AOK: 80 Prozent Übersterblichkeit in Pflegeheimen im Dezember

Die Corona-News des Tages

Berlin - 29.06.2021, 07:00 Uhr

(Bild: Corona Borealis / AdobeStock)

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Indien lässt Corona-Impfstoff von Moderna zu / Rotes Kreuz warnt vor COVID-19-Katastrophe in Indonesien / Regierung: Impfzusage wird früher erfüllt / Maas zu Gesprächen über Patentschutz für Corona-Impfstoffe bereit / Rekord an Corona-Toten in Russland / Portugal und Russland sind Virusvariantengebiete / EU-Kommission kritisiert deutsche Reisebeschränkungen für Portugal / Söder: Bund muss Reiserückkehrer strenger kontrollieren / Curevac rechnet sehr bald mit Ergebnissen der finalen Impfstoffstudie 

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. 

Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. 

RKI registriert 404 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 5,4 / EU-Länder im Zeitplan für gemeinsames Impfzertifikat / Corona-Neuinfektionen in Israel steigen weiter an / Braun offen für weitergehende Testpflicht für Reiserückkehrer / Gesundheitsminister wollen Impfzentren zurückfahren / RKI: Jede zweite Neuinfektion mit Delta-Variante / Städte und Gemeinden: Bundes-Notbremse bei Bedarf reaktivieren /

Bayern lockert Corona-Regeln – Maskenpflicht fällt an allen Schulen / Millionen Australier im Lockdown – Angst vor Delta-Variante / Britischer Corona-Experte bedrängt: Video sorgt für Empörung / Maas verteidigt Lockerung der Corona-Reisewarnungen / Südtirol will Impfgegner von Corona-Immunisierung überzeugen /

Holetschek: Konsequente Kontrollen von Urlaubsrückkehrern / England will trotz steigender Corona-Zahlen am 19. Juli wohl lockern / Irland verschiebt geplante Corona-Lockerungen wegen Delta-Variante / Seehofer für „Schleiermaßnahme“ statt stationärer Grenzkontrollen / Spanien und Portugal verschärfen Einreise-Regeln für Briten / Jeder dritte Test in Tunesien positiv – Delta-Variante auf Vormarsch

Di, 29.06.2021

17:05

Moderna: Impfstoff regt Immunantwort gegen Delta-Variante an

Cambridge (dpa) - Der Impfstoff von Moderna regt nach Angaben des US-Herstellers auch eine Immunantwort gegen die zuerst in Indien aufgetretene Corona-Variante Delta (B.1.617.2) an. Labor-Untersuchungen mit Blut von Geimpften hätten den Effekt zudem bei mehreren anderen Varianten gezeigt, teilte das Unternehmen am Dienstag in Cambridge mit. Es habe bei Delta nur eine «geringfügige Reduktion der neutralisierenden Titer» gegeben. Die Untersuchungen basierten auf Blutproben von acht Teilnehmern, entnommen eine Woche nach der zweiten Impf-Dosis. Die Ergebnisse sind noch nicht von anderen Wissenschaftlern geprüft worden. Eine nachweisbare Immunantwort bei einem Geimpften ist nicht zwingend gleichbedeutend mit einem tatsächlichen Schutz vor einer Infektion.

Vor rund zwei Wochen war bereits eine Studie veröffentlicht worden, der zufolge auch der Impfstoff des deutschen Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer vor der Delta-Variante schützt. Vorherige Studien und Datenerfassungen hatten ähnliche Ergebnisse erbracht. Beide Hersteller arbeiten derzeit auch an Booster-Dosen, die noch zielgerichteter an die Varianten angepasst sein sollen.

16:46

Maskenaffäre: Anwälte legen Beschwerden ein – Harte Kritik an Justiz

München/Erfurt (dpa) - In der Affäre um Geschäfte mit Corona-Schutzmasken haben die Verteidiger des Bundestagsabgeordneten Georg Nüßlein und des beschuldigten Unternehmers Beschwerden eingelegt, verbunden mit scharfer Kritik am Vorgehen der Ermittler. Bei dem mittlerweile aus der CSU ausgetretenen Nüßlein geht es um die Durchsuchungen und den Vermögensarrest, die das Oberlandesgericht (OLG) München auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft München angeordnet hatte.

«Die Beschlüsse sind rechtswidrig», warf Nüßleins Verteidiger Gero Himmelsbach der Justiz am Freitag vor. Über die Beschwerde wird nach Angaben des Anwalts ebenfalls das OLG München entscheiden. Die Rechtsanwälte des beschuldigten Unternehmers, der die Masken schließlich verkaufte, beantragten die Einstellung der Ermittlungen.

Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt in der Affäre wegen Korruptionsverdachts. Grundlage ist Paragraf 108e des Strafgesetzbuchs – Bestechlichkeit und Bestechung von Mandatsträgern. Nüßlein und dem früheren bayerischen Justizminister Alfred Sauter wird die Annahme von Schmiergeld für die Vermittlung des Ankaufs von Atemschutzmasken durch die Behörden vorgeworfen.

«Vergütete Unterstützungsleistungen von Herrn Dr. Nüßlein im Rahmen der Beauftragung von Maskenlieferungen im März 2020 stellen keine strafbare Handlung dar», erklärte dazu Anwalt Himmelsbach. Der Verteidiger argumentiert, dass die Maskengeschäfte nichts mit Nüßleins Abgeordnetentätigkeit zu tun gehabt hätten. «Es bestand dabei kein Bezug zur Mandatswahrnehmung durch Herrn Dr. Nüßlein als Abgeordneter im Deutschen Bundestag.»

«Es ist im freien Handel üblich, für die Vermittlung von Kontakten Provisionen zu zahlen», erklärten die Rechtsanwälte Till Dunckel, Florian Ufer und Tobias Pretsch, die den Unternehmer vertreten.  «Dass die Zahlung solcher Kontakt-Vermittlungsprovisionen an Abgeordnete nicht strafbar ist, hat der Deutsche Bundestag erst vor wenigen Jahren, im Gesetzgebungsverfahren zu Paragraf 108e StGB klargestellt.»

Ein faires und rechtsstaatliches Verfahren setze voraus, «dass die Ermittlungsbehörde weder die öffentliche Meinung beeinflusst noch sich von ihr beeinflussen lässt». Die Intensität der von der Generalstaatsanwaltschaft München betriebenen Pressearbeit und insbesondere das öffentliche Bekanntwerden von nicht einmal den Verteidigern bekannten Ermittlungsdetails gebe «Anlass zur Sorge».

Als Konsequenz aus der Affäre hatte der bayerische Landtag am Donnerstag die Lobbyismus-Vorschriften für Abgeordnete verschärft.

