Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

11.09.2022, 06:49 Uhr

Was wird auf uns zukommen? und wann kommt endlich die elektronische Gesundheitskarte? (Foto: Alex Schelbert) 

Was wird auf uns zukommen? und wann kommt endlich die elektronische Gesundheitskarte? (Foto: Alex Schelbert) 


Kleines Beben beim Rechenzentrum und Apo-Dienstleister Noventi: Der Vorstand wird erneuert. Aber keine Sorge, die Abrechnungsgelder sind sicher, sagen die Neuen. Und in Zukunft mehr Graubrot mit Butter statt Sahne-Windbeutel. Auch bei Lauterbach: Nach dem Spargesetz kommt ein Strukturgesetz, und dann wird’s richtig gefährlich. Das prognostiziert auch ABDA-Vize Arnold, daher will die ABDA lieber eigene Vorschläge entwickeln. Hoffentlich geht das gut. Gesundheitspolitiker kommen jedenfalls nicht zum Apotag, sie haben bereits abgesagt, Termingründe. Oder wollen sie nicht mehr mit uns reden? Und beim E-Rezept lässt das einzig wahre und einfachste Transportmedium, die elektronische Gesundheitskarte, auf sich warten. Kann man nicht verstehen.

5. September 2022

Um die GKV-Finanzen zu entlasten, will Lauterbach auch die Apotheken zu einem Sparbeitrag verpflichten. Mein liebes Tagebuch, das ist zwar völlig absurd angesichts der wirtschaftlichen Lage der Apotheken, aber der Sparbeitrag wird wohl kommen: Der Kassenabschlag soll um 23 Cent erhöht und damit unser Apothekenhonorar gekürzt werden. Für Mathias Arnold, Vorsitzender des Landesapothekerverbands Sachsen-Anhalt und ABDA-Vize, ist es klar: Eigentlich müssten die Apotheken entlastet werden, aber er weiß natürlich, dass die gegenwärtige Finanzlage es schwer macht, mehr Geld zu bekommen, wie er auf den Wirtschaftstagen seines Landesapothekerverbands sagte. Andere Lösungen seien da gefragt. Arnold wies darauf hin, dass einem Spargesetz in der Regel ein Strukturgesetz folge – Lauterbach habe so etwas in diese Richtung bereits angekündigt. Und dann, ja dann könnte es richtig ungemütlich für unsere Apotheken werden – „dann reden wir da nicht mehr über 23 Cent mehr Rabatt“, wie Arnold zu bedenken gab, „sondern über Dinge, die richtig gefährlich sind. Darauf müssen wir uns vorbereiten“. Wie wahr, mein liebes Tagebuch, man fragt sich bloß wie? Arnold deutete an, dass man eigene politische Ideen entwickeln werde, man müsse eigene Vorschläge präsentieren, über die man sich Anfang des kommenden Jahres unterhalten müsse. Huch, mein liebes Tagebuch, da wollen wir mal hoffen, dass der ABDA bis zum Jahreswechsel etwas zu diesem Thema einfällt. An eine Änderung der bestehenden Apothekenstruktur denke man da jedenfalls nicht, sie sei nicht reformbedürftig, ließ Arnold durchblicken. Aber womit könnte man dann der Politik den Wind aus den Reformsegeln nehmen? Wir sind gespannt auf die ABDA-Vorschläge.

 

Als wiedergewählter Vorstandsvorsitzender des Norddeutschen Apothekenrechenzentrums (NARZ) hält Dr. Jörn Graue die Fahne der Rechenzentren hoch. Mein liebes Tagebuch, das muss er auch. Sein hohes Lied auf die Rechenzentren lässt sich so zusammenfassen: Gerade vor dem Hintergrund des E-Rezepts entwickelten sich die Rechenzentren immer mehr zu einer unentbehrlichen und verlässlichen Schaltstelle des Gesundheitswesens, so sein Credo. Die Direktabrechnung könne niemals eine Alternative sein. Das E-Rezept sieht Graue dagegen als Problem für die Apotheken vor Ort: Es gebe nach wie vor „Knacknüsse bei der technischen Umsetzung“, selbst Retaxationen ließen sich nicht ausschalten. Graue warnte auch vor Plattformen, „die Telemedizin und telepharmazeutische Dienstleistungen für teures Geld verknüpfen und einen Vertriebsweg eröffnen, der auf Sicht die Fundamente unseres Apothekenwesens zu zerstören droht“. Da ist Graue durchaus Realist, mein liebes Tagebuch, und natürlich sieht er auch, dass die AvP-Pleite das Vertrauen in die Rechenzentren erschütterte. Aber Konzeption und Struktur des NARZ, ein „mitgliedergetragenes Vereinskonstrukt“, stünden für eine solide Finanzpolitik und keine Expansionspolitik. Nach 40 Jahren an der Spitze sei ihm das NARZ eine „Herzensangelegenheit“. Mein liebes Tagebuch, das nimmt man ihm ab.

