Ausbildung

Ist die Approbationsordnung ein Hindernis für zeitgemäße Lehre?

Stuttgart - 28.08.2017, 14:15 Uhr

Die AAppO legt nur eine Gesamtstundenzahl pro Fach fest, wie viel davon im Labor verbracht wird, bleibt den Hochschulen selbst überlassen. (Foto: natros/Fotolia)

Die AAppO legt nur eine Gesamtstundenzahl pro Fach fest, wie viel davon im Labor verbracht wird, bleibt den Hochschulen selbst überlassen. (Foto: natros/Fotolia)


Das hat sich in Frankfurt geändert

Zusammen mit Vertretern der Fachschaft und der einzelnen Semester wurden in einem Dialog Ideen erarbeitet. Dazu haben die Studierenden die einzelnen Lehrveranstaltungen in einem Ampelschema bewertet. Im Verlauf dieses Prozesses entstand die Idee, das achte Semester zu entlasten, um so mehr Freiraum für vernetztes Lernen zu schaffen. Zukünftig findet das chemische Praktikum komplett im fünften Semester statt. Im praktikumsfreien achten Semester ist nun das Fertigarzneimittelseminar, ein interdisziplinäres Seminar zur Arzneistoffentwicklung und das Seminar „Biogene Arzneimittel“. Als weiteres Beispiel für sinnvolle Straffung im Grundstudium nennt Fürst die Arzneipflanzenbestimmung im Grundstudium. Eine Exkursion findet nicht mehr statt. An deren Stelle wird eine exemplarische Bestimmungsübung durchgeführt. Das Herbarium, das die Studierenden anschließend erstellen sollen, besteht lediglich aus 20 Pflanzen, also wesentlich weniger als früher üblich. Der Kritik, dass es dem Studium an aktuellen Themen fehle, hält Fürst entgegen, dass diese schon längst implementiert wurden. So werden in der pharmazeutischen Biologie Gentechnik und molekularbiologische Techniken gelehrt, Arzneipflanzen werden aus evidenzbasierter Sicht betrachtet und auch in der Klinischen Pharmazie wird nicht nur von den Hochschullehrern, sondern auch viel von Leuten aus der Praxis vermittelt, also Ärzten, Apothekern aus der öffentlichen Apotheke, Krankenhausapotheke und Industrie.

Standorte sollen eigene Profile bilden

Robert Fürsts Appell an die Studienstandorte ist, dass sich jedes Institut ein eigenes Profil ausarbeiten soll. „Wenn ein Standort die Botanik hochhalten will, dann soll er das tun“. Dadurch könne sich auch ein Wettbewerb um die Studierenden herausbilden. Zurzeit gäbe es zu viel Nivellierung.

Die besten Adressen fürs Praktische Jahr

Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland befragt jedes Jahr die Pharmazeuten im Praktikum zu ihrer Ausbildung in der öffentlichen Apotheke oder Krankenhausapotheke. Aus allen bewerteten Ausbildungsapotheken werden die besten gekürt – drei öffentliche und drei Krankenhausapotheken. Wir haben sie vorgestellt.

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Dr. Mathias Schneider, Apotheker, Volontär DAZ
redaktion@daz.online


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