgung mit Sicherheit besser und günstiger! Versprochen!

Oder wir setzen unsere Interessen jetzt mal knallhart durch! Wir versorgen die Bevölkerung mit Arzneimitteln, und das machen wir sehr gut! Wir managen die Lieferengpässe sehr gut! Und deshalb haben wir auch eine drastische Honorarerhöhung verdient. Wenn nicht , alle Verträge kündigen und dann -> Reformvorschlag 1 oder 2

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Ist ja alles schön…

von Nikolaus Guttenberger am 21.02.2024 um 15:40 Uhr

… aber wenn man bedenkt, dass Lauterbach angedacht hat, die 3% auf 2% zu kürzen. Zusätzlich entfällt das Skonto.

In Summe bedeutet das (bei 1,5% Skonto) einen Handlungsspielraum der sich unterhalb der Hälfte des status quo bewegt. Ich möchte dann mal sehen, wer dafür dann fünf- oder sechsstellig teure Hochpreiser einkauft, sich bei Beamten an der Beihilfe erfreut, sich mit Retaxen im GKV Bereich herumschlagen will, oder mit insolventen Privatversicherten diskutieren mag. Der Beruf mutiert dann zum reinen Selbstmord. Geht die falsche Versorgung schief, wars das dann gewesen. Von Katastrophen wie der AVP Insolvenz (bei der von der Politik eindrücklich auf unsere Selbstverantwortung als „Kaufleute“ verwiesen wurde) mal ganz abgesehen.

Desweiteren hab ich den ganzen Tag genug zu tun, und gar keine Zeit für irgendwelchen Blödsinn. Wenn die eigentliche Versorgung von unseren Regierenden als altmodisch, verkrustet und überflüssig gesehen wird, dann sollen sie es halt anderweitig regeln. Es reicht !

Ich bin es langsam leid, mich für weit überdurchschnittliche Arbeitsleistung und immer höheres persönliches finanzielles Risiko auch noch permanent diffamieren zu lassen.

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