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Arzneimittelpreise: BPI wehrt sich gegen Panikmache

BERLIN (ks/bpi). Die Presseberichte über ansteigende Arzneimittelpreise im kommenden Jahr mehren sich – Listen mit von Preiserhöhungen betroffenen Präparaten kursieren. Auch der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) hat eingeräumt, dass es nach dem Wegfall des Preismoratoriums zu "moderaten" Preiserhöhungen kommen kann. BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp warnte jedoch davor, bei Versicherten und Patienten unberechtigte Ängste zu schüren.

"Man muss doch die Kirche im Dorf lassen. Es stehen überhaupt nur bei einem Bruchteil der verfügbaren Arzneimittel Preiserhöhungen an", betonte Fahrenkamp am 14. Dezember in Berlin. 60 Prozent der verschreibungspflichtigen Arzneimittel stünden ohnehin unter Festbetrag und könnten daher nicht verteuert werden. Bei den nicht unter Festbetrag stehenden rezeptpflichtigen Arzneimitteln werde voraussichtlich nur bei wenigen eine Preisanhebung stattfinden.

Fahrenkamp verwies darauf, dass die Lauer-Taxe 44.000 verschreibungspflichtige Arzneimittel enthält. Wenn nun bei 300 oder 400 der Preis angehoben werden soll, sei das ein relativ kleiner Teil. Außerdem handle es sich meist um moderate Preiserhöhungen von um die fünf Prozent. Der BPI-Hauptgeschäftsführer verwies darauf, dass Festbeträge und der Konkurrenzkampf unter den Generika-Herstellern dafür sorgten, dass in vielen Fällen die Arzneimittelpreise seit Jahren ständig zurückgingen. Nach einem mehr als zweijährigen Preisstopp hat Fahrenkamp Verständnis für Preisanhebungen: "Kein Unternehmen kann es sich dauerhaft leisten, den Preis unverändert zu lassen, während zum Beispiel die Löhne, die Energie- und Arzneimittelzulassungskosten, die Rohstoffpreise und die Produktionskosten immer weiter in die Höhe klettern."

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