Aus der Hochschule

„Pharmazeutische Biologie 2.0“

Die Uni Frankfurt stellt ihr neues Multifunktionslabor vor

FRANKFURT (cm/ms) | „Größer, besser, vielseitiger“ – so wurde das neu eingeweihte Multifunktionslabor am Institut für Pharmazeutische Biologie in Frankfurt beschrieben. Neben klassischer Pharmakognosie können auch Praktika mit modernen Methoden aus der Gentechnologie und der Molekularbiologie dort stattfinden.

Offiziell wurde das Labor am 7. November vorgestellt. Den ersten Härtetest hatte es zu diesem Zeitpunkt schon hinter sich, denn ein Semester absolvierte bereits das Praktikum Pharmazeutische Biologie II im neuen Labor. Im nächsten Jahr wird dann auch das erste Gentechnik-Praktikum dort stattfinden.

Als Vizepräsident der Goethe-Universität sieht Professor Manfred Schubert-Zsilavecz in dem neuen Multifunktionslabor ein Versprechen in die Zukunft. „Ein Versprechen für Studierende, dass wir in diesem Labor klassische Pharmakognosie machen können und Pflanzen unter dem Gesichtspunkt würdigen, dass sie Quelle pflanzlicher Arzneimittel sind,“ erklärt der Professor für Pharmazeutische Chemie. Das Labor sei jedoch nicht nur ein Labor, wo man durch Mikroskope auf Pflanzen schaut, „dieses Labor ist auch so ausgestattet, um auch modernen Erfordernissen Rechnung zu tragen, so dass man dort in wichtigen Bereichen der Gentechnologie und Molekularbiologie Unterricht halten kann“.

Foto: Zündorf
Drei Generationen von Professoren für Pharmazeutische Biologie waren anwesend Prof. Robert Fürst und seine Vorgänger Prof. Georg Schneider und Prof. Theo Dingermann (v.l.).

Alles in einem Labor

Die Modernisierung des Labors war dringend nötig gewesen, wie Professor Robert Fürst von der Uni Frankfurt veranschaulichte. Gerade mal 36 Plätze gab es im alten Labor. Bei einer durchschnittlichen Semestergröße von 60 bis 70 Studierenden viel zu wenig. Die einzige Lösung war, die Praktika in zwei Schichten einzuteilen und diese doppelt abzuhalten. „Das ist sowohl eine Belastung für die Lehrenden, aber auch für die Studierenden nicht ganz einfach“, erinnert sich Fürst. Das zweite Problem: Der alte Raum eignete sich nur für die Mikroskopie. Die Anforderungen für andere Praktika, wie die Gentechnik, wurden nicht erfüllt. Auch die Akustik und die Sicht im alten Labor waren problematisch. „Mikroskopie lebt davon, dass Sie was tun, sich aber auch immer wieder was erklären lassen und an die Tafel schauen“, erklärt Fürst. Schwierig, wenn das Rauschen des vorgeschriebenen sechsfachen Luftwechsels im Labor zu laut ist. Die Akustik des Altlabors kam da nicht mehr mit. Auch die Sicht war eingeschränkt. Lediglich eine kleine Projektionsfläche ganz vorn stand zur Verfügung. Das sollte geändert werden. Ziel war ein Labor, in dem alle Praktika der Pharmazeutischen Biologie stattfinden können, und das über eine Mulitmediaanlage verfügt, so dass auch die hinteren Reihen noch gut sehen und verstehen können.

Foto: DAZ/ms
Nicht nur Mikroskopie, sondern auch Gentechnik werden im neuen Multifunktionslabor an der Uni Frankfurt stattfinden.

Studierende beteiligen sich an der Finanzierung

„Es hat gestaubt und gelärmt, Gott sei Dank nicht sehr lange“, sagt Fürst zum Abschluss der Umbauarbeiten. Nun ist das Labor größer, die Akustik und die Anzeigen sind besser, und alle Anforderungen für Gentechnik-Experimente werden erfüllt. Beim Umbau mussten nicht nur technische Fragen beachtet werden, sondern auch die Kosten. Denn der Umbau zu einem neuen Multifunktionslabor muss natürlich finanziert werden. Die Kosten beliefen sich insgesamt auf 130.000 Euro. Davon wurde die Hauptlast von 100.000 Euro von der Universität übernommen. Der Rest stammte von Freunden und Förderern der Universität Frankfurt, privaten Spendern und einer Initiative des Fundraisings von Schubert-Zsilavecz, „der es wie kein anderer versteht, an den richtigen Fäden zu ziehen“, sagt Fürst. Auch die Studierenden haben ihren Teil dazu beigetragen. Die Fachschaft Pharmazie hat einen Teil des nicht gerade üppigen Geldbetrages, den sie von der Universität und dem Fachbereich zur Verfügung gestellt bekommen, in das Projekt investiert. Mit einer Stifter­tafel, die am Eingang des neuen Labors angebracht wurde, bedankt sich das Institut bei den Spendern. |

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