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6. November 2020
Wer nimmt unseren Apotheken-Botendienst eigentlich in Anspruch? Sind das in erster Linie nur unsere älteren Kunden, unsere Senioren? Von wegen! Seit der Botendienst seine alten Fesseln abgelegt hat, ist dieser Apothekerservice vor allem auch für jüngere Menschen interessant. Das zeigt zumindest eine aktuelle repräsentative Online-Umfrage des BKK-Dachverbands. Dabei äußerten – Mehrfachangaben waren möglich – 73 Prozent der Befragten, sie wollen ihre Medikamente in der Apotheke vor Ort abholen. 33 Prozent nennen die Belieferung/den Botendienst durch eine Apotheke vor Ort und 38 Prozent die Lieferung von Versandapotheken. Interessant ist der Blick in die Altersklassen der Befragten. Das größte Interesse am Botendienst der örtlichen Apotheke haben bemerkenswerterweise die 18- bis 29-Jährigen: 37 Prozent wünschen sich, dass der Apothekenbote die Arzneimittel zu ihnen nach Hause bringt. In der Altersklasse ab 50 sind dies nur 31 Prozent, die 30- bis 49-Jährigen liegen mit 34 Prozent in der Mitte. Da spürt man wohl deutlich den Zeitgeist, der sich hier breit gemacht hat. Das bedeutet für unsere Apotheken: Um sich gegen den Versandhandel zu positionieren, werden die Vor-Ort-Apotheken auf dieses Serviceangebot kaum verzichten können: Denn die Umfrage zeigte auch, dass gerade die Jüngeren nicht per se die Versender bevorzugen, sondern die Lieferung ins Haus schätzen – gerne auch durch die Apotheke vor Ort. Mein liebes Tagebuch, ob der Apotheken-Botendienst allerdings als kostenloser Service angeboten werden sollte? Eher nicht, gerade die jüngeren Altersklassen sind es gewohnt, für Internet-Lieferdienste zu zahlen – Lieferando und all die kleinen anderen örtlichen Lieferdienste bringen die Pizza auch nicht umsonst.
Und zum Wochenende noch die gute Nachricht: In der Corona-Krise haben die Vor-Ort-Apotheken einen noch höheren Stellenwert für die Bevölkerung erlangt als bisher. Viele Menschen gingen während des Lockdowns im Frühjahr lieber in die Apotheke als zum Arzt. Dieses Ergebnis liefert eine repräsentative Studie, die der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) im Rahmen seines Gesundheitsmonitors beim Marktforschungsinstitut Nielsen in Auftrag gegeben hatte. So sagten laut dieser Studie 64 Prozent der Befragten, die Apotheke vor Ort mit ihrem gut zugänglichen Beratungsangebot habe durch die Corona-Krise einen höheren Stellenwert erhalten. Auch bei leichteren Erkrankungen, die sich auf einfachem Weg selbst behandeln lassen, „ist die Apotheke als erste heilberuflich beratende Instanz eine noch attraktivere Anlaufstelle geworden“, kommentiert es Dr. Hubertus Cranz, BAH-Hauptgeschäftsführer. Was die Studie auch zeigt: Rund ein Drittel der befragten Apothekenkunden wäre in normalen Zeiten zum Arzt gegangen. Aber sie fühlten sich nun auch in der Apotheke gut beraten. Und sie empfanden, dass man sich in der Apotheke ausreichend Zeit für ihr Anliegen genommen hat. Mein liebes Tagebuch, schön, dass man dies auch mal in einer Umfrage herausgearbeitet hat, die auch deutlich machte: 70 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass sich in der Corona-Krise gezeigt hätte, wie wichtig es sei, eine Apotheke in der Nähe zu haben. Ja mein liebes Tagebuch, manchmal zeigt sich eben erst in einer Krise, was wirklich wichtig ist im Leben.
19 Kommentare
"Es isch wie es isch und jetzt isch over" ...
von Christian Timme am 09.11.2020 um 0:17 Uhr
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Ohne Protestapotheker
von Christiane Patzelt am 08.11.2020 um 23:10 Uhr
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Perspektive
von Reinhard Rodiger am 08.11.2020 um 20:04 Uhr
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Grundsatzversagen
von Heiko Barz am 08.11.2020 um 19:33 Uhr
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AW: Grundsatzansagen
von Bernd Jas am 08.11.2020 um 21:32 Uhr
Schmidt
von Conny am 08.11.2020 um 17:52 Uhr
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Pharmazeutische Dienstleistungen
von k.stülcken am 08.11.2020 um 17:29 Uhr
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Friedemann Schmidt: Ein Politiker, fair enough
von Wolfgang Müller am 08.11.2020 um 16:23 Uhr
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AW: Friedemann Schmidt: Ein Politiker, fair
von Karl Friedrich Müller am 08.11.2020 um 18:39 Uhr
AW: Eine Frage der Grundhaltung
von Bernd Jas am 08.11.2020 um 18:58 Uhr
AW: Tragisches Hochschaukeln, damals?
von Wolfgang Müller am 08.11.2020 um 20:11 Uhr
AW: Wenn es um die gemeinsame Sache geht ....
von Bernd Jas am 08.11.2020 um 21:09 Uhr
AW: Friedemann Schmidt: Ein Politiker, fair
von Wolfgang Müller am 08.11.2020 um 21:24 Uhr
Zu Schmidt
von Karl Friedrich Müller am 08.11.2020 um 13:29 Uhr
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AW: Zu Schmidt
von Radman am 08.11.2020 um 13:53 Uhr
Zwei Sonntagsfragen
von Ulrich Ströh am 08.11.2020 um 8:45 Uhr
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.
von Anita Peter am 08.11.2020 um 8:32 Uhr
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AW: .1. Kommentar
von Frank Hartmann am 08.11.2020 um 8:57 Uhr
AW: ..
von Anita Peter am 08.11.2020 um 12:19 Uhr
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