6. September 2022

Apothekenrechenzentren und -dienstleister: Im Norden eine Herzensangelegenheit – und im Süden? Da bebt die Erde. Bei Noventi, dem in München ansässigen Rechenzentrum und Dienstleister für Apotheken, gibt’s alles andere als Kontinuität: Das Unternehmen trennt sich von seinen beiden Vorständen Hermann Sommer und Victor Castro. Als Grund nennt Noventi „unüberbrückbare Differenzen bei Unternehmensführung und -strategie“. Der Aufsichtsrat hat eine Neuordnung der Führungsebene veranlasst. Mein liebes Tagebuch, diese Meldung mag dem einen oder der anderen einen kleinen Schauer über den Rücken laufen lassen. Was ist da los? Noch einen Tag zuvor setzte Noventi die Meldung ab, eine kräftige Preisanpassung nach oben zu planen. Apotheken, die ihre Rezepte mit Noventi abrechnen, müssen deutlich tiefer in die Tasche greifen. Mein liebes Tagebuch, wenn man so einen Schritt vor der Expopharm macht, dann muss es wohl ernst sein mit der Finanzlage. Und der Aufsichtsratsvorsitzende Herbert Pfennig schiebt nach: Hohe Kostensteigerungen, Inflation und die konjunkturelle Entwicklung würden „unverzüglich eine Fokussierung auf das stabile und gesunde Kerngeschäft“ und „auf ausgewählte Zukunftsprojekte“ erfordern. DAZ-Wirtschaftsexperte Dr. Thomas Müller-Bohn, hat sich die Bilanz des Unternehmens mal näher betrachtet. Um es vorweg zu nehmen: Eine Parallele zu AvP ist hier nicht zu sehen, es geht nicht um die Sicherheit von Abrechnungsgeldern, so Müller-Bohn, sondern um die Rentabilität eines Rechenzentrums, das sein Geschäft an den harten Markt anpassen und hochfliegende Träume beerdigen muss: „Schuster bleib bei deinen Leisten.“ Ja, mein liebes Tagebuch, es waren wohl auch die Traumwelten bei Noventi, der Wunsch, nach immer mehr Wachstum, nach verlockenden Angeboten für Kunden z. B. bei Vorfinanzierungen – angesichts steigender Zinsen wird Noventi dies nicht mehr im Angebot haben. Das Unternehmen  muss da in Zukunft vorsichtiger sein. Auch das großspurige Ausgeben von enorm viel Geld für Marketing und Sponsoring passt nicht mehr zu einer zeitgemäßen Unternehmensstrategie. In Zukunft also eher Graubrot mit Butter und keine sahnegefüllten Windbeutel.

Die beiden neuen Vorstände Frank Steimel und Mark Böhm wenden sich bereits mit einem beruhigenden Brief an die Apotheken, der Tenor: Die Abrechnungsgelder sind sicher, keine hochfliegenden sommerlichen Marketing-Ideen, sondern Solidität, Verlässlichkeit und Orientierung auf die Apothekenkunden. Und, wichtig: Man fokussiere sich künftig auf das Kerngeschäft Rezeptabrechnung und Warenwirtschaft – und ausgewählte Zukunftsprojekte. Ist ja nett, aber um welche Zukunftsprojekte es sich da handelt, das ließen die beiden Neuen dann doch wieder offen. Ein bisschen mehr Offenheit wäre in dieser Situation angebracht – schafft einfach mehr Vertrauen.

