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- Der Trick mit dem Zins
Zahlreiche Geldhäuser betroffen
Der Vorwurf falscher Zinsberechnungen betrifft nicht nur die Apobank. Nach Meinung von Marktkennern zieht er sich durch die gesamte Bankenlandschaft, vor allem die Namen großer deutscher Geldinstitute tauchen in Beschwerden von Kunden und gerichtlichen Verfahren auf. So vertritt Rechtsanwalt Buchmann einen Mittelständler aus dem Allgäu, der vor dem Landgericht Kempten gegen die Hypovereinsbank auf 434.000 Euro klagt. Einmal war er für einen Autohausbetreiber aus München tätig, der die Deutsche Bank wegen falscher Zinsberechnungen auf 1,2 Millionen Euro verklagt hatte.
Finanzaufsicht Bafin untersucht
Vor diesem Hintergrund hat die Finanzaufsicht Bafin aktuell Untersuchungen zu Zinsanpassungsklauseln bei variabel verzinsten Verbraucherdarlehen aufgenommen. Nach den Worten einer Sprecherin geht es dabei insbesondere um die Frage, ob die Institute Zinsänderungen rechtzeitig beziehungsweise ohne ungerechtfertigte Verzögerungen an ihre Kunden weitergeben. Die Bafin habe dazu im Juni Fragebögen an zahlreiche Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken versandt. Diese gingen auch an Autobanken, Direktbanken oder staatliche Förderbanken. Die Frist für die Antwort der Institute laufe bis Ende August.
Hintergrund für die aktuelle Untersuchung sei das Mitte 2015 mit dem Kleinanlegerschutzgesetz eingeführte Mandat der Bafin zum kollektiven Verbraucherschutz. Eine variable Verzinsung wird beispielsweise bei manchen Immobilienkrediten vereinbart, aber auch bei Autofinanzierungen oder bei Darlehen für Existenzgründungen.
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