Celesio Jahresergebnis

Nach roten Zahlen jetzt Stabilisierung

Stuttgart - 27.03.2013, 12:26 Uhr


Für das Jahresergebnis 2012 musste Celesio-Chef Markus Pinger noch rote Zahlen auf der Bilanzpressekonferenz am 26. März in Stuttgart präsentieren. Doch fürs laufende Jahr sieht sich das Unternehmen auf Wachstumskurs, nachdem man sich von weniger profitablen Geschäftsbereichen getrennt hat. Zur Neuausrichtung gehören u. a. die Fokussierung auf das Kerngeschäft, der Aufbau eines europäischen Apothekennetzwerkes und ein Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.

Immerhin, richtet man den Blick auf das operative Geschäft, konnte der Pharmahandelskonzern eine schwarze Zahl vorweisen: 109,6 Mio. Euro betrug das Ergebnis der „fortgeführten Aktivitäten“. Dies entspricht einem Anstieg um 43% gegenüber dem Jahr 2011, in dem dieses Ergebnis 76,7 Mio. Euro betrug. Das Ergebnis 2012 resultiert aus einem leicht gesteigerten Konzernumsatz, der mit 22.270,8 Mio. Euro um 0,5% über dem des Vorjahres lag. Dazu beigetragen haben die ganzjährige Vollkonsolidierung des brasilianischen Speciality Pharma Dienstleisters Oncopro, Währungskursgewinne sowie die durch das AMNOG verbessere Großhandelsmarge in Deutschland. Das unbereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg so im Vergleich zum Vorjahr um 9,5% auf 542,5 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 20,2% auf 370,1 Mio. Euro.

Zum Konzergesamtergebnis gehören allerdings auch die „nicht fortgeführten Aktivitäten“, zu denen beispielsweise die Trennung von Tochterunternehmen wie Movianto, Pharmexx, Großhandelsaktivitäten in Tschechien und Irland sowie der DocMorris-Versandapotheke gehören. Diese Trennungen und Verkäufe, auch Desinvestments genannt, habe die Konzentration auf die Weiterentwicklung der Kerngeschäfte erleichtert. Aber, die nicht fortgeführten Aktivitäten trugen mit einem Minus von 258,6 zum Konzernergebnis bei, so dass unterm Strich die roten 149 Mio. Euro als Jahresergebnis stehen.

Dennoch, Pinger verwies auf die insgesamt positive Unternehmensentwicklung, die den in 2012 umgesetzten Maßnahmen zu verdanken sei. An dieser Entwicklung wolle man die Celesio-Aktionäre teilhaben lassen: Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 0,30 Euro pro Aktie für das Geschäftsjahr 2012 vorschlagen, was einer Steigerung der Ausschüttung pro Aktie gegenüber dem Vorjahr um 20% bedeutet.

Für 2013 stehe, so der Celesio-Chef, der Fahrplan auf Neuausrichtung und Wachstum. Vorgesehen ist vor allem die Pilotierung des neues Apothekenkonzepts, das europaweit unter dem Markennamen Lloyds eingeführt werden soll. Außerdem soll das Brasiliengeschäft besser in den Gesamtkonzern eingebunden werden. Zur Neuausrichtung gehört außerdem, Celesio zu einem Logistikanbieter zu machen, der die gesamte Wertschöpfungskette integriert und die bisher isolierten Stufen des Vorgroßhandels, des Großhandels und des Einzelhandels effizient verbinden soll. Man wolle, so Pinger, Teile des Direktgeschäfts zwischen Hersteller und Apotheke sowie Krankenhausapotheke zurückgewinnen. 


Peter Ditzel