Ernährung aktuell

"Foodditive" sollen fette Speisen gesünder machen

Fetthaltige Speisen hemmungslos konsumieren und dabei keinen Gedanken an deren ungesunde Wirkung verschwenden müssen – der Traum aller Genießer von Sahnetorten, Schweinshaxe & Co. Vielleicht lässt sich wirklich bald ganz ungeniert schlemmen, weil der Zusatz von Polyphenolen schädliche Stoffwechselprodukte aus fettem Essen in Schach halten kann.

Im Maschinenbau sind sie bekannt – Additive – qualitätsverbessernde Substanzen, die Kraft-und Schmierstoffen zugesetzt werden, um deren positive Effekte zu verstärken und unerwünschte Eigenschaften zu unterdrücken. Motoren bleiben beispielsweise sauberer und somit länger funktionstüchtig.

Ein ähnliches Prinzip erhoffen sich israelische Wissenschaftler mit dem Zusatz von Rotweinextrakten in Speisen. Die darin enthaltenen Polyphenole sollen das gesundheitliche Risiko beim Verzehr fetter Speisen senken, wie eine Studie deutlich macht. Zehn Probanden aßen dabei eine von drei verschieden gestalteten Mahlzeiten, wobei die Kontrollmahlzeit aus fettem Putenfleisch und Wasser bestand. Bei den beiden anderen Varianten war das Fleisch entweder vor oder nach seiner Zubereitung mit Rotweinextrakt behandelt worden. Außerdem erhielten die Teilnehmer ein Glas Rotwein dazu. Nach dem Essen bestimmten die Forscher den Anteil einer speziellen Substanz im Blut der Probanden, die angibt, wie viel Fett während des Stoffwechsels durch Radikale oxidiert und somit schädlich für das Gefäßsystem wird. Die Analyse ergab, dass nach dem reichlichen Mahl ohne Rotwein der Wert des Markers auf das Fünffache anstieg. Tranken die Teilnehmer zusätzlich ein Glas Rebensaft und war das Fleisch nach der Zubereitung mit dem Extrakt behandelt worden, war nur noch ein Viertel des Markers im Blut zu finden. Bei der Mahlzeit, die ebenfalls ein Glas Wein umfasste und bei der das Fleisch mit Rotweinextrakt zubereitet wurde, blieb ein Anstieg der schädlichen Substanz gänzlich aus. Nach Ansicht der Wissenschaftler sind die Polyphenole des Weines dazu in der Lage, freie Radikale abzufangen und die negativen Begleiterscheinungen der Fettverdauung zu verringern. Mit dem Zusatz der sekundären Pflanzeninhaltsstoffe zu fettreichem Essen lässt sich künftig möglicherweise das Risiko für arteriosklerotische Erkrankungen vermindern.


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Quelle: Kanner, J. et al.: FASEB J., DOI: 10.1096/fj.07-9041com

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