Wegen technischer Probleme

Zertifikats-Zähler wird nach unten korrigiert

Stuttgart - 21.06.2021, 12:15 Uhr

Vergangenen Dienstag konnten wegen technischer Probleme beim RKI-Server zeitweise keine Zertifikate ausgestellt werden. (c / Foto: IMAGO / Rolf Poss)

Vergangenen Dienstag konnten wegen technischer Probleme beim RKI-Server zeitweise keine Zertifikate ausgestellt werden. (c / Foto: IMAGO / Rolf Poss)


Wie viele Impfzertifikate die Apotheken jeweils ausstellen, wird über „Mein Apothekenportal“ im Hintergrund erfasst. Am heutigen Montag wird der Zähler allerdings zurückgestellt. Hintergrund sind laut einem Rundschreiben der Verbände zeitweise technische Probleme beim RKI-Server am vergangenen Dienstag. Es wurden Zertifikate mitgezählt, die aufgrund des Ausfalls nicht erstellt werden konnten. Für die Abrechnung soll das kein Problem darstellen.

Seit einer Woche stellen Apotheken, wenn es die Technik zulässt, nun digitale Impfnachweise aus. Eine Reihe von offenen Fragen, die es zu Beginn gab, sind mittlerweile geklärt. Zum Beispiel die, wie die für die Abrechnung der digitalen Impfzertifikate erforderlichen Daten erfasst werden. Einige Betriebe führten zunächst sogar Strichlisten, um den Überblick zu behalten. 

Doch das ist nicht nötig – die Daten werden im Hintergrund erfasst. „Aktuell zeigt Ihnen dieser Zähler die Gesamtzahl aller ausgestellten Zertifikate an“, hieß es schon vergangene Woche in einem Rundschreiben des Apothekerverbands Schleswig-Holstein (AVSH). „Im Hintergrund wird bereits jetzt zwischen den Impfzertifikaten differenziert, welche mit 18 Euro bzw. 6 Euro abzurechnen sind.“ Künftig – spätestens zur Abrechnung am Monatsende – werde dieser Zähler alle erforderlichen Daten im Apothekenportal anzeigen, erklärte der Verband.

Am vergangenen Freitag folgte eine weitere Infomation der Apothekerverbände. Demnach wird der Zertifikats-Zähler am heutigen Montag zurückgesetzt – wegen zeitweiser technischer Probleme beim RKI-Server. Diese werden auch genauer erläutert: Am Dienstag, dem 15. Juni 2021, zwischen 11:30 und 11:45 Uhr sowie zwischen 11:59 und 17:02 Uhr, sei die Schnittstelle zum RKI-Server aufgrund von Überlastung gesperrt und keine Zertifikatsausstellung möglich gewesen, heißt es. Die Apotheken hätten aber weiterhin versucht, Zertifikate zu erstellen. Der Counter habe dies auf dem Apothekenportal für die Abrechnung aktiv gezählt. Mit dem RKI habe man die Zeiten identifiziert, zu denen keine Zertifikate ausgestellt werden konnten. Daher werde der Zähler um die in diesem Zeitraum angeforderten Zertifikate reduziert.

Keine Nachteile durch Anpassung an den tatsächlichen Stand 

Den Apotheken wird zugesichert, dass durch diese Anpassung an den tatsächlichen Stand keine Nachteile entstehen. Es wird explizit darauf hingewiesen, dass der Zähler innerhalb des Apothekenportals nur zur Orientierung dienen soll. Die eigentlichen Abrechnungsdaten werden auf dem RKI-Server differenziert erfasst. Auf dem Apothekenportal soll es demnächst eine Funktion geben, über die diese eingesehen werden können.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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2 Kommentare

Unnötiges Hinhalten der Apotheken

von Gudrun Schwarz am 21.06.2021 um 15:22 Uhr

Eine simple Benachrichtigung aller Apotheken, dass die Schnittstelle zum RKI-Server aufgrund von Überlastung gesperrt und über Stunden keine Zertifikatsausstellung möglich ist, hätte uns Apothekern enorm viel vergebliche Versuche und vergeudete Arbeitszeit erspart!

Mittels Pop-Up-Fenster im Apothekenportal oder per Email oder Fax-Rundschreiben der Apothekerverbände wäre das sicher möglich gewesen.
Hätte natürlich vorausgesetzt, dass das RKI die Überlastung zeitnah zugegeben hätte.

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Verdienstausfall plus Zeit

von Jan Kusterer am 21.06.2021 um 12:28 Uhr

Eine einfache Rauslöschung der nicht erstellten Zertifikate bildet leider nicht den Aufwand in den Apotheken vom Dienstag ab. Dies zeigt nur den Grundgedanken der Politik, dass wir diese Arbeiten ja sowieso einfach so nebenher machen.

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