16:33

Indien lässt Corona-Impfstoff von Moderna zu

NEU DELHI (dpa-AFX) - Indien hat den Corona-Impfstoff von Moderna zugelassen. Das Land habe einer einheimischen Firma eine Importzulassung für den Impfstoff des US-amerikanischen Herstellers gegeben, sagte der Chef der indischen COVID-Taskforce, Vinod Kumar Paul, bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Neu Delhi. Moderna ist der vierte in Indien zugelassene Impfstoff.

Zunächst wurde in Indien, das auch als "Apotheke der Welt" bekannt ist, nur zwei im Inland produzierten Impfstoffen die Zulassung erteilt – AstraZeneca und einem einheimisch entwickelten Vakzin. Während der heftigen zweiten Welle, die unter anderem im Zusammenhang mit der Delta-Variante steht, wurde erstmals einem im Ausland produzierten Impfstoff eine Genehmigung erteilt – dem russischen Sputnik V. Bislang sind etwas mehr als vier Prozent der mehr als 1,3 Milliarden Inderinnen und Inder vollständig geimpft – und dies, obwohl das Land massenhaft Impfstoff herstellt und im April den Export von Corona-Impfstoff gestoppt hat.

In Indien wurde die Delta-Variante zuerst entdeckt, die im Zusammenhang mit einer heftigen zweiten Welle im April und Mai steht. Inzwischen nehmen dort die Fälle aber seit Wochen stark ab. Laut dem bekannten indischen Virologen T. Jacob John dürfte das hauptsächlich eine natürliche Ursache haben: So habe sich das Virus schnell verbreitet, wodurch immer weniger empfängliche Menschen übrig blieben. Dadurch sei die Welle abgeflaut. John geht basierend auf Berechnungen davon aus, dass während der beiden bisherigen Wellen in Indien insgesamt mindestens eine Milliarde der mehr als 1,3 Milliarden Menschen im Land Corona gehabt und dadurch einen gewissen Schutz hätten.

16:09

Studie: Biontech-Impfung dürfte langanhaltende Immunreaktion auslösen

St. Louis/Dortmund (dpa) - Der Impfstoff von Biontech/Pfizer löst offenbar eine relativ langanhaltende starke Immunreaktion aus. US-Mediziner wiesen bei Geimpften noch drei Monate nach der zweiten Dosis sogenannte B-Gedächtniszellen des Immunsystems nach, wie sie im Fachblatt «Nature» berichten. «Das belegt eine wirklich robuste Immunreaktion», betont Co-Studienleiterin Rachel Presti von der Washington University School of Medicine in St. Louis. Carsten Watzl vom Leibniz Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) stimmt dieser Einschätzung zu. «Das ist sehr erfreulich. Aber ob und wie weit sich daraus eine lang andauernde Immunität ableiten lässt, ist offen», sagt der Immunologe, der nicht an der Arbeit beteiligt war, mit Blick auf die tatsächliche Schutzwirkung der Impfung.

Dass die mRNA-Impfungen mindestens sechs Monate lang zuverlässig vor der Erkrankung COVID-19 schützen, ist bekannt. Unklar ist dagegen, wie lange der Schutz darüber hinaus anhält. Um die immunologischen Prozesse zu klären, untersuchte das Team um die Infektiologin Presti und den Immunologen Ali Ellebedy gesunde Menschen nach den beiden im Abstand von drei Wochen verabreichten Impfdosen.

Das Präparat wird in den Oberarm injiziert. In den Wochen nach den Impfungen entnahmen die Forscher Menschen mehrmals Proben aus Lymphknoten der benachbarten Achselhöhle. Diese untersuchten sie auf sogenannte Keimzentren: Sie bilden die B-Gedächtniszellen der Körperabwehr und bauen im Fall einer Infektion rasch eine gezielte Abwehrreaktion auf.

«Keimzentren sind der Schlüssel zu einer dauerhaften schützenden Immunreaktion. Dort wird unser Immungedächtnis gebildet», erläutert Ellebedy. Von zehn Teilnehmern analysierten die Forscher Proben, die noch zwölf Wochen nach der zweiten Impfdosis entnommen wurden. Bei acht von ihnen fanden sie Keimzentren mit auf den Erreger abzielenden B-Zellen, wie sie im Fachblatt «Nature» berichten. «Das ist ein gutes Zeichen», sagt Watzl. «Die Studie bietet einen einzigartigen Einblick in die Prozesse in den Lymphknoten.»

Zusätzlich analysierten die Forscher mehrfach Blutproben von 41 Geimpften, von denen acht zuvor bereits eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht hatten. Die Antikörper-Konzentration erreichte ihren Höhepunkt generell eine Woche nach der zweiten Impfung und die Antikörper waren gegen sämtliche drei untersuchten Corona-Varianten wirksam: einen ursprünglichen Typ, die in Großbritannien entdeckte Alpha-Variante und die in Südafrika nachgewiesene Beta-Variante. Die Delta-Variante spielte in der Studie keine Rolle.

Jene Geimpfte, die vorher mit dem Erreger infiziert gewesen waren, hatten noch höhere Werte als die übrigen Teilnehmer. «Wenn man schon einmal infiziert war und dann geimpft wird, bekommen die Antikörper-Werte einen Schub», erläutert Ko-Autorin Jane O'Halloran. «Die Impfung hat eindeutig einen zusätzlichen Nutzen, daher empfehlen wir sie auch Menschen, die COVID-19 hatten.»

15:40

Irland verschiebt geplante Corona-Lockerungen wegen Delta-Variante

Dublin (dpa) - Wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante hat nach mehreren anderen Ländern auch Irland geplante Corona-Lockerungen vorerst verschoben. «Wir sind in einem Rennen zwischen den Impfstoffen und dem Virus», sagte der irische Premier, Micheál Martin, am Dienstag in Dublin dem Sender RTE zufolge. «Und wir wollen alles dafür tun, dass die Impfstoffe gewinnen.»

Der Anteil der als extrem ansteckend geltenden Delta-Variante soll sich offiziellen Schätzungen zufolge innerhalb kurzer Zeit von rund 20 auf etwa 50 Prozent der nachgewiesenen Corona-Fälle erhöht haben.

Ursprünglich war für den 5. Juli geplant, dass die Innengastronomie wieder vollständig öffnen darf. Nun sollen ausschließlich Geimpfte und Genesene wieder im Restaurant speisen dürfen. Auch andere Veranstaltungen in Innenräumen wurden zunächst aufgeschoben. Hochzeiten, die bereits in dem Zeitraum geplant sind, dürfen jedoch wie geplant mit bis zu 50 Gästen stattfinden.

15:28

Regierung: Impfzusage wird früher erfüllt

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung rechnet damit, dass sie ihr Corona-Impfversprechen früher einlösen kann als geplant. Die Zusage, jedem bis zum Ende des Sommers im September ein Impfangebot machen zu können, werde bereits in der ersten Hälfte des Sommers, wahrscheinlich schon im Juli erfüllt, hieß es am Dienstag aus Regierungskreisen in Berlin. Noch im Juli werde man 17 bis 18 Millionen Erstimpfungen mit einem mRNA-Impfstoff anbieten können. Die Nachfrage sei wahrscheinlich mehr als gedeckt, hieß es weiter.

