Der Blick über die Grenze

COVID-19 überlastet Europas Gesundheitssysteme

Düsseldorf - 19.10.2020, 17:50 Uhr

Corona: Frankreich hat den nationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen und bereits harte Maßnahmen ergriffen. Wie sieht es in anderen uns umgebenden Nachbarländern aus? (c / Foto: imago images / Hans Lucas)

Corona: Frankreich hat den nationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen und bereits harte Maßnahmen ergriffen. Wie sieht es in anderen uns umgebenden Nachbarländern aus? (c / Foto: imago images / Hans Lucas)


Intensivbettenauslastung Ende Oktober – bis zu 90 Prozent in Paris

Frankreich hat daher den nationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen und bereits harte Maßnahmen ergriffen. So gilt etwa im Großraum Paris und Aix-en-Provence/Marseille sowie den Städten Grenoble, Lille, Lyon, Montpellier, Rouen, St. Étienne und Toulouse ein nächtliches Ausgangsverbot. Mit den steigenden Zahlen gilt auch eine erweiterte Maskenpflicht auf Straßen und Plätzen. Laut Spiegel Online erklärte der Generaldirektor der 39 Pariser Kliniken, Martin Hirsch, dass bis Ende Oktober bis zu Tausend COVID-19-Patienten in den Intensivstationen der französischen Hauptstadt liegen könnten, was einer Auslastung von über 90 Prozent entspräche.

Britische Mediziner sind in Sorge

Auch in Großbritannien stellt sich die Lage schlimmer dar als derzeit (noch) in Deutschland. 18.978 Infektionen kamen dort innerhalb von 24 Stunden mit Stand vom 16. Oktober 2020 hinzu. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 168,3. Regionen wie Liverpool verzeichnen sogar 600 neu Infizierte pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Mit einem Drei-Stufen-System, so berichtet die Tagesschau, will das Land die Epidemie im Land eindämmen, ohne in einen Lockdown treten zu müssen. Demnach unterscheidet man in „mittlere Gefahr“, „hohe Gefahr“ und „sehr große Gefahr“. 

  • Bei Stufe 1 gilt eine 22-Uhr-Sperrstunde und maximal sechs Personen bei privaten Treffen.
  • Bei Stufe 2 dürfen sich Mitglieder verschiedener Haushalte nicht mehr in geschlossenen Räumen treffen.
  • Ab der dritten Stufe sollen Pubs und Bars geschlossen werden.

Während die Mediziner davon ausgehen, dass das Virus „außer Kontrolle“ sei, und in Sorge sind, weil sich die Intensivstationen bereits wieder füllen, würden sich in der Bevölkerung nicht viele um die Regeln scheren, so berichtet es Andreas Schramm, Auslandskorrespondent des ZDF in einem Beitrag. Es gebe einen „großen Unwillen, die Regeln zu befolgen“.



Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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