 

Welches Standing haben wir Apothekers bei Politikern? Keins. Wir sind einfach nicht wichtig genug, dass man mit uns spricht, diskutiert und debattiert. Dieser Eindruck drängt sich auf, wenn man erfährt, dass die gesundheitspolitische Diskussion beim diesjährigen Apothekertag ausfällt. Die angefragten Gesundheitspolitikerinnen und -politiker haben abgesagt, es gebe da leider Terminkollisionen, so der Grund für die Absage. Terminüberschneidungen mag es zwar immer mal geben, aber dass so gar nichts möglich ist… Und Lauterbach? Er steht noch auf der Gästeliste und wird wohl sein Grußwort zur Eröffnung halten. Eine großformatige Diskussionsrunde wird es aber auch mit ihm nicht geben. Letztlich hilft es da nicht viel, dass die ABDA die Absage der Bundestagsabgeordneten wieder als ein Schlag ins Gesicht der Apothekerschaft empfindet. Der wievielte Schlag ins Gesicht ist das eigentlich in der letzten Zeit? Mein liebes Tagebuch, irgendwie gelingt es unserer ABDA nicht wirklich, in den Dialog mit der Politik zu treten. Dabei wäre das gerade jetzt dringender denn je: Das geplante GKV-Finanzstabilisierungsgesetz und anstehende Reformen rufen nach einem Austausch mit der Politik, auch über sinkende Apothekenzahlen, Energiekrise, Inflation, Personalmangel und neue Aufgabengebiete. Und nicht zuletzt eine fehlende Anpassung unseres Honorars – aber da winken mittlerweile sogar unsere Standesvertreter ab: Kriegen wir nicht. 

7. September 2022

Wenn er, der Herr Bundesgesundheitsminister, schon nicht mit uns redet, dann schreiben wir ihm eben einen Brief. Das dachten sich 265 brandenburgische Apothekerinnen und Apotheker und haben Karl Lauterbach in einem offenen Brief aufgefordert, auf die geplante Erhöhung des Apothekenabschlages zu verzichten. In der Hoffnung, dass er ihn liest. Mein liebes Tagebuch, einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Argumente gegen unsere Honorarkürzung gibt es in der Tat genug. Die Brandenburger Apothekerinnen und Apotheker haben den Bundesgesundheitsminister und seine Leute darüber hinaus zu einem Apothekenbesuch eingeladen. Und ja, die Brandenburger geben nicht auf: Sie haben Lauterbach aufgefordert, sich doch dafür einzusetzen, in Brandenburg ein Pharmaziestudium zu etablieren. Mein liebes Tagebuch, so ist’s recht, nicht locker lassen.

 

Jährlich werden so um die 450 Mio. GKV-Rezepte in Apotheken eingelöst. Wenn diese Rezepte nun nach und nach in der digitalen Form als E-Rezept ausgestellt und eingelöst werden, dann muss das elektronische Produkt auf jeden Fall eins sein: einfach und leicht zu handhaben, zumal die größte Zahl der Rezepte von Älteren eingelöst wird. Was sich aber derzeit mit dem E-Rezept und seiner Handhabung abzeichnet, ist alles andere als eine leichte und einfache Handhabung. Da gibt es eine Gematik-App, die im Prinzip nur mit modernsten NFC-fähigen Smartphones richtig funktioniert. Um diese App nutzen zu können und zum Laufen zu bringen, muss sich der Versicherte zuvor authentifizieren. Und dafür braucht er noch eine NFC-fähige Gesundheitskarte und eine PIN von seiner Krankenkasse, mit deren Ausgabe die Kassen nicht wirklich zu Rande kommen. Mein liebes Tagebuch, klar, der Datenschutz, der Schutz persönlicher Gesundheitsdaten, macht es eben nicht einfach. Aber mal ehrlich, die Sache mit der App und dem Authentifzierungs-Gedöns ist sowas von umständlich. Da bringt auch die von der Gematik geplante neue Funktion der E-Rezept-App nicht wirklich eine Erleichterung, im Gegenteil. Die neue Funktion soll es einem Versicherten ermöglichen, den Papierausdruck des E-Rezepts (also den Data Matrix Code) mit der Gematik-App einzuscannen und einer Apotheke zuzuweisen, ohne Authentisierung des Versicherten. Diese Funktion soll allerdings nur eine Übergangslösung sein und sie wird erst im kommenden Jahr zur Verfügung stehen. Mein liebes Tagebuch, man hätte sich solche Übergangslösungen und Verwirrungen ersparen können, wenn man von Anfang an auf die elektronische Gesundheitskarte als Trägermedium für das E-Rezept gesetzt hätte. Bis heute habe ich keine Erklärung gehört, warum man dies nicht machte, sondern zuerst die App favorisierte,