Die Infrastruktur der Corona-Impfzentren soll den Informationen zufolge über den 30. September hinaus in «abgespeckter Version» beibehalten werden. Es gehe dabei aber weniger um die «großen Tanker» wie Messehallen, sondern um «Schnellboote» wie die mobilen Impfteams. Diese würden im Herbst voraussichtlich für Auffrischungsimpfungen etwa in Pflegeeinrichtungen gebraucht.

14:30

Rotes Kreuz warnt vor COVID-19-Katastrophe in Indonesien

AKARTA (dpa-AFX) - Indonesien steuert in der Corona-Pandemie nach Auffassung von Experten auf einen Kollaps des Gesundheitssystems zu. Seit Tagen meldet das Land Rekordwerte von über 20.000 Neuinfektionen. "Jeden Tag sehen wir, wie diese Delta-Variante Indonesien näher an den Rand einer COVID-19-Katastrophe bringt", sagte Jan Gelfand, der Leiter der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) in dem südostasiatischen Inselstaat.

"Wir brauchen weltweit blitzschnelle Maßnahmen, damit Länder wie Indonesien Zugang zu Impfstoffen haben und so Zehntausende Todesfälle vermieden werden können", hieß es am Dienstag in einer Mitteilung. Der Ärzteverband des Landes hatte zuletzt bereits gewarnt, dass das Gesundheitssystem auf der Hauptinsel Java völlig überlastet sei und Patienten mittlerweile abgewiesen werden müssten.

Im viertbevölkerungsreichsten Staat der Erde mit 270 Millionen Einwohnern wurden bislang fast 2,2 Millionen Corona-Fälle bestätigt. Mehr als 57.000 Menschen sind in Verbindung mit COVID-19 gestorben. Die wichtige Tourismusindustrie auf beliebten Inseln wie Bali liegt weiter am Boden.

Indonesien hofft, bis Anfang 2022 eine Herdenimmunität zu erreichen. Bislang sind aber nur 4,8 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. "Indonesien sieht sich mit einer globalen Impf-Ungleichheit konfrontiert, wenn es um die Beschaffung von 360 Millionen Dosen geht, die erforderlich sind, um mindestens 70 Prozent der Bevölkerung zu impfen", so das Rote Kreuz.

13:54

EU-Kommission kritisiert deutsche Reisebeschränkungen für Portugal

Brüssel/Berlin (dpa) - Die deutschen Einschränkungen für Reisen nach Portugal sind nach Ansicht der EU-Kommission nicht im Einklang mit den Absprachen unter den EU-Staaten. Ein Sprecher der Behörde betonte am Dienstag in Brüssel, dass Länder durchaus Quarantäne und Testpflicht vorschreiben können, aber Reiseverbote nicht vorgesehen seien. Mit der deutschen Einstufung Portugals als Risikogebiet gilt aber ein weitgehendes Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Sie dürfen nur noch deutsche Staatsbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland über die Grenze bringen.

Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine strikte 14-tägige Quarantänepflicht, die nicht durch einen Test verkürzt werden kann und auch für vollständig Geimpfte und Genesene gilt. Außenminister Heiko Maas versicherte, dass die Einstufung von Virusvariantengebieten auch künftig «nur im Einzelfall und nur auf der Grundlage von Zahlen, die das unbedingt notwendig machen», erfolgen werde.

Die EU-Staaten versuchen zwar, einheitliche Regeln für Reisen im Block abzustimmen, immer wieder kommt es aber zu nationalen Alleingängen. Länder mit einem starken Tourismussektor etwa haben andere Interessen als Staaten, in denen dieses Gewerbe keinen großen Anteil an der nationalen Wirtschaftsleistung ausmacht.

13:39

Söder: Bund muss Reiserückkehrer strenger kontrollieren

München (dpa) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den Bund aufgefordert, bei den Kontrollen von Reiserückkehrern aus dem Sommerurlaub strikter die Test- und Quarantänepflichten zum Schutz vor Corona zu kontrollieren. «Die Weigerung des Bundes, sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen, ist aus meiner Sicht nicht verständlich und ehrlich gesagt auch etwas enttäuschend», sagte Söder am Dienstag nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München.

«Die Testpflichten müssen eingehalten, müssen kontrolliert werden, das gilt für Busse, für Bahnen und für Flieger», betonte der bayerische Regierungschef. Bayern werde ein Konzept vorlegen, das auch eine umfassende Schleierfahndung beinhalte, mit der die Einhaltung der Testpflicht an den Grenzen zu Tschechien und Österreich überwacht werden soll.

«Wir haben keine Lust, dass wir im September wieder da stehen, wo wir letztes Jahr waren», sagte Söder. Eine Warnung müsse reichen. Im vergangenen Jahr waren Reiserückkehrer als eine der Ursachen ausgemacht worden, dass die Infektionszahlen im Herbst wieder deutlich nach oben gegangen sind. Die stark gestiegenen Inzidenzen im Herbst 2020 führten schließlich zum Lockdown im November, der sich bis in den Mai hineinzog.

13:18

Bayern lockert Corona-Regeln – Maskenpflicht fällt an allen Schulen

München (dpa) - In Bayern entfällt künftig an sämtlichen Schulen die Maskenpflicht. Nach den bayerischen Grundschülern müssen auch Kinder und Jugendliche an weiterführenden Schulen am Sitzplatz keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen, sofern die regionale Sieben-Tage-Inzidenz unter 25 liegt. Das hat das bayerische Kabinett am Dienstag in München beschlossen, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) anschließend mitteilte. Es solle dabei empfohlen werden, dreimal statt zweimal pro Woche einen Corona-Test zu machen.

Außerdem lockert Bayern die Corona-Schutzmaßnahmen für Kultur- und Sportveranstaltungen weiter. Unter Einhaltung entsprechender Hygienekonzepte sind im Freien statt bisher 500 künftig bis zu 1.500 Zuschauer erlaubt, davon bis zu 200 auf Stehplätzen mit Mindestabstand.

13:10

Rekord an Corona-Toten in Russland – EM-Viertelfinale weiter geplant 

Moskau (dpa) - Die russischen Behörden haben einen Rekordwert an Corona-Todesfällen verzeichnet. Am Dienstag wurden 652 Tote binnen 24 Stunden registriert – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. In Russland, wo viele Menschen einer Impfung skeptisch gegenüberstehen, verbreitet sich vor allem die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus rasant. Zuletzt zählte die offizielle Corona-Statistik mehr als 20.000 neue Infektionen an einem Tag. Das Viertelfinalspiel der Fußball-Europameisterschaft ist trotzdem weiter für Freitag in St. Petersburg geplant.

