Ernährung bei Hypercholesterolämie

Welche Fette sind gesund?

Stuttgart - 31.01.2024, 07:00 Uhr

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die zur Gefäßgesundheit beitragen, finden sich in Pflanzenölen. (Foto: JPC-PROD / AdobeStock)

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die zur Gefäßgesundheit beitragen, finden sich in Pflanzenölen. (Foto: JPC-PROD / AdobeStock)


Fette sind nicht nur ein essenzieller Bestandteil der menschlichen Physiologie, sondern auch Geschmacksträger im Essen und somit wichtig für die Gaumenfreude. Doch was tun, wenn ein erhöhter Cholesterol-Wert im Blut festgestellt wurde? Ein Wandel der Ernährungsgewohnheiten kann die Konzentration des Steroids im Serum um 15% senken – und muss nicht mit Genussverzicht einhergehen. Was Kunden mit Hyper­cholesterolämie geraten werden kann.

Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 2,7 Milliarden Statin-Dosen verordnet. Das zeigt den enormen Bedarf an Mitteln zur Senkung des Cholesterol-Blutspiegels. Auch über die Ernährung lässt sich ein zu hoher Cholesterol-Blutwert senken. Das Lipoprotein mit geringer Dichte (Low-Density-­Lipoprotein, LDL) sollte bei niedrigem kardiovaskulärem Risiko unter 116 mg/dl liegen, bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren sogar deutlich darunter [10]. Was kann Apothekenkunden mit einem Rezept für Statine oder konkreten Fragen zur gefäßgesunden Ernährung geraten werden?

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Es sind genetische Prädispositionen bekannt, die zu erhöhten LDL-Spiegeln führen. Beispielsweise sind die Aktivität der Lipoproteinlipase oder die Zahl der extrahepatischen LDL-Rezeptoren individuell verschieden. Körperliche Aktivität, Nicotin-Abusus und Insulin-Sensitivität spielen ebenfalls eine Rolle. Um die Gefäßgesundheit zu erhalten, sollten Personen mit einer familiären Vorbelastung bereits in jungen Jahren mit einer fettreduzierten, ballaststoffreichen Ernährung beginnen.

Bevor eine Ernährungsintervention bei Hyperlipoprotein­ämie beginnen kann, sollten von ärztlicher Seite eine Reihe von Erkrankungen ausgeschlossen werden, die zu erhöhten Blutfettwerten führen können, z. B. Diabetes mellitus, Cholestase, Leberzirrhose, nephrotisches Syndrom, dialysepflichtige Niereninsuffizienz, Hypothyreose oder das Cushing-Syndrom. Auch durch die Einnahme verschiedener Arzneimittel, beispielsweise von Glucocorticoiden oder Betablockern, können die Blutfettwerte ungünstig beeinflusst werden [3, 5]. Bei nur leicht erhöhten LDL-Blutwerten bei gesunden Menschen oder auch zur Unterstützung einer Statin-Therapie können eine besonnene Lebensmittelauswahl und ein aktiver Lebensstil hilfreich sein.

Übergewicht ist oft verbunden mit erhöhten Serumwerten von Triglyceriden und LDL-Cholesterol, sowie niedrigem HDL-Spiegel (High-Density-Lipoprotein, s. Kasten „Wie war das noch mit HDL und LDL?“). Wenn sich das Gewicht normalisiert, werden meistens auch die Blutfettwerte besser. Es gilt: Werden dem Körper mehr Kalorien zugeführt, als dieser benötigt, wird in der Leber vermehrt das Triglycerid-­reiche Lipoprotein mit sehr geringer Dichte (Very-Low-Density-Lipoprotein, VLDL) synthetisiert und sekretiert. Das lässt die LDL-Werte im Blut steigen [5].

Wie war das noch mit HDL und LDL?

