Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

24.11.2019, 08:00 Uhr

Wer zwischen den Zeilen lesen kann, weiß, wie's mit der Gleichpreisigkeit weitergeht... (Foto: Andi Dalferth)

Wer zwischen den Zeilen lesen kann, weiß, wie's mit der Gleichpreisigkeit weitergeht... (Foto: Andi Dalferth)


Jetzt sind sie aber wirklich in der Öffentlichkeit angekommen: die Lieferengpässe. Und die Politik ringt um Lösungen. SPD-Lauterbach wirft alte Hüte in den Ring. Und CDU-Hennrich will die exklusiven Rabattverträge auf den Prüfstand stellen. Ob Spahn sich das traut? Auch in dieser Woche: Kammerversammlungen rauf und runter mit Apothekenreform und E-Rezept und Mut machen und Chancen zeigen. Und deutliche Kritik an der ABDA, beim Umgang mit Spahn und der Apothekenreform, bei der Geheimniskrämerei um Dienstleistungen. Apropos Aporeform, wie geht’s weiter und was wird daraus? Warten wir auf Januar und auf faule Kompromisse. Und die Gleichpreisigkeit? Welche Gleichpreisigkeit?  

18. November 2019

Jahrelang tat sich nichts in Sachen Lieferengpässe. Und nun, endlich, ist das Thema in den Medien angekommen. Fast wöchentlich befasst sich ein Magazin, ein Nachrichtenbeitrag mit diesem Desaster. Endlich. Und was noch wichtiger ist: Das Thema wird von der Politik ernstgenommen. Mit dem Faire-Kassenwettbewerb-Gesetz möchte die Große Koalition mit einigen Maßnahmen auf die sich häufenden Arzneimittel-Lieferengpässe reagieren. Union und SPD wollen z. B. das Rabattvertragssystem ändern: weg mit der Exklusivvergabe an nur einen Hersteller. Michael Hennrich, in der Unionsfraktion zuständig für Arzneimittelfragen, fordert von Bundesgesundheitsminister Spahn, die Rabattverträge auf den Prüfstand zu stellen. Hennrich in der Sendung „Bericht aus Berlin: „Er darf keine Angst vor den Krankenkassen haben. Wir müssen weg von der Exklusivität.“ Richtig! Mein liebes Tagebuch, da schauen wir doch mal, ob Spahn den Mumm hat, sich mit den Kassen anzulegen. Bisher scheint er sich nicht an die Rabattverträge zu trauen. Er favorisiert da schon eher „eine europäische Lösung, also etwa ein Vergabeverfahren, sodass die Produktion von Wirkstoffen nicht nur in China und Indien stattfindet.“ Mein liebes Tagebuch, das wäre auch eine Lösung, aber auf keinen Fall eine kurzfristige, sie käme im Schneckentempo. Bis die Produktion der Wirkstoffe nach Europa zurückverlegt würde, vergingen Jahre. Die Exklusivität bei den Rabattverträgen abzuschaffen, könnte dagegen schon im nächsten Jahr die Engpass-Situation entspannen. Also, Herr Spahn, trauen Sie sich, den Kassen zu zeigen, wo’s lang geht.

 

Eine Ärztekammer nach der anderen kippt um in Sachen Homöopathie, sie streichen die Weiterbildung in Homöopathie aus den Weiterbildungsordnungen, zuerst die Kammern von Bremen und Sachsen-Anhalt, nun auch die Ärztekammer Nordrhein. Zur Begründung führen die Kammern an, dass sich immer weniger Ärzte auf dem Gebiet der Homöopathie weiterbilden und die Zusatzbezeichnung Homöopathie führen wollen. Mein liebes Tagebuch, ist das schon ein Zeichen, dass die Homöopathie mehr als bisher nur noch eine Nischentherapie ist? Wenn das so weiter geht, landet die Homöopathie exklusiv in den Apotheken und fristet dort ihr Überleben. Die Apothekers sagen Danke.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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Rückblick auf das Jahr 2019

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6 Kommentare

Ja doch. Deutschland ist ein merkwürdiger Verein, besser die Regierung und Parteien

von Bernd Jas am 24.11.2019 um 13:07 Uhr

Guten Morgen lieber Herr Ditzel,
guten Morgen liebe Knöttergemeinde,

ich hol da mal etwas aus, bevor ich dann auf das nette Bürschchen von letzter Woche zurück komme.
Für mich der Aufreger der Woche, war Karlchen der Lautdenbachruntergeht mit samt seiner Sozialistenschwitte. Im Schlepptau gleich da hinterher, die in sozialistischer Planwirtschaft gebadete Kanzlerin, die schön von Schäuble und Draghi in die Target 2 Salden eingewickelt wurde; passte ja bestens zur angeborenen Grundeinstellung.
Wie hoch sind wohl die von jeglichen Tilgungen und Zinsen befreiten Target-2-Kredite der Bundesbank? ...na´..., jou, das sind fast eine Billionen Euro (1.ooo.ooo.ooo.ooo)! Und kleines Scherzle am Rande: Bei unseren, den Banken von der EZB auferlegten Negativzinsen, brauchen wir den Kredit (dank Zinsbefreiung) nicht mal mehr bezahlen. Hö,..höö.
Laut Focus sollte der Einlagenzins im September durch den EZB-Rat auf 0,60% abgesenkt werden.
Kurz überschlagen wären dass knapp 6 Milliarden € im Jahr. Da müssen die KK mit ihren Rabattverträgen aber reinhauen um uns das sparen zu lassen. 4 Milliarden haben wir Apothekers in 2017 ja schon geschafft.