Die Ostsee-Metropole ist neben der Hauptstadt Moskau besonders stark betroffen. Am Dienstag wurden dort knapp 1.400 Neuinfektionen und 119 Tote registriert. Ungeachtet der dramatischen Corona-Lage feierten zudem am vergangenen Wochenende Zehntausende Schüler auf den Straßen von St. Petersburg ausgelassen und weitgehend ohne Schutzmasken ihren Abschluss.

Im flächenmäßig größten Land der Erde haben sich jüngsten Angaben zufolge erst rund 11,5 Prozent der Bürger mit einem Vakzin gegen Corona immunisieren lassen. Am Dienstag erklärte der Kreml das ursprüngliche Vorhaben, bis zum Herbst 60 Prozent der Bevölkerung geimpft zu haben, für nicht mehr erreichbar. Erst seit dieser Woche sei ein Anstieg an Impfbereiten zu beobachten, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax. Mehrere russische Regionen haben vor einigen Tagen eine Impfpflicht für Angestellte zahlreicher Berufsgruppen verhängt.

12:32

Millionen Australier im Lockdown – Angst vor Delta-Variante

Sydney (dpa) - Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Australien müssen immer mehr Landesteile in einen Lockdown. Mehr als zehn Millionen der insgesamt 25 Millionen Bürger seien jetzt von Ausgangsbeschränkungen betroffen, berichtete die Zeitung «The Australian» am Dienstag. Nach Sydney an der Ostküste und Darwin im Norden wurden auch in Perth an der Westküste und Brisbane im tropischen Queensland mehrere neue Fälle gemeldet. Bis auf wenige Ausnahmen müssen die Menschen dort nun zu Hause bleiben.

Auch andere Regionen von Queensland, die vor der Corona-Pandemie Touristen aus aller Welt anlockten, müssen zunächst bis Freitag in einen Lockdown, darunter die Gold Coast, Townsville und Noosa, wie die Regionalregierung ankündigte. Zudem wurden wieder weitreichende Reisebeschränkungen innerhalb Australiens verhängt.

Australien versucht schon lange, das Virus durch extrem strenge Regeln und genaue Kontaktverfolgungen unter Kontrolle zu halten. Insgesamt wurden bislang 30.500 Fälle bestätigt, 910 Menschen sind in Verbindung mit COVID-19 gestorben. Jedoch sind die Außengrenzen bereits seit März 2020 geschlossen. Zudem kommt die Impfkampagne kaum voran: Laut der Statistik-Webseite «Our World in Data» waren bis zum 27. Juni nur 4,7 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Damit rangiere das Land auf dem letzten Platz der OECD-Staaten, monierte der Sender 9News.

12:24

Maas zu Gesprächen über Patentschutz für Corona-Impfstoffe bereit

Matera (dpa) - Bundesaußenminister Heiko Maas hat sich grundsätzlich zu Gesprächen über eine Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe bereiterklärt. «Ich finde, dass man grundsätzlich über die Aufhebung vom Impfstoffpatenten sprechen muss», sagte der SPD-Politiker am Dienstag beim G20-Außenministertreffen im italienischen Matera. Allerdings sei dies eine sehr formale und langwierige Diskussion. Deshalb müsse man «zweigleisig» vorgehen. Jetzt müsse es erstmal um die Verbesserung der Lieferketten und den Ausbau der Produktionsstätten in ärmeren Ländern gehen. «Im Moment hilft nur, was schnell geht», betonte Maas.

Die USA hatten die Aussetzung der Patente ins Gespräch gebracht, um die Produktion von Impfstoffen für ärmere Länder zu erhöhen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich mehrfach klar dagegen ausgesprochen – auch mit Rücksicht auf deutsche Impfstoffentwickler wie Biontech. Auch die EU-Kommission und Großbritannien sind gegen eine Aussetzung des Patentschutzes.

12:07

AOK: 80 Prozent Übersterblichkeit in Pflegeheimen im Dezember

Berlin (dpa) - Die Sterblichkeit in Pflegeheimen lag in den ersten beiden Corona-Wellen im Frühjahr und Herbst 2020 nach Angaben des AOK-Bundesverbands deutlich über dem Mittel der Vorjahre. Wie der Verband am Dienstag unter Verweis auf den «Pflegereport 2021» des Wissenschaftlichen Instituts der AOK mitteilte, gab es im Frühjahr 20 Prozent mehr Todesfälle, von Oktober bis Dezember überstieg die Sterblichkeit das Niveau der Vorjahre um durchschnittlich 30 Prozent. Kurz vor dem Jahreswechsel, als gerade mit den ersten Impfungen begonnen wurde, gab es demnach sogar 80 Prozent mehr Sterbefälle in den Einrichtungen.

Der Bericht weist auch auf andere Phasen mit deutlich erhöhter Sterblichkeit in den Vorjahren hin – unabhängig von Corona. Zum Teil gab es im Winter und im Sommer deutliche Anstiege. «Die nahe liegenden Ursachen wie Grippe- und Hitzewellen gilt es gleichfalls weiter zu untersuchen und hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Pflegeheimbewohnenden in den Blick zu nehmen», sagte Antje Schwinger, Mitherausgeberin des «Pflegereports».

Thematisiert werden auch die Auswirkungen der Pandemie-Maßnahmen auf die Pflegebedürftigen. Eine Angehörigen-Befragung im vergangenen Herbst ergab demnach, dass ein Großteil der Betroffenen drastische Einschränkungen in Kauf nehmen musste. 73 Prozent der befragten Bezugspersonen berichteten, dass zwischen März und Mai 2020 die Möglichkeit zum persönlichem Kontakt, auch unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen, nur selten oder gar nicht gegeben war. Rund 40 Prozent der Pflegebedürftigen konnten den Angaben zufolge das eigene Zimmer nur selten oder nicht verlassen.

12:00

Britischer Corona-Experte bedrängt: Video sorgt für Empörung

London (dpa) - In Großbritannien sorgt ein Video für Empörung, das zeigt, wie Corona-Regierungsberater Chris Whitty von Betrunkenen belästigt wird. In der knapp 20-sekündigen Aufnahme ist zu sehen, wie zwei Männer versuchen, den Epidemiologen zu einem Selfie zu zwingen, ihn festhalten und herumschreien. Whitty ist sichtlich gestresst und versucht, sich loszureißen – was ihm schließlich auch gelingt. Die Szene wurde in der Nähe des Regierungssitzes Downing Street in London aufgenommen.

Auf den sozialen Netzwerken verbreitete sich das Video schnell. Premierminister Boris Johnson zeigte sich auf Twitter schockiert über eine solch «verabscheuungswürdige Belästigung». Die beiden Männer bezeichnete er als «Verbrecher». «Unsere hart arbeitenden Staatsdiener sollten dieser Art von Einschüchterung auf unseren Straßen nicht ausgesetzt sein und wir werden das nicht tolerieren», so der konservative Politiker. Scotland Yard teilte mit, alle Beteiligten seien vernommen worden. Nun werde ermittelt.