Chylomikronen verteilen Fettsäuren im Körper
Triglyceride aus der Nahrung werden im Dünndarm durch Lipasen gespalten und in die Enterozyten aufgenommen. Cholesterol wird durch das Protein Niemann-Pick C1-Like 1 (NPC1L1) vom Darmlumen in die Zellen geschleust und von den erst 2018 entdeckten Proteinen Aster A und Aster C zum endoplasmatischen Retikulum (ER) transportiert [8]. In den Zellen des Dünndarmepithels bilden sich im ER dann Chylomikronen, die zum Großteil aus Triglyceriden, aber auch aus Cholesterolestern und Phospholipiden bestehen. Sie werden vom Enterozyten ins Lymphsystem entlassen und gelangen ins Blut. Lipoproteinlipasen spalten die Fettsäuren der Chylomikronen ab, sodass sie an Muskulatur und Fettgewebe abgegeben werden. Die Chylomikron-Reste werden Remnants genannt. Sie werden in die Leberzellen aufgenommen und dort zu LDL und VLDL umgebaut.

Cholesterol-Lieferant LDL
Das Lipoprotein LDL (Low-density-Lipoprotein) transportiert Cholesterol zu extrahepatischem Gewebe, wo es z. B. als wichtiger Bestandteil in die Zellmembran eingebaut wird oder als Steroid-Grundgerüst zur Synthese der Sexualhormone dient.

Antiatherogene Wirkung von HDL
HDL (High-density-Lipoprotein) transportiert Cholesterol aus den Zellen des Körpers wieder zurück zur Leber. Es weist einen höheren Proteinanteil auf als LDL, einen niedrigeren Triglycerid- und Cholesterol-Gehalt und ist außerdem ein relativ kleines Partikel. LDL hat bei hoher Serumkonzentration einen negativen Effekt auf die Gefäßgesundheit. So bestehen atherosklerotische Plaques zu einem Großteil aus LDL-Cholesterol. HDL-Partikel hingegen wirken antiatherogen, da sie Cholesterol abtransportieren. Bereits an der Gefäßwand abgelagertes Cholesterol kann von HDL aufgenommen und zur Leber transportiert werden, wo es zu Gallensäuren umgebaut und eliminiert wird. Ein niedriger HDL-Spiegel oder ein hoher LDL-Spiegel sind unabhängig voneinander Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall [5].

Wer sich nicht merken kann, ob HDL oder LDL nun positive Auswirkungen auf das Endothel zeigt, dem sei diese Eselsbrücke empfohlen: HDL, wie „hab dich lieb“ gilt als „gutes“, LDL-Cholesterol somit als „schlechtes“ Cholesterol.

Langkettige, gesättigte Fettsäuren meiden

Den größten Einfluss auf den Cholesterol-Spiegel haben langkettige, gesättigte Fettsäuren (12 und mehr C-Atome), die sich vor allem in tierischen Fetten finden [4, 5]. Laurinsäure (12 C-Atome : 0 Doppelbindungen) und Myristinsäure (C 14 : 0) wirken besonders LDL-erhöhend und HDL-­senkend. Die langkettigen, gesättigten Fettsäuren Laurin-, Myristin-, und Palmitinsäure machen oft den größten Teil an gesättigten Fettsäuren in der täglichen Nahrung aus [4]. Fettes Fleisch, Wurst, fetter Käse, Butter, Schmalz und auch die pflanzlichen Kokosfette und Palmkernfette sind reich an diesen Fettsäuren, die den LDL-Blutwert stark erhöhen. Es sollte versucht werden, fettreiche Lebensmittel gegen fettärmere auszutauschen (s. Tab.). Wird die Fett­zufuhr auf diese Weise angepasst, kann das den Cholesterol-Spiegel bereits um 5 bis 15% senken.

Die genauen Mechanismen der LDL-Erhöhung durch langkettige Fettsäuren sind unklar. Eine verminderte Aufnahme von LDL-Cholesterol in die extrahepatischen Zellen gilt als wahrscheinlich, da die LDL-Rezeptor-Aktivität durch die Fettsäuren beeinflusst werden kann [1].