Das Folgende kennen wir schon, ...was sind unsere Apotheken heute noch wert?
Denn, erst mal weiter mit der Geliebten der Roten und Grünen; der Regulierung des Marktes. (Dann statt freier-, soziale Marktwirtschaft genannt)
Jüngst forderten sie die Enteignung (ENTEIGNUNG!) von Wohnungen, Häusern und ganzen Stadtteilen, zum Zwecke der Verstaatlichung und Regulierung.
Hier im Westen kann sich kaum noch jemand vorstellen wie es in den ehemaligen DDR-Ländern hinter den Kulissen der Stadtpromenaden ausgesehen hat.
Wer baut den BER mit Beinamen Willi Brand? ...der sich deswegen wohl nun endgültig in Grund und Boden schämen würde. Richtig, der BUND, Berlin und Brandenburg.
Die Kalkulationen der Kosten belaufen sich seit 1995 von 800 Millionen € bis heute (nicht linear steigend) auf ca. 7,3 Milliarden €. Extrapoliert kommen wir 2023 auf etwa 11,2 Millarden.
Es werden übrigens noch Wetten angenommen wer zuerst fertig ist; der BER oder die Gigafactory vom Investor Tesla Elon Musk.

Ich könnte jetzt so weiter machen mit den großen und kleinen Skandalen der Politik, möcht aber lieber die nun entscheidende Frage stellen: Wer bezahlt das alles, wer wird für Fehler empfindlich bestraft, wer kann ohne Folgen Beschlüsse fassen und diese anordnen und vor allen Dingen WER GEHT HIER FREI AUS UND KANN MACHEN WAS ER WILL, Herr Lauterbach?!

Aufgeblasen mit dem Weihwasser der Immunität kann man leicht solche Forderungen nach Strafen stellen. Aber vorher alles bis zum erbrechen regulieren, dass sich die regulierten nicht mehr in der Zwangsjacke bewegen können und dafür dass sie sich nicht mehr eigenverantwortlich bewegen dürfen, bestraft werden.
Und wir mitten drin in diesem Sumpf, genauso wie die pleite gehenden, ach so bösen Banken.

„Wir wollen mehr Demokratie wagen“, denn der Abbau dieser findet stetig statt, bis zur wiederkehrenden Diktatur.

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DicMorris

von Karl Friedrich Müller am 24.11.2019 um 12:29 Uhr

Wird, so habe ich letzte Woche geunkt, vom BMG bevorzugt werden, was die Anbindung an die TI an geht. So ist dann auch zu lesen, dass das BMG sich anstrengt.
Dafür, dass DocMorris nun schon Jahrzehnte illegal und unkontrolliert AM nach Deutschland liefert, schon bemerkenswert.
DocMorris erfüllt nicht die gesetzlichen Vorgaben zum Versand. Das ist bekannt.
Keiner findet es nötig, mal einen Juristen damit zu beauftragen, dieses Konstrukt auseinanderzunehmen.
Wär mal eine Aufgabe für die ABDA.
Die pennt lieber weiter.
Deutschland ist ein merkwürdiger Verein, besser die Regierung und Parteien. Die Inländer diskriminiert. Vor Ort Apotheken werden wegen Nichtigkeiten geschlossen. Der Versand strapaziert kreativ Gesetze. Was nicht passt, wird passend gemacht.
Widerlich.

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AW: DicMorris

von Karl Friedrich Müller am 24.11.2019 um 12:44 Uhr

Entschuldigung, verschieben. Soll natürlich DocMorris heißen
Nicht, dass da jemand interpretiert

Württembergs KV hat noch gesunden Menschenverstand

von noplacebo am 24.11.2019 um 10:59 Uhr

...die KV Württemberg hat sich aktuell gestern FÜR die weitere Zusatzbezeichnung Homöopathie entschieden. Ihr Apotheker seid also nicht ganz allein gelassen im Sturm des Homöopathie-Bashings!
Aber was steckt eigentlich wirklich hinter der Homöopathie-Inquisition?

https://homoeopathiewirkt.wordpress.com/2019/11/23/bedrohliche-homoopathie-oder-bedrohte-homoopathie/

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Hubmanns DAV-Monopoltraum(a) ...

von Christian Timme am 24.11.2019 um 9:59 Uhr

Seit wann entscheidet der Briefträger ... wohin die Post geht?

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Überzeugend?

von Ulrich Ströh am 24.11.2019 um 8:59 Uhr

Es empfiehlt sich an besonders Tagen wie heute, mit Zuversicht in die Zukunft zu schauen !
Auch wenn der Novembernebel aktuell die Apothekensonne verschwinden lässt..

Probleme bereitet mir die konträr unterschiedliche Sichtweise der KammerpräsidentenInnen auf die politische und wirtschaftliche Zukunft unseres Berufsstandes.Und die Folgen.

Beim Fußball spricht man dann vom Klein-Kleinspiel im Mittelfeld ohne Abschluss.

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