Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

09.10.2022, 07:30 Uhr

Herr Lauterbach, warum bekommen nur Arztpraxen einen Ausgleich für Energie- und Inflationskosten, aber nicht die Apotheken? (Foto: Alex Schelbert) 

Herr Lauterbach, warum bekommen nur Arztpraxen einen Ausgleich für Energie- und Inflationskosten, aber nicht die Apotheken? (Foto: Alex Schelbert) 


5. Oktober 2022

Spötter wissen es schon lange, was Deutschlands Wirtschaft lähmt: bei Bauvorhaben der Denkmal-, der Natur- und der Brandschutz und bei der Digitalisierung der Datenschutz. Mein liebes Tagebuch, so einfach lässt sich das alles natürlich nicht über einen Kamm scheren, andererseits, so ganz kann man sich dieses Eindrucks manchmal auch nicht erwehren. Bleiben wir beim deutschen Datenschutz, er macht erneut dem E-Rezept zu schaffen. Eigentlich sollte es den Patientinnen und Patienten endlich und schon bald möglich sein, die einfachste und wohl eine der besten Methoden zu nutzen, um ihre E-Rezepte in der Apotheke einzulösen: die elektronische Gesundheitskarte (eGK). Bis zum 1. Dezember des vergangenen Jahres hätte es schon möglich sein sollen, die eGK dafür einzusetzen, doch die Gematik hat diesen Termin warum auch immer verstreichen lassen. Der neue Plan war, noch in diesem Jahr die eGK-Funktion für den Rezeptabruf zur Verfügung zu stellen. Aber jetzt grätscht der Datenschutz dazwischen – und so wie es sich darstellt zurecht. Denn, vereinfacht ausgedrückt, die eGK ins Lesegerät der Apotheke stecken und die E-Rezepte abrufen, ist dann doch zu unsicher und verträgt sich so gar nicht mit dem Datenschutz. Denn so könnte jeder, der Zugang zur Telematik-Infrastruktur hat, auf den Rezeptdatenspeicher zugreifen und alle offenen E-Rezepte einer Person, deren Krankenversicherungsnummer er kennt, abrufen. Also, was tun? Die Datenschützer liefern gleich mehrere Lösungsvorschläge mit, u. a. die Option, das Vorhandensein einer bestimmten eGK in einer Apotheke durch PIN-Eingabe sicher zu prüfen. Mein liebes Tagebuch, na sowas, eine PIN, wer hätte das gedacht. Ist ja auch wirklich neu – was machen wir eigentlich mit unseren Giro- und Kreditkarten schon seit langem? Man glaubt es nicht, warum ist man auf diese Idee nicht schon früher gekommen? Tja, für die Krankenkassen bedeutet das natürlich, ihren Versicherten für die Nutzung der eGK eine PIN zur Verfügung zu stellen. Und das kann dauern …



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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10 Kommentare

Echt jetzt…

von gabriela aures am 09.10.2022 um 14:50 Uhr

…der erhöhte Kassenabschlag kommt tatsächlich ?

Versteh‘ ich nicht - GRO war sich doch so sicher, daß KL damit nicht durchkommt !

Wie konnte sie denn so an der Realität vorbei schwurbeln ?

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Streichorgie oder Fass ohne Boden

von Karl Friedrich Müller am 09.10.2022 um 14:30 Uhr

Laut PZ kommen immer mehr kreative Ideen, wie das Einkommen der Apotheken zu beschneiden sei. Da scheint ja ein richtiger Wettbewerb zu entstehen.

Höherer Kassenrabatt
Entfall der Vergütung des Botendienstes
3% Deckelung nun bei 30€ (Was spart da die Kasse im Vergleich zum Preis? Gaga)
Senkung des Fixhonorars auf 5,84€
Noch höherer Kassenrabatt wg Streichung der Importklausel
Hunderte von Millionen sollen zu Lasten der Apotheken gespart werden. Im Grund geht es doch um die komplette Streichung der Vergütung. Eher machen die nicht halt. Was für ein Wahnsinn spielt sich in den Köpfen der GKV und Politik ab?
Wir MÜSSEN uns wehren und bemerkbar machen. Entweder wir schließen mal für einen Tag oder für immer!

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Mein liebes Tagebuch

von Bernd Haase am 09.10.2022 um 10:45 Uhr

Liebe ADEXA,
Worte alleine helfen hier nicht weiter, deshalb hier noch einmal der offene Aufruf an Sie. Bitte nehmen Sie den Kampf auf.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Mein liebes Tagebuch

von Michael Reinhold am 09.10.2022 um 23:00 Uhr

Herr Haase, es hat Ihnen letzte Woche schon ein Kollege formuliert: Der Satzungszweck der ADEXA ist es nicht, dafür zu sorgen, dass die Inhaber mehr Geld verdienen.
Die ADEXA ist für ihre zahlenden angestellten Mitglieder da - beispielsweise in Fällen von Streitigkeiten mit den Arbeitgebern bzw. für die Aushandelung des Tariflohns mit dem ADA.