Werden reichlich trans-Fettsäuren über die Nahrung aufgenommen, kann das die Serumspiegel von gefäßschädigendem LDL-Cholesterol und Triglyceriden erhöhen [5]. Trans-Fettsäuren entstehen, wenn ungesättigte Fettsäuren mit cis-Bindung hydriert werden. Bei der industriellen Härtung pflanzlicher Öle oder starker Erhitzung kann diese Reaktion stattfinden. In der Europäischen Union dürfen gehärtete Pflanzenfette in industriell gefertigten Produkten, wie beispielsweise Margarine, nur sehr geringe Mengen trans-Fette enthalten (2 g industriell hergestellte trans-Fette pro 100 g Fett). Beim Frittieren oder Anbraten in heißem Pflanzenfett (z. B. bei Pommes frites oder Krapfen) können trans-Fette in relevanten Mengen entstehen. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung sind durchschnittlich 4,3% trans-Fettsäuren im Gesamtfett von Backwaren und 0,7% im Gesamtfett von frittierten Kartoffel­produkten enthalten [4, 5, 7, 9].

Tab. Alternativen für fettreiche Lebensmittel. Schon kleine Anpassungen im Speiseplan reduzieren die Fettmenge stark [nach 5].

fettreiche Produktefettarme Produkte
30 g Salami enthalten 11 g Fett30 g magerer Kochschinken enthalten 1 g Fett
30 g Schnittkäse enthalten 9 g Fett30 g fettarmer Käse, z. B. Ricotta oder Hüttenkäse, enthalten 5 g Fett
250 ml Vollmilch (3,5%) enthalten 7 g Fett250 ml fettarme Milch (1,5%) enthalten 3 g Fett
150 g paniertes Schweinekotelett enthält 18 g Fett150 g Putenbrust, natur, in Öl gebraten enthält 7 g Fett
200 g Pommes frites enthalten 29 g Fett200 g Pellkartoffeln + 1 Teelöffel Butter enthalten 5 g Fett
200 g Tiefkühlrahmgemüse enthalten 14 g Fett200 g Tiefkühlgemüse, natur, angebraten mit 5 g Öl enthalten 5 g Fett
1 Buttercroissant enthält 12 g Fett1 Vollkornbrötchen enthält 1 g Fett
50 g Kartoffelchips enthalten 20 g Fett50 g Salzstangen enthalten 0 g Fett
1 Stück Cremetorte enthält 11 g Fett1 Stück Hefeobstkuchen enthält 3 g Fett
enthaltene Gesamtfettmenge: 130 g, das entspricht bei 2000 kcal pro Tag circa 60% Fettanteil der Nahrung (also der doppelten Fett-Tagesmenge von den empfohlenen maximal 30% der Tagesenergie)enthaltene Gesamtfettmenge: 30 g, das entspricht bei 2000 kcal pro Tag circa 15% Fettanteil der Nahrung (also der Hälfte der Fett-Tagesmenge von den empfohlenen maximal 30% der Tagesenergie)

Her mit den mehrfach ungesättigten Fettsäuren

Nimmt ein Mensch über die Nahrung hohe Gehalte an mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf, kann dies den Anteil der LDL-Partikel im Blut senken. Linolsäure (C 18 : 2) hat hierbei die stärksten Effekte. Enthalten ist dieses Fett in Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Sojaöl, Distelöl und Pflanzenmargarine. Alpha-Linolensäure (C 18 : 3) besitzt ebenfalls eine gute Cholesterol-senkende Wirkung und ist in Leinöl, Rapsöl, Sojaöl und Walnussöl enthalten. Der Wirkmechanismus ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass die VLDL-Syntheserate durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren reduziert wird und eine erhöhte LDL-Rezeptor-Aktivität den Abbau des Lipoproteins vermittelt [1, 4, 5].