Whitty spielt in Großbritannien in der öffentlichen Wahrnehmung eine ähnliche Rolle wie Christian Drosten in Deutschland. Er wurde während der Pandemie immer wieder zum Ziel von Anfeindungen. Während eines Protests vor einigen Tagen skandierten Hunderte Demonstranten Parolen wie «Verräter, Verräter» und «Schäm dich».

11:41

Maas verteidigt Lockerung der Corona-Reisewarnungen

Rom (dpa) - Bundesaußenminister Heiko Maas hat die für Donnerstag geplante Aufhebung der pauschalen Reisewarnung für alle Corona-Risikogebiete verteidigt. «Die Zeit der Pauschalbeurteilungen muss vorbei sein», sagte der SPD-Politiker am Dienstag am Rande des G20-Außenministertreffens im italienischen Matera. «Dort, wo es positive Entwicklungen gibt, gibt es auch keinen Grund, Restriktionen aufrechtzuerhalten.»

Die Bundesregierung hatte bereits vor knapp drei Wochen entschieden, die Reisewarnung für alle Risikogebiete mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) zum 1. Juli aufzuheben. Das betrifft mehr als 80 Länder weltweit. Außerdem will die Regierung dann nicht mehr pauschal von touristischen Reisen ins Ausland abraten.

Für EU-Länder sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz, die nicht mehr als Risikogebiet eingestuft sind, wird künftig in den Reisehinweisen des Auswärtigen Amts nur noch «um besondere Vorsicht gebeten». Das betrifft zum Beispiel Italien, Österreich, Griechenland und große Teile Spaniens.

Die Reisewarnung für touristische Reisen wird vom 1. Juli an nur noch für Hochinzidenzgebiete mit einem Wert über 200 und solche Gebiete gelten, in denen sich gefährliche Virusvarianten stark verbreitet haben. Das sind weltweit zusammen 40 von insgesamt rund 200 Ländern. In Europa gibt es solche Gebiete derzeit kaum. Nur Großbritannien und seit Dienstag auch Portugal und Russland sind hier als Virusvariantengebiete eingestuft.

Maas versicherte, dass die Einstufung von Virusvariantengebieten auch künftig «nur im Einzelfall und nur auf der Grundlage von Zahlen, die das unbedingt notwendig machen», erfolgen werde. Wer aus einem Virusvariantengebiet nach Deutschland zurückkehrt, muss für 14 Tage in Quarantäne – auch bei einer vollständigen Impfung oder Genesung. Wer kein deutscher Staatsbürger ist und keinen Wohnsitz in Deutschland hat, darf gar nicht mit Flugzeug, Bus oder Bahn einreisen.

11:28

Corona-Neuinfektionen in Israel steigen weiter an

Tel Aviv (dpa) - Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel steigt weiter. Das Gesundheitsministerium teilte am Dienstag mit, binnen 24 Stunden seien 283 neue Fälle gemeldet worden. Dies ist die höchste Zahl seit April. Die Zahl der Schwerkranken blieb mit 21 vorerst stabil, es gab auch seit mehreren Tagen keine neuen Todesfälle.

Der israelische Ministerpräsident Naftali Bennett bekräftigte am Dienstag bei einem Besuch in einem Impfzentrum in Cholon bei Tel Aviv seinen Aufruf an Jugendliche, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Er sagte, erstmals seit mehreren Monaten sei am Vortag wieder eine deutlich höhere Zahl von rund 18.000 Impfungen verabreicht worden. Israel befinde sich in einem «Wettlauf gegen die Zeit», weil der im Land verfügbare Impfstoff nur noch bis Ende Juli haltbar sei.

Bennett betonte, sein Motto bleibe «Impfungen statt Lockdowns, Masken statt Beschränkungen». Trotz des jüngsten Anstiegs der Corona-Zahlen hatte das sogenannte Corona-Kabinett am Sonntag entschieden, zunächst keine neuen Beschränkungen zu verhängen.

Die meisten der neuen Fälle stehen nach offiziellen Angaben in Verbindung mit der Delta-Variante des Virus. Diese war zuerst in Indien entdeckt worden und gilt als besonders ansteckend. Unter den Neuinfizierten in Israel sind viele jüngere Menschen.

Fast 5,6 Millionen der 9,3 Millionen Landesbewohner haben bereits eine erste Corona-Impfung erhalten, rund 5,2 Millionen Menschen auch die zweite Dosis. Die Impfkampagne in Israel war besonders zu Beginn sehr erfolgreich, schritt schnell voran und sorgte damit international für Aufsehen. In den letzten Monaten gab es dann allerdings eine gewisse Stagnation.

11:24

Südtirol will Impfgegner von Corona-Immunisierung überzeugen

Bozen (dpa) - Die Provinzregierung im norditalienischen Südtirol versucht im Kampf gegen die Krankheit COVID-19, zahlreiche Impfgegner von einer Immunisierung zu überzeugen. «Wir wussten, dass wir ein Gebiet sind, in dem die Ansichten von Impfgegnern verwurzelter sind. Man spürt den Einfluss des deutschsprachigen Raumes», sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher im Interview der Zeitung «Corriere della Sera» (Dienstag). Nun müsse man einen kulturellen Kampf gewinnen. Der Zeitung zufolge hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung noch nicht die erste Impfung gegen die Viruskrankheit erhalten.

Südtirol war laut Kompatscher sehr gut in die Kampagne gestartet, was zeige, dass es logistisch perfekt funktioniere. Das Problem seien jetzt die Menschen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren und die Jüngeren. Vor allem diejenigen, die zwar nicht ideologisch gegen eine Impfung seien, aber wegen der niedrigen Infektionszahlen damit warten wollten, müssten überzeugt werden.

Die Regierung der autonomen Provinz hofft demnach auch, dass der sogenannte Grüne Pass Anreiz für viele sein wird, sich doch zu impfen. Das Zertifikat sei nämlich der Zugang für viele sportliche Aktivitäten oder Feste. Menschen erhalten es, wenn sie zum Beispiel nachweislich durchgeimpft oder negativ auf Corona getestet sind. «Auf Dauer sind die Tests und auch die Selbsttests lästig», sagte Kompatscher.

10:28

Berliner Gesundheitssenatorin: Impfzentren werden länger gebraucht

Berlin (dpa) - Die Corona-Impfzentren in Berlin sollen nach Angaben der zuständigen Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci länger als bisher geplant offen bleiben. «Wir haben in den vergangenen Monaten erlebt, wie wichtig die Impfzentren und mobilen Impfteams für den Impferfolg sind», twitterte die SPD-Politikerin am Montagabend. «Daher sollen sie nach dem 30.09. nicht vollständig geschlossen werden und können in reduzierter Form weiterhin im Einsatz bleiben.» Außerdem solle sichergestellt werden, dass die Kapazitäten bei Bedarf schnell wieder hochgefahren werden könnten.