8. September 2022

Das Pharmaziestudium steht zur Novellierung an. Ein Runder Tisch, an dem neben Vertreter und Vertreterinnen der Bundesapothekerkammer (BAK) und des Bundesverbands der Pharmaziestudierenden (BPhD) unter anderem auch die Hochschulprofessoren und die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft saßen, befasste sich bereits damit, in welche Richtung die Weichen gestellt werden sollten. Herausgekommen ist ein Positionspapier, das an den Gesetz- und Verordnungsgeber weitergeleitet werden soll. Allerdings kommen nun die Pharmaziestudierenden um die Ecke und lehnen das Positionspapier in der jetzigen Form ab: Der BPhD verweigerte seine Zustimmung. Hauptgrund ist die Befürchtung, dass die Studierenden durch die Änderungen noch stärker belastet würden als bisher. Die Apothekengewerkschaft Adexa, die ebenfalls mit am Runden Tisch saß, hat zwar dafür Verständnis, kann aber nicht nachvollziehen, warum die Studierenden ihre Bedenken am Runden Tisch so niemals formuliert haben. Mein liebes Tagebuch, da kann man Adexa nur zustimmen: Warum fällt dies dem BPhD erst jetzt ein? Und klar, man sorgt sich um die mentale Gesundheit der Studierenden. Und vielleicht sei der Plan, dass die Studierenden eine wissenschaftliche Arbeit im geforderten Zusatzsemester anfertigen müssen, doch nochmal zu überlegen. Mein liebes Tagebuch, da fängt der Stress also schon an für unseren Nachwuchs: Am Runden Tisch sitzen, mitreden wollen, bedeutet eben auch, seinen Mund aufzumachen, Bedenken anzumelden, Meinungsbildung zu organisieren. Macht echt Arbeit. Nun ja, bis ein Gerüst für eine neue Approbationsordnung steht, gibt es noch viel zu diskutieren…

 

Im Bundestag ist es durch, das neue Covid-19-Schutzgesetz. Nicht alles kann man so auf Anhieb nachvollziehen, was auf uns zukommen wird, z. B. Masken in Bus und Bahn, aber nicht im Flieger – weil, so Lauterbach, die Klimaanlage im Flieger besser sei. Ehrlich gesagt, ob die ach so gute Klimaanlage die engen Sitze im Flugzeug wettmachen kann, wage ich zu bezweifeln – im Bus oder in der U-/S-Bahn gehen doch ständig die Türen auf und zu – eine bessere Klimaanlage gibt’s nicht. Aber, mein liebes Tagebuch, wir haben bei der Corona-Gesetzgebung noch nie alles verstanden und Logik war da schon immer ausgeklammert. Für uns Apothekers bringt das neue Covid-19-Schutzgesetz immerhin eine Verlängerung der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung, d.h., die erleichterten Arzneimittelabgaberegeln werden bis Ostern 2023 verlängert. Und auch die Berechtigung für Apotheken (und Zahn- und Tierärzte) gegen Covid-19 zu impfen, bleibt bis 30. April 2023 bestehen. Mein liebes Tagebuch, das geht so in Ordnung, aber viel vernünftiger wäre es doch, die erleichterten Abgaberegelungen und die Coronaimpfungen in Apotheken zu verstetigen, wie es so nett heißt, also unbefristet weiterhin zu ermöglichen. Warum? Ganz einfach, weil sie sich bewährt haben.

 

Über Homöopathie lässt es sich immer trefflich streiten. Die nächste offizielle Möglichkeit gibt’s beim Apothekertag in München. Die Apothekerkammer Berlin bringt einen Antrag ein, die Zusatzbezeichnung „Naturheilverfahren und Homöopathie“ der Musterweiterbildungsordnung zu ersetzen durch „Phytopharmazie und Naturheilverfahren“. Das Aus für die Homöopathie in der Weiterbildung? Sicher nicht, aber die Kammer will sich dadurch von dem Eindruck distanzieren, die Homöopathie sei eine wissenschaftlich anerkannte und evidenzbasierte Arzneimitteltherapie. Ich sprach darüber mit Apotheker Dr. Christian Fehske, der diesen Antrag so nicht nachvollziehen kann und der mir seine praxisnahe Vorgehensweise zur Homöopathie in der Offizin im Podcast-Gespräch näherbringt. Mein liebes Tagebuch empfiehlt, den Podcast mal anzuhören – zur eigenen Meinungsbildung.