Werden 5 bis 10% mehr lösliche Ballaststoffe am Tag konsumiert, kann dies den LDL-Spiegel um 5% reduzieren [5]. Guar (eine zu den Schmetterlingsblütlern zählende Bohne), Hafer- und Gerstenkleie, Linsen, Erbsen, Bohnen und Obst (Äpfel, Birnen, Beeren) sind reich an wasserlös­lichen, leicht fermentierbaren Ballaststoffen. Eine ballaststoffreiche Lebensmittelauswahl ist zumeist auch fett- und kalorienarm, was sich ebenfalls positiv auf die Blutfettwerte auswirkt. Ballaststoffe haben aber auch einen direkten Einfluss auf die Resorption von Triglyceriden und Cholesterol, indem sie durch Gelbildung die intestinale Resorption vermindern können. Wasserlösliche Ballaststoffe können im Dünndarm Gallensäuren binden und so Cholesterol aus dem entero­hepatischen Kreislauf entfernen [5].

Werden mehr Kohlenhydrate und weniger Fette verzehrt, sinkt der relative Fettanteil in der Ernährung, was zu verbesserten Blutfettwerten führen kann [4]. Einfach ungesättigte Fettsäuren wie die Ölsäure (C 18 : 1, Doppelbindung am neunten C-Atom [omega-9]) wirken ebenso indirekt auf die Blutfette: Werden mehr Monoensäuren verzehrt, sinkt der Anteil LDL-anhebender gesättigter Fette in der Nahrung [5, 4]. Ölsäure ist beispielsweise in Avocados, Mandelöl oder in Sonnenblumenkernen enthalten.

Konkrete Ernährungstipps

Mit diesen praktischen Tipps können Apothekenkunden zur Reduktion einer Hypercholesterolämie beraten werden:

  • Der Anteil gesättigter Fettsäuren in der Tagesenergiemenge sollte maximal 7 bis 10% betragen. Der Anteil der Fette insgesamt ist auf ungefähr 30% zu begrenzen (s. Tab.).
  • Frittierte Lebensmittel sollten nur sehr selten gegessen werden.
  • Pflanzenöle sollten verwendet werden, z. B. im Salatdressing. Es ist ratsam, Pflanzenöle nicht zu erhitzen, damit keine trans-Fette entstehen. Olivenöl kann beispielsweise bereits gekochte Nudeln verfeinern. Aber Vorsicht, ein Teelöffel Öl hat circa 45 kcal!
  • Der Verzehr wasserlöslicher Ballaststoffe, wie sie z. B. in Obst und Beeren enthalten sind, kann sich positiv auf die Cholesterol-Konzentration im Serum aus­wirken. Ein großer Apfel enthält beispielsweise circa 1 g Pektin.
  • Wer täglich 1,5 bis 3 g Omega-3-Fettsäuren zu sich nimmt, kann seinen Triglycerid-Spiegel um bis zu 30% senken. Da diese Mengen über die Ernährung schwer erreicht werden, kann eine (nicht-ölige) Nahrungsergänzung verwendet werden [4].

Von Cholesterol und Phytosterolen

Cholesterol aus der Nahrung erhöht den LDL-Spiegel nur moderat, da der Hauptteil des zirkulierenden Cholesterols vom Körper selbst gebildet wird. Die reduzierte Aufnahme von Cholesterol über Lebensmittel sollte in der Ernährungstherapie der Lipoproteinämie erst anvisiert werden, nachdem der Anteil an ungesättigten Fettsäuren in der Ernährung erfolgreich gesteigert wurde [5, 4].

