Gefahr der Unterdosierung

GSK-Impfstoffe sind nicht ganz dicht

Stuttgart - 04.04.2018, 13:40 Uhr

Unter anderem bei Tetanol sind Probleme aufgetreten. (Foto: imago / Schöning)

Unter anderem bei Tetanol sind Probleme aufgetreten. (Foto: imago / Schöning)


Internationale Empfehlungen zum Vorgehen

So rät das CDC in seiner Richtlinie: Jede Impfung bei der weniger als die Standarddosis verwendet wurde, wird nicht gezählt. Die betreffende Person sollte altersgemäß erneut geimpft werden.  Ausnahme: Die serologische Testung hat eine adäquate Immunantwort gezeigt. Bei einer partiellen Gabe eines parenteralen Impfstoffes aufgrund einer undichten Spritze oder Nadel, sollte laut CDC die Impfdosis wiederholt werden.

Die englische Institution empfiehlt, dass Patienten, die Impfstoffe in geringerer als der empfohlenen Dosis bekommen haben, vorsichtshalber eine Wiederholungsimpfung erhalten sollten – idealerweise am selben Tag. Ist es nicht möglich, sollten Lebendimpfstoffe mit einem Mindestabstand von vier Wochen zur fehlerhaften Dosis wiederholt verabreicht werden. Inaktivierte Impfstoffe  sobald wie möglich. 

Die WHO hat sich 2015 zum Thema „unterbrochene oder verzögerte Impfschemata“ geäußert. Demnach sollen Tetanus-Diphterie-Pertussis-Kombinationsimpfstoffe  sowie bei Vakzinen gegen Masern, Tollwut, Mumps und Varizellen, dass Impfschema fortgesetzt werden, ohne die vorangegangene Dosis zu wiederholen. Die Auffrischimpfung sollte aber immer gegeben werden.

Apotheker sollen Probleme melden

Die AMK bittet zudem Apotheker, behandelte Patienten sowie belieferte Institutionen angemessen zu informieren. Verdachtsfälle von Arzneimittelrisiken im Zusammenhang mit der Rekonstitution oder Anwendung von Impfstoffen sind bitte unter www.arzneimittelkommission.de zu melden.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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