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Ehrung pharmazeutischer wissenschaftlicher Arbeiten

DÜSSELDORF (aj). Die Phoenix group hat am 3. November 2011 in vier pharmazeutischen Kernfächern den Wissenschaftspreis 2011 verliehen. Mit dem Preis zeichnet Phoenix seit 15 Jahren die besten wissenschaftlichen Arbeiten der universitären Forschung in den Bereichen Pharmakologie, Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Chemie sowie Pharmazeutische Technologie aus. Verwunderlich ist, dass das fünfte Grundlagenfach Klinische Pharmazie hier noch nicht etabliert ist.
Foto: Dr. Annette Junkerr
Phoenix Pharmazie Wissenschaftspreis 2011 Die Jury zeichnete die besten wissenschaftlichen Arbeiten der universitären Forschung in den Bereichen Pharmakologie, Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Chemie sowie Pharmazeutische Technologie aus. In der 1. Reihe von rechts die Preisträger: Prof. Dr. Verena Dirsch, Prof. Dr. Siavosh Mahboobi, Prof. Dr. Karsten Mäder und – stellvertretend für die Arbeitsgruppe Prof. Dr. Christian Wahl-Schott – Prof. Dr. Martin Biehl.

Die Arbeiten der Preisträger 2011 behandeln zentrale pharmazeutische Fragestellungen. So wurde in der Pharmazeutischen Chemie eine Arbeit von Prof. Dr. Siavosh Mahboobi et al., Universität Regensburg, prämiert, die die Synthese eines bifunktionalen Moleküls beschreibt, das die Wirkungen eines Tyrosinkinaseinhibitors und eines HDAC-Hemmstoffs kombiniert.

Ein Strukturverwandter des blauen Indigo, der deutliche Wirkung auf die glatte Gefäßmuskelzellen gezeigt hat und hier zu einer Verhinderung der Gefäßverengung führen kann, stand im Mittelpunkt der Arbeit von Prof. Dr. Verena Dirsch et al., Universität Wien, die zum Preisträger in der pharmazeutischen Biologie gekürt wurden.

Mit der Weiterentwicklung der Patch-Clamp-Methode und der dadurch ermöglichten Messung von Calciumströmen in sehr kleinen Speicherorganellen hatten sich Prof. Dr. Christian Wahl-Schlott et al., Universität München, beschäftigt und wurden dafür im Bereich Pharmakologie prämiert.

Prof. Dr. Karsten Mäder et al., Uni Halle-Wittenberg haben "In situ bildenden Implantate" entwickelt, die durch sehr dünne Kanülen injiziert werden. Sie bestehen aus arzneistoffhaltigen Flüssigkeiten, die nach Injektion im Körper "in situ" ein Implantat bilden. Dadurch bildet sich ein Depot, aus dem der Arzneistoff kontinuierlich freigesetzt wird. Dafür wurde ihnen der Preis im Bereich Pharmazeutische Technologie verliehen.

"Die Grundlagenforschung im Bereich Pharmazie an den deutschsprachigen Universitäten ist ausgezeichnet und befindet sich ohne Frage auf Augenhöhe mit den internationalen Arbeiten", resümierte Prof. Dr. Jörg Kreuter, Vorsitzender der Jury. Es bleibt zu wünschen, dass diesen vier Preisen auch bald ein fünfter für den Bereich Klinische Pharmazie hinzugefügt wird. Denn dieses Fach gehört zur Kernkompetenz aller Apotheker, die nach 2005 ihr Staatsexamen absolviert haben und hilft sicher Wissenschaft und Arbeit direkt am und für den Patienten zu verbinden.

Die Preisträger wurden im Rahmen eines Festakts in Düsseldorf ausgezeichnet. Sie wurden von einer unabhängigen Jury ermittelt, in der Prof. Dr. Jörg Kreuter, Universität Frankfurt/Main, Prof. Dr. Armin Buschauer, Universität Regensburg, Prof. Dr. Peter Ruth, Universität Tübingen, und Prof. Dr. Gabriele König, Universität Bonn, vertreten sind. Der mit insgesamt 40.000 Euro datierte Phoenix Pharmazie Wissenschaftspreis ist die einzige Auszeichnung im deutschsprachigen Raum in diesem Bereich. "Uns ist es ein sehr wichtiges Anliegen, engagierte Wissenschaftler und ihre hervorragende Forschung zu unterstützen. Die Phoenix group übernimmt Verantwortung für die wissenschaftliche Basis im pharmazeutischen Bereich – und dies seit 15 Jahren", sagte Oliver Windholz, Mitglied der Geschäftsführung, während der Jubiläumsveranstaltung.


Zum Weiterlesen


Phoenix Pharmazie Wissenschaftspreis 2010

Ausgezeichnete Grundlagenforschung

DAZ 2010, Nr. 45, S. 46




DAZ 2011, Nr. 45, S. 44

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