Sie selbst sind als Selbstständiger kein Mitglied, welches Mitgliedsbeiträge überweist. Demzufolge haben Sie auch kein Anrecht auf Unterstützung.

Sie sind mit Ihrem Anliegen bei Organisationen richtig, denen sie Mitgliedsbeiträge überweisen. Das dürfte in ihrem Fall die zuständige Kammer, der zuständige Apothekerverband und vielleicht auch die "Freie Apothekerschaft" sein. Sogar der ADA ist für sie ein besserer Ansprechpartner als die ADEXA. Bitte wenden Sie sich mit Ihrem Anliegen dorthin.

AW: Adexa falsch ? Nein

von ratatoske am 10.10.2022 um 11:11 Uhr

Hier hat jemand etwas noch nicht verstanden ! Karl bedroht alle in der Apotheke, Adexa ist ebenfalls tot, wenn es einfach nichts mehr zu verteilen gibt und es gibt mehr Angestellte als Inhaber-innen. Deshalb ist es in dieser dramatischen Situation richtig auch alle für den Kampf gegen einen irrelaufenden Karl zu aktivieren, denn Sachargumente sind diesem ja fremd. Praxen leiden unter Energiekosten - aber Apotheken können weiterhin benachteiligt werden. Die SPD hat hier leider eine lange Tradition hier sich als Todfeind zu profilieren, warum auch immer.

Totalversagen der ABDA

von Linda F. am 09.10.2022 um 9:31 Uhr

Die schreckliche Standespolitik der ABDA hat uns in eine existenzbedrohende Lage gebracht! Die Bundesregierung plant neben der Erhöhung des Kassenabschlags mit dem Honorardeckel schon die nächste einschneidende Maßnahme gegen die Apotheken vor Ort. Jede dieser Maßnahmen für sich - aber insbesondere beide zusammen - bedeuten den Todesstoß für tausende Apotheken vor Ort!

Die ABDA hat zunächst falsch (Fokus auf pDL statt Erhöhung des Basishonorars), dann viel zu spät (lange Zeit und bis heute kein wirklich konkreter Vorschlag zur Erhöhung und Dynamisierung der Packungspauschale) und nun viel zu zurückhaltend reagiert (Briefe, die bei der Politik nichts bewirken werden statt Streikandrohung).
Wir brauchen starke Maßnahmen gegen diese Politik der Apothekenvernichtung und müssen der Bundesregierung unmissverständlich klar machen, dass wir diese Kürzungen nicht hinnehmen werden und können. Die ABDA muss dies dringend, federführend und entschieden in die Hand nehmen. Ansonsten muss der ABDA-Vorstand zum Wohle unseres gesamten Berufsstandes sofort zurücktreten!

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Totalversagen der ABDA

von Ulrich Ströh am 09.10.2022 um 10:26 Uhr

Treffend analysiert!

Insbesondere die aktuelle Briefaktion der ABDA mit vorgefertigten Formulierungen wird zeitnah in den Papierkörben der Politiker landen.

War schon zu Zeiten von Stürzbecher und Keller so……

Wir werden nie wieder irgend etwas durchsetzen können

von Dr. Radman am 09.10.2022 um 8:55 Uhr

Wenn diese Erhöhung des Kassenabschlags, nach dem wir uns in der Pandemie den A... aufgerissen haben durchgeht, ohne dass wir den Rahmenvertrag o. ä. aussetzen, dann werden wir NIE wieder irgend etwas durchsetzen können. Das muss für unsere Funktionäre klar sein.

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.

von Anita Peter am 09.10.2022 um 8:35 Uhr

Wenn die ABDA Sprüche wie "Der erhöhte Kassenabschlag ist zu verkraften", "Ein erhöhtes Honorar ist kontraproduktiv", "Kaufen sie sich keine Bude" etc etc raushaut ist eines völlig klar -> Die ABDA möchte die Apothekenzahl auf unter 10.000 Vor Ort Apotheken drücken. Einen anderen Schluss lässt das Verhalten der ABDA der letzten 10-20 Jahre nicht zu.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Allgemeiner Untergang

von Conny am 09.10.2022 um 8:04 Uhr

Die Apotheken haben zusätzlich ein Kern Problem

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