Das könnte etwa bei Auffrischungsimpfungen der Fall sein, die womöglich ab Herbst anstehen. Beschlüsse dazu gibt es noch nicht. Gleichwohl blieben vor diesem Hintergrund auch die mobilen Impfteams wichtig, die wie die Impfzentren «einen unverzichtbaren Teil zur Pandemiebekämpfung beigetragen» hätten, so Kalayci.

Die Gesundheitsminister der Bundesländer hatten sich am Montagabend darauf verständigt, im Herbst den Betrieb der Impfzentren zurückzufahren. Jedoch soll es auch über den 30. September hinaus staatliche oder kommunale Impfangebote zur Eindämmung der Corona-Pandemie geben, mit dem Schwerpunkt auf mobilen Impfteams. In Berlin wird derzeit in sechs große Zentren geimpft.

9:39

Holetschek: Konsequente Kontrollen von Urlaubsrückkehrern

München (dpa) - Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek dringt angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus auf bessere Kontrollen von Urlaubsrückkehrern. Bestehende Regeln wie Testpflicht und Quarantäne müssten konsequent durchgesetzt und so weit es geht kontrolliert werden, sagte der CSU-Politiker am Dienstag im Deutschlandfunk. «Das ist der Maßstab, den wir da setzen müssen.»

Bund und Länder hatten am Montag über schärfere Regeln bei der Einreise oder Rückkehr nach Deutschland beraten, sich aber nicht einigen können.

Bevor Reisende Flugzeug, Bus oder Bahn bestiegen, müssten Testergebnisse vorliegen, die auch kontrolliert werden müssten, betonte Holetschek nun. Da müsse man noch besser werden – vor allem mit Blick auf die Delta-Variante. «Wir beobachten natürlich im Moment, dass ein rasanter Anstieg der Delta-Variante da ist, den man schon sehr ernst nehmen muss», sagte Holetschek. Es sei zu befürchten, dass sich diese hochansteckende Variante in der Urlaubszeit sehr stark verbreite.

Das wirksamste Mittel sei ein vollständiger Impfschutz, sagte Holetschek. «Wir müssen bei Delta schauen, dass wir möglichst viele Menschen möglichst schnell zweitimpfen.» Die bestehenden Impfstoffe hätten eine hohe Wirksamkeit gegen die Variante – vorausgesetzt, die Menschen seien vollständig geimpft.

9:30

Braun offen für weitergehende Testpflicht für Reiserückkehrer

Berlin (dpa) - In der Debatte um schärfere Corona-Reiseregeln hat Kanzleramtschef Helge Braun sich offen für eine weitergehende Testpflicht für Rückkehrer gezeigt. Ungeimpfte sollten sich derzeit ohnehin zweimal pro Woche testen lassen, sagte der CDU-Politiker am Dienstag im ZDF-«Morgenmagazin». «Das gilt natürlich ganz besonders für Reiserückkehrer aus aller Welt.» Er sei zudem offen für «zusätzliche Tests, möglicherweise auch verbindlich». Auch die Einreiseanmeldung von Reisenden aus Risikogebieten solle intensiver kontrolliert werden. Mit Blick auf die gefährlichere Delta-Variante des Virus sagte der Kanzleramtschef: «Wir müssen Delta zurückdrängen.»

Bund und Länder hatten sich am Montag nicht auf schärfere Regeln bei der Einreise oder Rückkehr nach Deutschland einigen können, obwohl mehrere Ministerpräsidenten dies gefordert hatten.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigte diese Entscheidung bei NDR Info. «Mittlerweile haben wir sehr niedrigschwellig Millionen von Tests», sagte Spahn. Dies sei vor einem Jahr anders gewesen. Zudem herrschten schon relativ strenge Einreiseregeln. «Jeder muss beim Flug aus dem Ausland ein negatives Testergebnis vor dem Boarding vorzeigen. Jeder Einreisende aus einem Risikogebiet muss in die Quarantäne für mindestens 10 Tage.» Ein Freitesten ist jedoch möglich.

Braun verwies darauf, dass Deutschland für sogenannte Virusvariantengebiete wie Portugal, Großbritannien oder Indien, in denen etwa die Delta-Variante stark verbreitet ist, europaweit die strengsten Regeln habe. Wer aus derlei Ländern zurück in die Bundesrepublik kommt, muss 14 Tage in Quarantäne und kann sich nicht freitesten lassen. «Das ist die europaweit strengste Regel. Unser Schwachpunkt ist, dass andere Länder in Europa die nicht auch haben», sagte Braun. Deshalb sei man hoch alarmiert.

Braun wies auch den Vorschlag zurück, dass Geimpfte bei der Rückkehr aus Virusvariantengebieten von der Quarantäne ausgenommen werden sollten. Bei einer neuen Variante brauche es relativ lange, um sicherzugehen, ob die Impfstoffe wirkten und auch die Übertragung des Virus verhinderten, sagte er.

9:17

Städte und Gemeinden: Bundes-Notbremse bei Bedarf reaktivieren

Berlin (dpa) - Vor dem Auslaufen der Bundes-Notbremse am Mittwoch plädiert der Städte- und Gemeindebund bei Bedarf für eine Reaktivierung der bundeseinheitlichen Regeln. «Wenn die Infektionszahlen erneut stark steigen, sollte die Bundes-Notbremse wieder in Kraft gesetzt werden. Wir haben die Pandemie nicht überwunden und wissen nicht, welche Mutationen noch auf uns zukommen», sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der «Welt» (Dienstag).

Ähnlich äußerte sich der Städtetag: «Aktuell sind wir zum Glück mit den Inzidenzen weit von einer Bundes-Notbremse entfernt. Sie muss nur dann erneut installiert werden, falls die Zahl der Infektionen auch wegen neuer Virusvarianten bundesweit wieder stark steigt», sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Zeitung. «Bundeseinheitliche Regeln haben bei sehr hohen Inzidenzen dazu beigetragen, dass die Menschen sie nachvollziehen konnten.»

Die im April in Kraft getretene Bundes-Notbremse ist im Infektionsschutzgesetz längstens bis zum 30. Juni befristet. Kanzlerin Angela Merkel hatte Ende Mai gesagt, dass sie auslaufen könne. Aber: «Sollte sich etwas entwickeln durch Mutationen, was wir alles nicht hoffen, dann können wir das jederzeit reaktivieren.»

Skeptischer äußerte sich der Landkreistag in der «Welt»: Man halte es «generell für fraglich, passgenaue Lösungen für höchst unterschiedliche Situationen vor Ort unmittelbar in einem Bundesgesetz vorzuschreiben», sagte Präsident Reinhard Sager. «Man sollte dieses Instrumentarium nicht erneut in das Infektionsschutzgesetz aufnehmen, nachdem es Ende Juni ausläuft.»

