Volkswagen rollt vorwärts

(lk). Der Deutsche Aktienindex hat in der vergangenen Woche endlich wieder zum Sturm auf die Marke von 7000 Punkten geblasen, scheiterte bis Mittwochabend aber an diesem Vorhaben. Zu Handelsschluss notierte er bei 6948 Zählern und damit 0,8% höher als beim Schlusskurs von Freitag der Vorwoche.
b DAX-Kurzbericht (18. Kalenderwoche)

Angetrieben wurde der DAX unter anderem vom besser als erwartet ausgefallenen GfK-Konsumklima sowie der Abschwächung des Preisauftriebs in einigen Bundesländern. Außerdem stützte eine Vielzahl positiver Quartalszahlen den Markt. Auch aus den USA kam frohe Kunde. Dort kletterte die Zahl der Beschäftigten im Privatsektor im April überraschend deutlich und auch das Wirtschaftswachstum überraschte positiv. Dass der DAX in den kommenden Tagen die psychologisch wichtige Marke von 7000 Punkten überschreiten kann, scheint nun wieder wahrscheinlicher. Ein maßgeblicher Faktor sind aber die weiteren Quartalsberichte der Unternehmen.

Franz Vranitzky hat sein Aufsichtsratsmandat beim Tourismuskonzern TUI niedergelegt. Dies geschah auf Druck des Großaktionärs John Fredriksen. Nachfolger von Vranitzky ist Vladimir Yakushev. Nachdem sich Fredriksen in der Personalie Vranitzky durchgesetzt hat, gehen Experten davon aus, dass er auch den Verkauf von Hapag Lloyd durchboxen wird.

Der Automobilhersteller BMW hat mit seinen Zahlen zum ersten Quartal für eine positive Überraschung gesorgt. Die Zahlen fielen trotz der Finanzkrise besser aus als erwartet. Zudem bestätigte das Unternehmen die Prognosen für das Gesamtjahr. Die Zahlen des Konkurrenten Daimler überzeugten dagegen nicht. Lediglich die Sparte Mercedes wusste hier zu überzeugen.

Das Kreditinstitut Deutsche Bank hat zwar im ersten Quartal einen Verlust erwirtschaftet, dieser fiel allerdings niedriger aus als prognostiziert. Verantwortlich hierfür zeichneten nach Expertenmeinung Einmaleffekte. Dagegen machte sich die internationale Finanzmarktkrise stärker bemerkbar als erwartet. Sie schlug in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres mit 2,7 Mrd. Euro zu Buche und lag damit 200 Mio. Euro höher als erwartet.

Der Industriekonzern Siemens konnte im ersten Quartal sowohl den Umsatz als auch die Auftragseingänge steigern. Letztere kletterten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12%. Bereinigt um Portfolio- und Währungseffekte stieg der Auftragseingang sogar um 15%. Der Umsatz verbesserte sich um 1%. Im operativen Geschäft führte die Überprüfung des Projektgeschäfts zu Belastungen. Dies machte sich mit einem Rückgang im operativen Geschäft um 33% bemerkbar. Der Gewinn nach Steuern sank um 67%. Für das Gesamtjahr rechnet Siemens damit, dass der Umsatz auf organischer Basis doppelt so schnell wächst wie das Welt-Bruttoinlandsprodukt.

Der Automobilkonzern Volkswagen vermeldete einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg. Zurückzuführen sind die überzeugenden Quartalszahlen auf die starke operative Entwicklung bei allen Konzernmarken. So wurden 7% mehr Fahrzeuge im ersten Quartal ausgeliefert als noch im Vorjahr. Der Umsatz kletterte um 1,7% und das operative Ergebnis verbesserte sich um 20,9%. Der Gewinn nach Steuern wuchs um 26%. Für das restliche Jahr zeigt sich der Vorstand ebenfalls optimistisch die angestrebten Ziele zu erreichen oder sogar zu übertreffen.

Das Dialyseunternehmen Fresenius Medical Care konnte Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal des Geschäftsjahres steigern. Der Konzernumsatz stieg währungsbereinigt um 8%. Das organische Umsatzwachstum betrug 5% und das Konzern-EBIT kletterte währungsbereinigt um 7%. Auf Basis der sehr guten Geschäftsentwicklung im ersten Quartal bestätigt Fresenius den Ausblick für das Geschäftsjahr 2008.

Wie der EnergieversorgerE.on mitteilte, will sich das Unternehmen in den kommenden Jahren verstärkt auf das organische Wachstum in Europa konzentrieren. In den vergangenen beiden Jahren hatte der Konzern vor allem durch Akquisitionen auf sich aufmerksam gemacht. Wie der Vorstandsvorsitzende Wulf H. Bernotat erklärte, gilt es jetzt, sich darauf zu konzentrieren, die neu erworbenen Beteiligungen zu integrieren, Synergien zu verstärken und den Konzern insgesamt zu konsolidieren..

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