Siemens-Tochter füllt ihre Auftragsbücher

(lk). Trotz widriger Umstände hat sich der Deutsche Aktienindex in der vergangenen Woche recht passabel aus der Affäre gezogen. Zwar gab er bis Donnerstagabend 0,7% auf 6721 Punkte ab, allerdings hätte es nach Ansicht der Experten auch schlimmer kommen können.
b Kurzbericht DAX (25. Kalenderwoche)

Gleich zu Wochenbeginn setzten negative Konjunkturmeldungen aus den USA den Leitindex gehörig unter Druck. So fiel der Empire State Index, der die Geschäftstätigkeit des produzierenden Gewerbes im Staat New York misst, schlechter aus als erwartet. Auch der ZEW-Konjunkturindex konnte nicht überzeugen. Zum anderen wirkten sich gestiegene Inflationserwartungen negativ auf den hiesigen Aktienmarkt aus. Zu allem Übel setzte auch der Ölpreis seine Aufwärtsbewegung wieder fort und steuerte zielsicher auf die Marke von 140 Dollar zu. Letztlich konnte diese Grenze aber nicht überschritten werden und der Preis ging wieder etwas zurück. Dies war auch einer der Faktoren dafür, dass der Frankfurter Aktienmarkt sich etwas erholen konnte und die Wochenverluste im Rahmen hielt. Die Lage an den Aktienmärkten bleibt aber weiterhin angespannt und verspricht Spannung in den kommenden Wochen.

Der Automobilkonzern Daimler hat mitgeteilt, dass er ein neues Aktienrückkaufprogramm durchführen wird. Rund 10%, bzw. 96,4 Millionen Daimler-Aktien im Gegenwert von maximal 6 Mrd. Euro sollen zurückgekauft werden. Damit soll aber keinesfalls das Grundkapital herabgesetzt werden, sondern der Rückkauf erfolgt lediglich zum Zweck der späteren Einziehung der Aktien. Zudem sollen die Aktien zur Bedienung von Aktienoptionsprogrammen eingesetzt werden. Letztendlich soll durch das Rückkaufprogramm die Kapitalstruktur des Unternehmens optimiert werden. Wie Daimler zudem verkündete, soll im ungarischen Kecskemét ein neues Werk errichtet werden, in dem künftig Fahrzeuge der A- und B-Klasse gefertigt werden. Bisher geschah die Fertigung in Rastatt. Daimler hat sich zu diesem Schritt entschieden, weil sich das Unternehmen hiervon neben der Erschließung neuer Absatzmärkte und dem Ausbau der Fertigungskapazitäten auch die Sicherung seiner Wettbewerbsfähigkeit verspricht. Die Mitarbeiter in Rastatt müssen unterdessen nicht um ihre Arbeitsplätze fürchten. Wie die Konzernführung mitteilte, sind Investitionen in Höhe von ca. 600 Mio. Euro in dem Werk geplant. Damit soll langfristig die Nutzung der Kapazitäten sichergestellt werden.

Siemens VAI Metals Technologies , ein Tochterunternehmen des Technologiekonzerns Siemens, hat einen Modernisierungsauftrag der brasilianischen Companhia Siderúrgica Nacional erhalten. Die Arbeiten umfassen den Austausch der Automatisierung, die Erneuerung von Antriebs- und Prozesstechnik sowie Umbauten der Walzgerüste, des Ein- und Auslaufbereichs und des Emulsions-Kühlsystems einer Fertigungsstraße. Über das Volumen des Auftrags, der bis zur zweiten Jahreshälfte 2009 umgesetzt werden soll, wurde nichts bekannt. Dagegen wird ein weiterer Auftrag für Siemens VAI Metals Technologies von der chinesischen Chinalco Aluminium Co. Ltd rund 15 Mio. Euro in die Kassen der Siemens-Tochter spülen. Siemens soll dafür zusätzliche Fertiggerüste für das Aluminium-Warmwalzwerk in Mawei liefern.

Der Einzelhandelskonzern Metro steht offenbar vor dem Durchbruch was die Sanierung der Supermarktkette Real betrifft. Wie der Finanzvorstand Thomas Unger gegenüber der "Börsen-Zeitung" sagte, gibt es Anzeichen, dass der Turnaround geschafft wird. Um das Ziel zu erreichen wurde ein neues Management installiert und es gibt einen neuen Maßnahmenkatalog. So ist der Zeitung zufolge der Verkauf der Warenhaussparte Galeria Kaufhof beschlossen worden. Konkrete Gespräche mit Interessenten hat es nach Auskunft von Unger aber noch nicht gegeben.

Wie die "Financial Times Deutschland" in der vergangenen Woche berichtete, will der Tourismuskonzern TUI eventuellen Käufern des Tochterunternehmens Hapag-Lloyd die Möglichkeit einräumen, dieses ohne zwei dazugehörige Immobilien zu erwerben. Damit erhalten Spekulationen neue Nahrung, nach denen die Stellen in der Zentrale von Hapag-Lloyd am Hamburger Ballindamm und in einem weiteren Verwaltungsgebäude nach der Übernahme durch eine ausländische Reederei aus der Hansestadt abgezogen werden könnten. Viele der derzeit Beschäftigten fürchten einen massiven Stellenabbau..

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