9. September 2022

Und jetzt, mein liebes Tagebuch, schauen wir schon mit Spannung auf den Deutschen Apothekertag ab kommenden Mittwoch in München, in Präsenz (ein bisschen Maske kann nicht schaden) und nur ein bisschen gestreamt. Schade, dass nicht auch die Antragsberatung in Gänze gestreamt wird, jetzt wo man die Übertragungen via Internet doch schon reichlich geübt hat. Vielleicht hätte es die eine oder den anderen, die aus welchen Gründen auch immer nicht nach München kommen können, motiviert, mal im Netz „vorbeizuschauen“ und sich berufspolitische Gedanken zu machen. Vielleicht hätte eine Online-Übertragung auch unseren pharmazeutischen Nachwuchs (für den die Übernachtungskosten in München nicht so einfach wegzustecken sind und den wir doch aufbauen und für die Berufspolitik interessieren wollen) angeregt, sich mit der politischen und gesellschaftlichen Zukunft seines Berufs zu befassen. Mein liebes Tagebuch, ehrlich gesagt, es ist nicht leicht, die jungen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten für Berufspolitik zu begeistern. Als junge Apothekerin, als junger Apotheker möchte man erstmal seinen Beruf „leben“, sein Wissen einsetzen, Menschen helfen – Arzneimitteltherapiesicherheit, Medikationsanalyse, Arzneimittelberatung sind Themen, die vorrangig interessieren. Alles richtig, aber unser Beruf soll eine Zukunft haben – und die lässt sich nur mit Politik und Kommunikation gestalten. Und vor allem wird es mehr denn je notwendig sein, die gesellschaftlichen Strömungen und Wünsche zu erfassen und wahrzunehmen, welche Apotheken die Gesellschaft in Zukunft will, welche Aufgaben eine Apothekerin, eine Apotheker erfüllen sollen. Das spielt sich alles in der Politik, aber auch in Social-Media-Netzwerken ab. Und natürlich auf einem Apothekertag.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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6 Kommentare

Verrat-Versagen-Schicksal

von Roland Mückschel am 11.09.2022 um 19:36 Uhr

Die Maske ist gefallen: Es ist Verrat.

Unsere Standesführung will im Einvernehmen mit
der Politik die Hälfte der Apotheken vernichten, die
meisten sind wichtige und unverzichtbare Säulen
der Flächenversorgung in unserem Land.

Wozu eigentlich? Wird's dann billiger mit der Arzneimittelversorgung?
Keinesfalls, ausländische Versender als warme
Plätze für ausrangierte Politiker( gell Herr Hennrich)
und Stärkung, eine völlig überflüssige Stärkung der
übrig gebliebenen Apotheken sind wohl das Ziel.

Es sind genau diese Apotheke die die Durchschnittsgewinne der Apotheken ins Absurde verzerren
und den Politikern die Rechtfertigung für ihre
Verweigerungshaltung liefern.
Das ist an grotesken und falschen Folgerungen nicht zu überbieten.
Es kann mir niemand sagen dass der Durchschnittspolitiker
die Schliessung dieser Versorger-Apotheken wünscht.

Wir brauchen bei den Vernünftigen eine Mehrheit für
eine höhere Honorierung der Anwesenheit vor Ort
und die menschliche Versorgung der Bevölkerung.
Das wäre mit einem höheren Zuschlag für Klein- und
Mittel-Apotheken unschwer zu erreichen.
Finanziert kann das über eine Minderhonorierung bei
grossen Stückzahlen erreicht werden.

Neuen Dienstleistungen sind nicht zielführend da zu gering
honoriert und zu arbeitsintensiv. Das wiederum soll
nur der Elite für die Bauchnabelschau dienen.

Frau O., diese Elite brauchen wir nicht.
Wir sind das schon, alle.

Vielen Dank auch Herrn Rodinger für seine verständliche
treffende Analyse.

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Aufgeben ist keine Führungsaufgabe

von Reinhard Rodiger am 11.09.2022 um 12:12 Uhr

Die Führung gibt auf bevor die eigentliche Schlacht begonnen hat.Liegt das daran, dass sie eher an Schlachten denkt? Mit einem gewissen Wohlgefallen.

