Geschäftszahlen 2021

Rx schwächelt – Zur Rose hofft aufs E-Rezept

Frauenfeld - 20.01.2022, 15:45 Uhr

Wachstumstreiber bei Zur Rose sind erneut rezeptfreie Medikamente und Gesundheitsprodukte, während das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln nachgibt, (Foto: Zur Rose). 

Wachstumstreiber bei Zur Rose sind erneut rezeptfreie Medikamente und Gesundheitsprodukte, während das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln nachgibt, (Foto: Zur Rose). 


Marktplatz DocMorris Express: Schon über 200  kooperierende Apotheken

Positiv war 2021 die Entwicklung auf dem Heimatmarkt Schweiz, wo Zur Rose den Erlös um 5,7 Prozent auf 627 Millionen Franken steigerte. Ein wesentlicher Treiber sei der Ärztegroßhandel gewesen, dessen Produktivität durch die weitere Automatisierung der Lieferkette gesteigert worden sei.

Im Segment Europa, zu dem derzeit Spanien und Frankreich gehören, verzeichnete die Zur Rose-Gruppe im Gesamtjahr 2021 ein Umsatzplus mit 23,3 Prozent auf 81,9 Millionen Franken. Im November erweiterte die Gruppe in Frankreich unter „DocMorris.fr“ mit einem Partner das Angebot um rezeptfreie Arzneimittel (OTC).

Die ZurRose-Aktie reagierte mit einem deutlichen Kurssprung auf die Umsatzzahlen. Der vollständige Geschäftsbericht 2021, der auch das Ergebnis beinhalten wird, soll am 24. März 2022 publiziert werden.

Hoffen aufs E-Rezept

Zur Rose glaubt weiterhin, dass das digitale Rezept in Deutschland 2022 eingeführt wird. Ursprünglich war die Umsetzung dieser für das Unternehmen so entscheidenden Reform zum Jahresbeginn geplant. Für eine flächendeckende Umsetzung fehlt es bisher aber noch an der Infrastruktur.

Die Gruppe hält damit unverändert an ihren mittelfristigen Zielen fest. Demnach soll der Umsatz in drei bis fünf Jahren auf 4 Milliarden Franken ansteigen, sich also beinahe verdoppeln. Haupttreiber dafür wäre das E-Rezept.

Ausbau der taggleichen Lieferung

Auf strategischer Ebene will DocMorris Express die taggleiche Belieferung durch die Zusammenarbeit mit Partnerapotheken weiter ausbauen. Aktuell zähle der Marktplatz DocMorris Express knapp über 200 kooperierende Apotheken. Damit könnten Kunden in vielen Großstädten Deutschlands bereits die Option einer taggleichen Express-Lieferung wählen.

 

Darüber hinaus will die Zur Rose-Gruppe unter der Dachmarke DocMorris ihr „europäisches Gesundheitsökosystem“ erweitern. Davon sollen insbesondere chronisch Kranke wie Diabetiker profitieren. Zu diesem Zweck ist der Konzern bereits Kooperationen mit den Pharmaunternehmen Novo Nordisk und Roche Diabetes Care eingegangen. Für 2022 seien weitere Kooperationen geplant.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Erstes Quartal 2022

Umsatzrückgang bei Zur Rose

Finale Geschäftszahlen und Umbenennung

Zur Rose Group firmiert in DocMorris AG um

OTC-Umsatz legte 2018 um 72,5 Prozent zu / 1,6 Mrd. Franken Umsatz für 2019 angepeilt

Zur Rose weiter auf Wachstumskurs

Geschäftsbericht 2021

Zur Rose Group weitet Verlust aus

Shop Apotheke Europe

Tiefrote Bilanz für 2021

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.