Gegen COVID-19

Opaganib in Italien im Härtefalleinsatz

Remagen - 14.04.2020, 12:45 Uhr

In drei Krankenhäusern in Norditalien sollen etwa 160 Patienten, die unter lebensbedrohlichen klinischen Manifestationen von COVID-19 leiden, mit dem Sphingosinkinase-2 (SK2)-Inhibitor Opaganib behandelt werden. (c / Foto: imago images / ITAR-TASS)

In drei Krankenhäusern in Norditalien sollen etwa 160 Patienten, die unter lebensbedrohlichen klinischen Manifestationen von COVID-19 leiden, mit dem Sphingosinkinase-2 (SK2)-Inhibitor Opaganib behandelt werden. (c / Foto: imago images / ITAR-TASS)


Studie untersucht auch Kombi mit Hydroxychlorquin

Bisher wurden laut RedHill in den USA insgesamt 131 Personen mit Opaganib behandelt, und zwar in laufenden und abgeschlossenen klinischen Studien der Phasen 1 und 2 für onkologische Indikationen, in pharmakokinetischen Studien an gesunden Freiwilligen sowie über Härtefallanfragen von Ärzten, die von der FDA für einzelne Onkologie-Patienten genehmigt wurden. Hiernach soll es für den Menschen sicher und verträglich sein. Opaganib wird derzeit einzeln und in Kombination mit Hydroxychloroquin in einer Phase-1/2a-Studie bei fortgeschrittenem Gallengangskarzinom (NCT03377179) und in einer Phase-2-Studie bei Prostatakrebs untersucht. Für die Behandlung des Gallengangskarzinoms hat der selektive SK2-Inhibitor von der US-Zulassungsbehörde FDA den Orphan-Drug-Status erhalten.

Drei Krankenhäuser in Italien

Nun soll es erstmals gegen das Coronavirus erprobt werden. „Über das genehmigte Programm für den erweiterten Zugang zu Opaganib können nun Ärzte in den drei wichtigsten Krankenhäusern Italiens Patienten behandeln, die als Folge einer SARS-CoV-2-Infektion ein hohes Risiko für eine Lungenentzündung aufweisen oder bereits unter einer Lungenentzündung bis hin zum akuten Atemnotsyndrom leiden“, erklärt Mark L. Levitt, Medizinischer Direktor bei RedHill. „RedHill arbeitet intensiv an der Evaluierung des Potenzials von Opaganib zur Behandlung von COVID-19, um Patienten weltweit zu helfen, die dringend eine Behandlungsoption benötigen.“

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Cosmo soll Opaganib vermarkten

RedHill und sein strategischer Partner, Cosmo Pharmaceuticals, seien übereingekommen, dass Cosmo in Zukunft Exklusiv- oder Hauptlieferant von Opaganib sein wird, lässt RedHill weiter wissen, vorbehaltlich positiver klinischer Ergebnisse für den Einsatz von Opaganib, der Vereinbarung endgültiger Bedingungen und der erforderlichen behördlichen Genehmigungen. Dementsprechend hätten die Parteien den Prozess für den Transfer von Produktionstechnologie eingeleitet.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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