6:50

Portugal und Russland sind Virusvariantengebiete

Berlin (dpa) - Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus sind Portugal und Russland seit Dienstag um Mitternacht als Virusvariantengebiete eingestuft. Damit gilt ein weitgehendes Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Sie dürfen nur noch deutsche Staatsbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland über die Grenze bringen. Für diejenigen, die einreisen dürfen, gilt eine strikte 14-tägige Quarantänepflicht, die nicht durch einen Test verkürzt werden kann und auch für vollständig Geimpfte und Genesene gilt.

Mit Portugal wird erstmals seit Wochen wieder ein EU-Land in die höchste Risikokategorie eingestuft. Die Entscheidung trifft auch deutsche Touristen. Die besonders beliebte Küstenregion Algarve war bisher noch nicht einmal in die niedrigste Risikokategorie eingestuft.

Mit der Einstufung Portugals und Russlands steigt die Zahl der Virusvariantengebiete von 14 auf 16. In Europa ist sonst nur noch Großbritannien betroffen. Die anderen Virusvariantengebiete liegen in Asien, Afrika, und Lateinamerika.

4:29

RKI registriert 404 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 5,4 

Berlin (dpa) - Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 404 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.24 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 455 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,4 an (Vortag: 5,6; Vorwoche: 8,0).

Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 57 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 77 Tote. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.727.333 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.622.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 90.819.

Der Sieben-Tage-R-Wert lag dem RKI zufolge am Montagnachmittag bei 0,79 (Vortag: 0,82). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 79 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

4:00

EU-Länder im Zeitplan für gemeinsames Impfzertifikat

Brüssel (dpa) - Der Sommerurlaub steht bevor und rechtzeitig sind alle EU-Länder an die notwendige Technik für das EU-Impfzertifikat angeschlossen. Damit haben laut EU-Kommission alle Länder die Möglichkeit, einen in Deutschland ausgestellten Nachweis über eine Impfung, einen frischen Test oder überstandene Infektion auszulesen. Die offiziellen EU-Impfzertifikate sind auch für die Nicht-EU-Länder Norwegen und Island vorgesehen. An welchen Stellen ein Nachweis Urlaube, Shoppingausflüge oder Wochenendtrips erleichtert, legt jedes Land selbst fest, aber entsprechende Vorgaben gibt es viele.

Das EU-COVID-Zertifikat startet formell am 1. Juli, viele Länder geben sie aber bereits seit Wochen aus. Aktuellen Zahlen des Gesundheitsministeriums zufolge sind allein in Deutschland bereits 37,3 Millionen Impfzertifikate ausgestellt worden. In einem für die EU ungewöhnlich schnellem Tempo von wenigen Monaten wurde sich auf die Ausgestaltung der Nachweise geeinigt. Nur in einer Handvoll Staaten werden sie noch nicht ausgegeben. Darunter sind etwa Schweden, Malta und Irland. Für die Ausgabe der Zertifikate ist noch eine Übergangsfrist von sechs Wochen vorgesehen.

Mo, 28.06.2021

20:20

Curevac rechnet sehr bald mit Ergebnissen der finalen Impfstoffstudie

TÜBINGEN (dpa-AFX) - Der Vorstandsvorsitzende des Tübinger Impfstoffentwicklers Curevac, Franz-Werner Haas, rechnet sehr bald mit finalen Ergebnissen der zulassungsrelevanten Studienphase. "Es wird nicht länger als eine Woche oder zehn Tage dauern. Wir rechnen kurzfristig mit den Ergebnissen", sagte Haas am Montagabend in Tübingen bei einer Pressekonferenz mit Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Staatsministerin Annette Widmann-Mauz (beide CDU), der Wahlkreisabgeordneten für Tübingen-Hechingen.

Curevac hatte kürzlich bekannt gegeben, dass sein Corona-Impfstoffkandidat der ersten Generation nach einer vorläufigen Auswertung über eine Wirksamkeit von rund 47 Prozent verfügt. Damit wäre der Impfstoff deutlich weniger wirksam als andere Impfstoffe. Die Mitteilung hatte für einen deutlichen Rückgang des Börsenkurses und Enttäuschung bei Politikern gesorgt.

Karliczek sagte, man hätte sich gewünscht, dass die aktuellen Zwischenergebnisse besser ausgefallen wären. Es sei richtig, auf die mRNA-Technologie zu setzen, um die Souveränität in Europa zu erhalten im Vergleich zu China und den USA. Es gehe auch um strategische Investitionen im internationalen Wettbewerb.

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Interview mit Prof. Kremsner zum Curevac-Impfstoff

Hat CVnCoV noch eine Chance auf Zulassung?

Der Bund war im vergangenen Jahr über die Aufbaubank KfW mit 300 Millionen Euro bei Curevac eingestiegen und hält laut KfW damit einen Anteil von 16 Prozent. Aus einem Sonderförderprogramm stehen Curevac rund 250 Millionen Euro zur Verfügung.

Haas zeigte sich weiter überzeugt davon, den Impfstoff zur Zulassung bringen zu können. "Wir planen auch heute noch mit einer Zulassung dieses Impfstoffs." Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA in Amsterdam hatte im Februar ein schnelles Prüfverfahren für den Impfstoff der Tübinger Firma gestartet.

19:52

Gesundheitsminister wollen Impfzentren zurückfahren

Berlin (dpa) - Die Gesundheitsminister der Bundesländer wollen im Herbst den Betrieb der Impfzentren zurückfahren. Auch über den 30. September hinaus setze man bei der Eindämmung der Corona-Pandemie auf staatliche oder kommunale Impfangebote. Der Schwerpunkt dabei solle zunehmend aber auf mobilen Impfteams liegen, heißt es in einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vom Montagabend.

Die Länder könnten dabei selbst über die künftige Infrastruktur des Impfangebots entscheiden. Im Bedarfsfall sollen die Impfzentren in jedem Fall aber auch schnell wieder aktiviert werden können.

Der bayerische Gesundheitsminister und Chef der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek (CSU), sagte: «Wir kommen bald in eine Situation, in der der Großteil der impfwilligen Erwachsenen vollständig gegen Corona geimpft sein wird. Auf dem Weg dahin waren die Impfzentren eine tragende Säule der nationalen Impfstrategie.»

Holetschek fügte hinzu: «Auch wenn wir künftig die Impfzentren in ihrer bisherigen Struktur voraussichtlich nicht mehr brauchen, werden ihre Erfahrung und Infrastruktur insbesondere für bevorstehende Auffrischungsimpfungen weiterhin von Nutzen sein. Dabei legen wir den Fokus ab Herbst auf mobile Impfteams, mit denen wir bereits zu Beginn der Impfungen sehr gute Erfahrungen gemacht haben.»

18:58

RKI: Jede zweite Neuinfektion mit Delta-Variante

München/Berlin (dpa) - Die ansteckendere Delta-Variante greift in Deutschland immer mehr um sich. Sie mache mittlerweile einen Anteil von mindestens 35 Prozent an untersuchten Proben aus, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, in einer Schalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Zuvor hatten auch mehrere Medien darüber berichtet. Da die Daten bereits einige Tage alt seien, sei der Anteil derzeit tatsächlich sogar auf rund 50 Prozent zu schätzen. Offiziell veröffentlicht das RKI die neuen Angaben zu den Virusvarianten-Anteilen stets am Mittwochabend.

