Antikörper zur Migräne-Prophylaxe

Fremanezumab bessert chronische Migräne

Stuttgart - 12.12.2017, 12:30 Uhr

Antikörper zur Migräne-Prophylaxe neutralisieren CGRP. Die Pipeline wartet mit Fremanezumab und Erenumumab auf. (Foto: lassedesignen /stock.adobe.com)

Antikörper zur Migräne-Prophylaxe neutralisieren CGRP. Die Pipeline wartet mit Fremanezumab und Erenumumab auf. (Foto: lassedesignen /stock.adobe.com)


Welche Nebenwirkungen verursacht Fremanezumab?

20 Patienten brachen die Behandlung aufgrund unerwünschter Arzneimittelwirkungen ab, wobei je zwei Prozent davon aus der Placebogruppe und der monatlichen Fremanezumab-Gruppe waren, und nur ein Prozent zur vierteljährlichen Fremanezumab-Gruppe gehörte. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Reaktionen an der Injektionsstelle mit Schmerzen und Erythemen, die bei Fremanezumab-Patienten häufiger berichtet wurden.

Schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen traten unter Placebo häufiger auf als in den Verumgruppen. Allerdings verstarb ein Patient der Fremanezumab-vierteljährlich-Gruppe, wobei sein Tod aber auf eine bereits bestehende COPD-Erkrankung zurückgeführt wurde. Weitere Nebenwirkungen betrafen die Leberfunktion, die bei einem Prozent der Fremanezumab-Patienten und bei weniger als einem Prozent der mit Placebo behandelten Patienten auftraten.

Wie weit ist die Zulassung von Fremanezumab?

Teva hat in den Vereinigten Staaten die Zulassung von Fremanezumab bereits beantragt. Im Oktober 2017 reichte Teva die Unterlagen bei der FDA ein. Teva plant den Einsatz des Antikörpers in der Prophylaxe bei Patienten mit chronischer oder episodischer Migräne; und so untersuchten die Studien zu Fremanezumab die Wirksamkeit des CGRP-Antikörpers in der Prävention in beiden Indikationen, sowohl der episodischen Migräne als auch der chronischen Migräne. In Europa hat der pharmazeutische Unternehmer noch keine Schritte zur Zulassung eingeleitet.

Nicht nur Teva forscht an neuen Therapieoptionen für Migränepatienten. Auch Novartis richtet seinen Fokus bei Migräne derzeit auf die Prophylaxe und hier – ebenso wie Teva – auf CGRP.

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Der CGRP-Antikörper aus dem Hause Novartis ist bereits einen Schritt weiter als Fremanezumab. Sowohl EMA als auch FDA haben die Zulassungsanträge von Novartis für Erenumab in der Prävention von Migräne bereits akzeptiert und prüfen diese derzeit. Wie es bislang aussieht, wird Novartis also das Rennen um den ersten Antikörper in der Migräne-Prophylaxe gewinnen.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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