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Akuttherapie und Prophylaxe
Rimegepant erhält EU-Zulassung bei Migräne
Stuttgart - 05.05.2022, 09:15 Uhr

Mit Rimegepant kommt das erste Gepant in die EU. Als einziges Arzneimittel darf Vydura sowohl bei akuter Migräne wie auch zur Prophylaxe eingenommen werden. (s / Foto: Maridav / AdobeStock)
Schneller schmerzfrei mit Rimegepant
Dass sich die Europäische Arzneimittel-Agentur für eine Zulassung von Rimegepant aussprach, liegt an positiven Ergebnissen einer Phase-3-Studie, veröffentlicht in „The Lancet“ („Efficacy, safety, and tolerability of rimegepant orally disintegrating tablet for the acute treatment of migraine: a randomised, phase 3, double-blind, placebo-controlled trial“), zur Akuttherapie bei Migräne: Die Migräniker waren mit Rimegepant (n = 669) schneller schmerzfrei als nach Placebogabe (n = 682). Jeder fünfte Rimegepant-Teilnehmer (21 Prozent) berichtete zwei Stunden nach Tabletteneinnahme über Schmerzfreiheit, während es in der Placebogruppe nur jeder zehnte (11 Prozent) war. Zudem berichteten die Patienten über positive Effekte von Rimegepant auf die am meisten störenden Begleiterscheinungen, die mit einer Migräneattacke einhergehen können: Mit Vydura® als Therapeutikum waren 35 Prozent der Patienten zwei Stunden nach Einnahme frei von Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit, unter Placebo waren es 27 Prozent.
Weniger Migränetage pro Monat
In einer zweiten Phase-3-Studie (Präventionsstudie), ebenfalls veröffentlicht im Fachjournal „The Lancet“ („Oral rimegepant for preventive treatment of migraine: a phase 2/3, randomised, double-blind, placebo-controlled trial“), konnte Biohaven zeigen, dass Rimegepant – wenn Migräniker es jeden zweiten Tag einnehmen – die Anzahl der Migränetage stärker reduziert als Placebo (Behandlungszeitraum zwölf Wochen). Dieser Effekt konnte auch im offenen Teil der Studie über zwölf Monate hinaus beobachtet werden.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Rimegepant in den klinischen Studien zählten laut Biohaven und Pfizer Übelkeit (3 Prozent bei Rimegepant, 1 Prozent bei Placebo), zu Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Hautausschlag kam es bei weniger als 1 Prozent der Patienten. Die Hersteller betonen, dass es derzeit keine Hinweise gibt, dass Rimegepant ein Abhängigkeitspotenzial hat und mit einem übermäßigen Gebrauch von Arzneimitteln oder Rebound-Kopfschmerzen in Verbindung gebracht wird.
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