Phytosterole sind in Pflanzenzellen integrativer Bestandteil der Plasmamembran, analog zum Cholesterol in den tierischen Zellen. In Gemüse, Obst, Nüssen und pflanzlichen Ölen sind Campesterol oder Sitosterol enthalten. Bei 1 bis 3 g täglicher Aufnahme können Phytosterole das LDL-Cholesterol im Plasma um 10 bis 15% senken. Aufgrund struktureller Ähnlichkeit hemmen Phytosterole die intestinale Resorption von Cholesterol. Campesterol, Sitosterol und die chemisch modifizierten Stanolester werden im Darm nur zu 0,5 bis 5% resorbiert. Die schlechte Bioverfügbarkeit ist jedoch irrelevant, da der LDL-Cholesterol-senkende Effekt im Lumen stattfindet. Stanole werden zuweilen Margarine oder Joghurt zugesetzt [2, 4]. Ob solche diätetischen Lebensmittel das Risiko für ein koronares Ereignis senken bzw. sich günstig auf die Funktion des Endothels auswirken, ist aufgrund der mangelnden Studienlage nicht gesichert [5]. Des Weiteren gilt es zu beachten: Der Transporter ABCG5/8 schleust überschüssige Phytosterole aus dem Blut zurück in den Darm. Bei Menschen, die aufgrund einer genetischen Veranlagung wenige dieser Transporter exprimieren, können sich Phytosterole im Blut anreichern und zu Atherosklerose führen. Mit Phytosterolen angereicherte Lebensmittel verschlechtern dann möglicherweise die Herzgesundheit. Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit weist darauf hin, dass Personen mit normalem LDL-Blutspiegel und Kinder den täglichen Verzehr von Phytosterolen auf maximal 3 g pro Tag begrenzen sollten [11, 12].

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Die Ernährung spielt auch eine wichtige Rolle bei chronifi­zierten systemischen Entzündungsprozessen. Von einer gezielten antientzündlichen Ernährung können verschiedene Patientengruppen profitieren und altersabhängigen Erkrankungen vorgebeugt werden. Mehr dazu im Vortrag „Antientzündliche Ernährung“ von Prof. Dr. Martin Smollich am Samstag, den 13. April 2024, auf der Interpharm in Mannheim.

Weitere Informationen finden Sie online unter www.interpharm.de

Tierische Omega-3-Fettsäuren haben wahrscheinlich vor allem einen Triglycerid-senkenden Effekt und wenig Wirkung auf das humorale Cholesterol. Um die Triglycerid-Konzentration zu senken, sollte zwei- bis dreimal wöchentlich fetter Seefisch verzehrt werden, der Eicosapentaensäure (C 20 : 5) und Docosahexaensäure (C 22 : 6) enthält. Pflanzliche Quellen der an Omega-3-Fettsäuren reichen Alpha-Linolensäure (C 18 : 3) sind Lein-, Raps- und Walnussöl. Pflanzliche Omega-3-Fette senken zwar nicht die Triglycerid-Konzentration im Blut, verbessern aber den LDL/HDL-Quotienten. Fischölkapseln oder andere Supplemente mit Omega-3-Fettsäuren in Form von wässrigen Ethylestern können ergänzend eingenommen werden. Die tägliche Aufnahme von 1,5 bis 3 g Omega-3-Fettsäuren gilt als blutfettsenkend und sicher, kann aber über die Ernährung oft nicht gedeckt werden. Da wässrige Darreichungsformen besser bioverfügbar, verträglicher und kalorienärmer sind, sollten sie gegenüber den öligen Kapseln bevorzugt werden [4, 5]. 