Delta ist noch ansteckender als Alpha, wie Wieler bereits am Freitag gesagt hatte. Die Variante verbreite sich vor allem in der ungeimpften Bevölkerung. Wieler hatte bereits gesagt, dass die Fallzahlen deshalb voraussichtlich wieder steigen werden. Dass die bundesweite 7-Tage-Inzidenz rückläufig ist, erklärten Experten zuletzt mit dem deutlichen Rückgang der Fallzahlen durch die bisher vorherrschende Alpha-Variante.

In der zweiten Juni-Woche hatte der Delta-Anteil nach den jüngsten RKI-Zahlen in Deutschland schon bei 15 Prozent gelegen. Betroffen von der Delta-Variante sind den Experten zufolge im Moment vor allem Menschen unter 60 Jahren. Die meisten Ansteckungen passierten dabei im privaten Haushalt.

18:42

England will trotz steigender Corona-Zahlen am 19. Juli wohl lockern

London (dpa) - Die britische Regierung hat für England trotz massiv steigender Corona-Zahlen für Mitte Juli weitreichende Lockerungen in Aussicht gestellt. «Der 19. Juli bleibt unser Zieldatum», sagte der neue britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Montag im Londoner Unterhaus. Derzeit sehe man keine Gründe dafür, die Lockerungen erneut zu verschieben, wie es Mitte Juni wegen der sich ausbreitenden Delta-Variante geschehen war. Die Impfungen wirkten auch gegen die Variante und man strebe an, bis zu dem Datum zwei Drittel der erwachsenen britischen Bevölkerung vollständig geimpft zu haben, so Javid.

Mit 22.868 neuen Fällen verzeichnete Großbritannien am Montag erstmals wieder so viele neue Corona-Fälle wie zuletzt Ende Januar. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 134. Allerdings steigt die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle deutlich weniger stark an als in der vergangenen Welle, als noch niemand gegen COVID-19 geimpft war.

In der geplanten Lockerungsstufe dürften auch Nachtclubs wieder öffnen, Theater und Kinos ihre Säle voll besetzen und auch in Innenräumen dürften sich wieder beliebig viele Menschen treffen. Die Regierung von Premier Boris Johnson kann nur für England entscheiden – Wales, Schottland und Nordirland machen ihre eigenen Regeln.

18:19

Seehofer für „Schleiermaßnahme“ statt stationärer Grenzkontrollen

Berlin (dpa) - Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ist für Kontrollen von Reiserückkehrern an den Grenzen, will dabei aber Chaos vermeiden. Für stationäre Grenzkontrollen sehe er derzeit keinen Anlass. «Wir müssen schauen, dass wir uns nicht ein Infektionsgeschehen zusätzlich ins Land holen», sagte der CSU-Politiker der «Süddeutschen Zeitung» (Dienstag).

Nach eigener Aussage schwebt ihm statt stationärer Grenzkontrollen ein ähnliches System wie im vergangenen Jahr vor: eine sogenannte «Schleiermaßnahme», bei der die Reisenden auf Plätzen möglichst dicht nach der Grenze kontrolliert werden. Auch dass dort wieder Schnellteststationen eingerichtet werden könnten, sei vorstellbar.

Derzeit müsse niemand befürchten, dass die Grenzen in Europa wieder dichtgemacht werden, so Seehofer. Denn in den Nachbarländern herrschten ähnliche Infektionsverhältnisse wie in Deutschland. «Wir haben im Moment kein Mutationsgebiet um uns herum.»

17:58

Spanien und Portugal verschärfen Einreise-Regeln für Briten

Madrid/Lissabon (dpa) - Zur Eindämmung der in Spanien und Portugal gefürchteten Delta-Variante des Coronavirus haben beide Länder ihre Einreise-Regeln für Briten verschärft. Die Regierungen in Madrid und Lissabon teilten am Montag unabhängig voneinander mit, wer auf dem Luft- oder Seeweg aus Großbritannien einreise, müsse entweder einen negativen PCR-Test oder vollständigen Impfschutz nachweisen.

Die britischen Urlauber sind – noch vor den Deutschen – für die Wirtschaft der beiden beliebten Urlaubsländer immens wichtig. Aus diesem Grund und auch wegen der zwischenzeitlich guten Fallzahlentwicklung in Großbritannien ließen beide Länder britische Touristen bislang nahezu ohne Auflagen einreisen. Damit ist es nun vorerst vorbei.

Die Lage in Großbritannien sei «besorgniserregend», erklärte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez am Montag. Es gebe dort inzwischen weit über 150 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen 14 Tagen. Die angekündigte Regelverschärfung werde «in den nächsten 72 Stunden» in Kraft treten. Das Innenministerium in Lissabon drohte Briten, die gegen Auflagen verstoßen, mit einer 14-tägigen Quarantäne sowie mit Geldstrafen von 500 bis 2.000 Euro.

In Portugal werden zum Teil auch britische Urlauber für die deutliche Verschlimmerung der Corona-Lage in den vergangenen Wochen verantwortlich gemacht. Nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC hat das Land inzwischen mit einer 14-Tage-Inzidenz von gut 124 Infektionen pro 100.000 Einwohner den höchsten Wert aller 30 erfassten Länder. Zum Vergleich: Deutschland liegt bei 25. In Lissabon macht die Delta-Variante inzwischen mehr als 70 Prozent aller Fälle aus. In Spanien scheint die Situation unterdessen noch relativ entspannt.

16:46

Jeder dritte Test in Tunesien positiv – Delta-Variante auf Vormarsch

Tunis (dpa) - In Tunesien spitzt sich die Pandemie-Lage weiter zu – jeder dritte Coronatest fällt dort inzwischen positiv aus. Auch Fälle der besonders ansteckenden Delta-Variante würden inzwischen registriert, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit. Mindestens 18 Menschen hätten sich bislang mit der zunächst in Indien entdeckten Mutante infiziert. Besonders eifrig getestet wird in dem nordafrikanischen Land allerdings nicht. Viele Krankenhäuser sind wegen der zahlreichen COVID-19-Patienten überlastet.

Während in der vergangenen Woche täglich rund 3.500 Neuinfektionen gemeldet wurden, schreitet die Impfkampagne in Tunesien nur langsam voran: Von den rund 11,5 Millionen Landesbewohnern wurden bislang knapp 1,8 Millionen geimpft, gut 500.000 von ihnen haben den vollen Impfschutz erhalten. Ob das Land seinen Plan umsetzen kann, in diesem Jahr die Hälfte der Bevölkerung zu impfen, ist fraglich. Am Freitag vergangener Woche war auch Tunesiens Ministerpräsident Hichem Mechichi positiv auf das Virus getestet worden.


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