Oder vielmehr an einem Mangel an Erkenntnis, was zu tun wäre? Wenn, ja wenn es tatsächlich um die Definition der Determinanten für Flächendeckung durch Kleinbetriebe ginge,
dann sind nicht die Nebelkerzen des Herrn Arnold gefragt.Was nützt der Hinweis,dass etwas entwickelt wird? Es ist schon starker Tobak, so zu tun als sei es erst mal gelaufen und eine bereits erwiesenermaßen erfolglose Methode des Verschiebens anzubieten. Und es stört anscheinend niemand.Und das, obwohl hier kampflos die Hälfte der Apotheken einfach aufgegeben wird.Gleiches gilt für die zwar wahren Aussprüche der Präsidentin, erreichen sie doch nicht die entscheidenden Ohren.Noch nicht mal das Tagebuch.Es war doch ein Bild einmaliger Zynik, gerade die zu ermuntern, die abgehängt werden sollen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Statt in Vorlage zu gehen.Deutlicher geht Verzicht auf Führung nicht.Das ist nicht delegierbar. Oder es ist sowieso nur die andere Hälfte gesehen worden.

Wer nicht hören will, muss fühlen.Heißt es so schön.Also warum nutzt Führung das nicht? Sagt doch die Politik allerorten, dass sie nicht zuhören will . Wo ist der Druck, dies zu erzwingen? Es geht um drohende gesellschaftliche Schäden, abgesehen von Existenzgefährdung. Nichts dazu richtig öffentlich.Vielleicht, weil die Hausaufgaben nicht gemacht wurden wie ja schon Herr Arnold unmissverständlich zu verstehen gibt.? Oder doch, weil es sowieso nur um die Nichtgefährdeten geht? Also stille Übereinstimmung mit der politischen Linie? Schweigen und Leisesein deuten darauf hin.Wo bleibt die Glaubwürdigkeit des Aufrufs, sich einzubringen? Für welche Ziele?
Für die Fortführung gescheiterter Vorhaben?
Oder
Für die Neuentdeckung sozial orientierter Flächendeckung?


Es wird überdeutlich, dass Aufgeben und Verschieben keine Führungsaufgabe ist und Präzisierung der wirklichen Absichten
Überfällig.

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Sinnlose Politik

von Karl Friedrich Müller am 11.09.2022 um 10:44 Uhr

Keine Politik zum Wohl des Volkes, sondern die der Lust an der Zerstörung, sowie fürs Klientel.
Alle, auch die vorigen. Nur wie schon unter Schröder, sind SPD Regierungen noch viel brutaler.
Siehe auch Verkauf der Bahn Tochter Schenker von Wissing

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Welpen und Rottweiler

von Dr. Radman am 11.09.2022 um 9:24 Uhr

So stelle ich mir die Gesetzgebungsverfahren im BMG vor: Herr Lauterbach läuft mit weiteren Staatssekretäre und Abteilungsleitern die Route des Gesetzes entlang, vom Entwurf bis zur Veröffentlichung im Bundesanzeiger:
Auf dem Weg trifft die Gruppe auf eine Gruppe Welpen, ( also Apothekers) die sehr aufgeregt und lautstark bellen, weil die Route über ihr Revier verläuft. Lauterbach kommentiert : ach ; sie sind aber niedlich! Was machen wir mit denen? Antwort vom Abteilungsleiter: nix, sie tuen nix. sie bellen nur, wahrscheinlich möchten sie nur spielen.
Die Gruppe geht weiter. Plötzlich trifft sie auf einen ausgewachsenen Rottweiler ( also die KV), er steht im Weg und fängt an zu knurren: Lauterbach: oj, oj, oj, der sieht aber gefährlich aus, bestimmt kommen wir an ihn nicht vorbei, was machen wir mit ihm?
Antwort Staatssekretär: na, besänftigen und die Route ändern, sonst kommen wir nicht dahin wo wir wollen. Und schwuppdiwupp wird die Route geändert!

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Kein Standing

von Torben Schreiner am 11.09.2022 um 8:50 Uhr

„Welches Standing haben wir Apothekers bei Politikern? Keins. Wir sind einfach nicht wichtig genug, dass man mit uns spricht, diskutiert und debattiert.“

Leider wahr.
Versuchen der Opposition anzubiedern!

Wenn Karl Lauterbach zum DAT kommt, geschlossen den Saal verlassen!
Einfach aufstehen und gehen. Besser als schreien oder schimpfen, das gefällt dem noch!

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AW: Kein Standing

von Conny am 11.09.2022 um 10:36 Uhr

Dies würden die devoten Delegierten nie machen.

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