Literatur

 [1] Magriplis E et al. Effectiveness and easiness of adherence to behavioural guidelines for diet and lifestyle changes for cholesterol-lowering: the Increasing Adherence of Consumers to Diet & Lifestyle Changes to Lower (LDL) Cholesterol (ACT) randomised controlled trial. J Hum Nutr Diet 2019;32(5):607-618, doi: 10.1111/jhn.12667. Epub 27. Mai 2019

 [2] Lloyd-Jones DM et al. 2022 ACC Expert Consensus Decision Pathway on the Role of Nonstatin Therapies for LDL-Cholesterol Lowering in the Management of Atherosclerotic Cardiovascular Disease Risk: A Report of the American College of Cardiology Solution Set Oversight Committee. J Am Coll Cardiol 2022;80(14):1366-1418, doi: 10.1016/j.jacc.2022.07.006. Epub 25. August 2022

 [3] Mach F et al. 2019 ESC/EAS Guidelines for the management of dyslipidaemias: lipid modification to reduce cardiovascular risk. Eur Heart J 2020;41(1):111-188. doi: 10.1093/eurheartj/ehz455

 [4] Wolfram G et al. Evidence-Based Guideline of the German Nutrition Society: Fat Intake and Prevention of Selected Nutrition-Related Diseases. Ann Nutr Metab 2015;67(3):141-204. doi: 10.1159/000437243. Epub 29. September 2015

 [5] Biesalski et al. Ernährungsmedizin. Georg Thieme Verlag 2012, Kapitel 35, S. 526 ff

 [6] Laufs U et al. State of the Art: Therapie mit Statinen [State of the Art: Statin Therapy]. Dtsch Med Wochenschr 2022;147(1-02):62-68, German, doi: 10.1055/a-1516-2471. Epub 6. Dezember 2021

 [7] Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. Fachinformation: trans-Fettsäuren und die Gesundheit. Stand Juli 2016, www.dge.de/wissenschaft/fachinformationen/trans-fettsaeuren-und-die-gesundheit/

 [8] Ferrari A et al. Aster-dependent nonvesicular transport facilitates dietary cholesterol uptake. Science 2023;382(6671):eadf0966. doi: 10.1126/science.adf0966. Epub 10. November 2023

 [9] Kreutz H. Transfette in Lebensmitteln. Informationen des Bundeszentrums für Ernährung, Stzande 30. April 2019; www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2019/april/transfette-in-lebensmitteln/

[10] Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz-und Kreislaufforschung e. V. (2020) ESC/EAS Pocket Guidelines. Diagnostik und Therapie der Dyslipidämien, Version 2019. Börm Bruckmeier Verlag GmbH, Grünwald. leitlinien.dgk.org/2020/pocket-leitlinie-diagnostik-und-therapie-der-dyslipidaemien-version-2019/

[11] Vahlhaus J. Phytosterole: Riskante Cholesterinsenker? 3. Mai 2021, www.ernaehrungsmedizin.blog/2021/05/03/phytosterole-riskante-cholesterinsenker/

[12] Safety of the extension of use of plant sterol esters as anovel food pursuant to Regulation (EU) 2015/2283. Efsa Journal, 5. Mai 2020, doi: 10.2903/j.efsa.2020.6135


Juliane Russ, M.Sc., Volontärin


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1 Kommentar

Eselsbrücke und Ernährung

von Chrissi am 31.01.2024 um 12:47 Uhr

Meine Merkhilfe lautet HDL- hab dich lieb und LDL- lass das lieber

Meine Empfehlung im Kundengespräch beginne ich mit der Frage: welches Öl verwenden Sie in der Küche? Und nenne dann Olivenöl z.B. für Salat oder Distelöl als geschmacksneutrale Variante.
Insgesamt sollte die Empfehlung nicht sein, nur noch fettarme Lebensmittel zu konsumieren, da Fett schon auch wichtig ist für fettlösliche Vitamine und sonst die Compliance der Patienten leidet (kleine Schritte!). Eher sollte tierisches Fett durch pflanzliches Fett/Öl ersetzt werden.
Abnehmen ist zwar grundsätzlich oft hilfreich bei Patienten mit metabolischem Syndrom, allerdings sollte hier immer die Gesamtkalorien betrachtet und nicht einzelne Lebensmittel „verboten“ werden. Da ist dann oft eine Ernährungsberatung von z.B. Ökotrophologen sinnvoll. Da sind die Menschen oft über entsprechende Hinweise dankbar.

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