Kommunalwahl

Apotheker Marc Muchow will Bürgermeister in Kirchheimbolanden werden

Stuttgart - 23.05.2019, 17:45 Uhr


Die traditionellen Honoratioren eines Ortes? Ganz klar der Bürgermeister, der Apotheker, der Arzt, der Pfarrer, der Lehrer. Auch wenn das mit dem Status vielleicht heutzutage nicht mehr ganz so weit her ist, ist es doch eher selten der Fall, dass jemand zwei dieser fraglos immer noch wichtigen Ämter auf sich vereint – so wie vielleicht demnächst Dr. Marc Muchow. Der 44-jährige Apotheker wird am 26.Mai in seiner Heimatstadt Kirchheimbolanden bei der Wahl zum Stadtbürgermeister antreten. DAZ.online hat mit ihm gesprochen.

Kirchheimbolanden liegt in der Nordpfalz. Die Stadt hat rund 8000 ein Einwohner. Stadtbürgermeister ist dort seit 1999 Klaus Hartmüller von der CDU – noch. Denn der 66-Jährige will bei den anstehenden Kommunalwahlen nicht mehr antreten. Es sei Zeit für einen Generationswechsel, findet er. Der potenzielle Nachfolger ist Apotheker: Dr. Marc Muchow will in seinem Heimatort für die CDU in den Ring steigen, im Stadtrat sitzt er bereits seit 2014. Der 44-Jährige, der in Freiburg und Frankfurt studiert und in Berlin und Nancy promoviert hat, ist selbstständig und leitet drei Apotheken – die Hauptapotheke in Bad Kreuznach sowie zwei Filialen in Kirchheimbolanden. Letztere hat er vor einigen Jahren von seinem Vater übernommen. 

Drei Apotheken und Bürgermeister, geht das?

Drei Apotheken und Bürgermeister, geht das? Darüber hat sich Muchow natürlich Gedanken gemacht. Mit seinen Mitarbeitern habe er intensive Gespräche geführt, ob sich die Arbeit und das Ehrenamt des Stadtbürgermeisters unter einen Hut bringen lassen. „Mein Team hat mir totale Rückendeckung zugesagt. Die brauchen mich eigentlich nicht immer“ lacht er, „die Apotheken laufen.“

Marc Muchow in seiner Apotheke.  

„Hauptberuf Apotheker ist von Vorteil“

Doch wie kam es dazu, dass er für das Amt des Stadtbürgermeisters von „Kerchem“ oder „Kibo“, wie die Einheimischen sagen, kandidiert? Muchow erzählt: „Vor einigen Jahren war ich mit der Breitbandversorgung unzufrieden und bin daher an den amtierenden Bürgermeister herangetreten. Als er merkte, dass ich mich in diesem Bereich recht gut auskenne, hat er mich gefragt, ob ich nicht in der entsprechenden Arbeitsgruppe mitarbeiten wolle. Wir haben das Breitbandthema dann recht schnell und gut gelöst – zusammen mit allen andren Parteien. Das war für mich der Moment, an dem ich gemerkt habe, dass sich das Engagement vor Ort auszahlt – auch für die Mitbürger. Das war mein Einstieg in die Kommunalpolitik. Aktuell bin ich Beigeordneter und damit einer der Vertreter des Stadtbürgermeisters. Auch hier sehe ich, dass sich der Einsatz für die Gemeinschaft lohnt und mich interessiert." Im Falle einer Wahl will er sich vor allem für weitere Gewerbeansiedlung und mehr Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche einsetzen. Auch die Verlegung von Glasfaseranschlüssen in jedes Gebäude ist ihm ein Anliegen. Als waschechter Pfälzer liegt ihm ein Marktfrühstück mit Winzern, Gastronomen und Vereinen vor Ort sehr am Herzen.

Unterstützung durch lokale Prominenz

Unterstützt wird seine Kampagne, die das Motto „Miteinander! Marc Muchow“ trägt, auch von lokaler Prominenz, zum Beispiel von der amtierenden Deutschen Weinprinzessin Inga Storck und dem Sänger und Entertainer Karl alias „Kalli“ Koppold. „Den kennt man bei uns“, erklärt der Apotheker. Koppold habe es sich tatsächlich nicht nehmen lassen, einen eigenen Song für ihn zu schreiben. Zudem hat er sich, wie auch die Weinprinzessin, mit dem Kandidaten abbilden lassen. „Ich unterstütze Marc Muchow, weil er Kirchheimbolanden auch kulturell weiterentwickelt.“ heißt es auf dem Bild, das unter anderem in der Lokalpresse und in den sozialen Netzwerken erscheint.

Seit Februar ist Muchow nun auch offiziell nominiert, am 26. Mai wird es dann ernst. Dann wird in Kirchheimbolanden gewählt. Muchow glaubt, dass sein Hauptberuf Apotheker schon ein Vorteil ist. „Die Menschen kennen mich aus der Offizin. Viele sind schon zu meinem Vater gekommen. Da ist ein gewisses Vertrauen“, so Muchow. Auch praktisch: Eine seiner Apotheken ist direkt neben dem Rathaus. „Dann kann man auch einfach mal so vorbeikommen – ein Bürgermeister zum Anfassen sozusagen“, erklärt er.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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2 Kommentare

Viel Erfolg!

von Norbert Reiner am 25.05.2019 um 20:02 Uhr

Lieber Marc,
auch in Karlsruhe drückt man Dir die Daumen.
Viel Erfolg!
Norbert und Gertie

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Marc für KIB

von Dr. Stefan Noe am 23.05.2019 um 18:55 Uhr

Super Marc,
ich wünsche die viel Erfolg!
Wir Apotheker sind mit unseren Netzwerken prädestiniert unsere Kommunalpolitik voran zu bringen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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