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- Mein liebes Tagebuch
8. Dezember 2021
Jetzt wird es also ernst: die Apotheker sollen in die nationale Impfkampagne mit einbezogen werden, eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes ist in Vorbereitung. Die ABDA ist Feuer und Flamme fürs Impfen – eine echte Bewusstseinswandlung, wenn man bedenkt, dass unsere Berufsvertretung noch vor nicht allzu langer Zeit das Impfen in der Apotheke scheute wie der Teufel das Weihwasser. Die Pandemie hat zum Umdenken gezwungen. Also, die ABDA unterstützt das Anliegen des Bundesgesundheitsministeriums ausdrücklich und schreibt in ihrer Stellungnahme, dass die Apothekerinnen und Apotheker bereit seien, ihren Beitrag zu diesem gesetzgeberischen Vorhaben zu leisten. Und sie hat einige Verbesserungsvorschläge. So hält es die ABDA z. B. für überflüssig, dass die Bundesärztekammer bei der Entwicklung des Muster-Curriculums mitwirken soll – die Bundesapothekerkammer habe ausreichend Erfahrung mit dem Curriculum zur Grippeimpfung gesammelt. Vollkommen richtig, mein liebes Tagebuch. Außerdem wünscht sich die ABDA auch eine Klarstellung, dass Apotheken in ganz Deutschland gegen Covid-19 impfen dürfen. Selbst wenn wie zum Beispiel in Thüringen die Berufsordnung keine Ausnahme vom grundsätzlichen Verbot der Ausübung der Heilkunde vorsieht. Und was sagt die Bundesärztekammer (BÄK) dazu? Nun ja, mein liebes Tagebuch, prinzipiell sollte das Impfen nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, schreibt sie in einer Stellungnahme. Aber mittlerweile lehnt sie das Vorhaben des Bundesgesundheitsministeriums nicht mehr ganz rigoros ab. In besonderen Ausnahmefällen könnte ausnahmsweise und übergangsweise eine eigenverantwortliche Impfung durch Apotheker, Zahnärzte und Tierärzte zugelassen werden. Nun ja, das wollen wir meinen.
3 Kommentare
Karl L.
von Dr.Diefenbach am 13.12.2021 um 13:57 Uhr
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Mut lohnt sich !
von Ulrich Ströh am 12.12.2021 um 9:16 Uhr
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AW: Mut lohnt sich
von Sabine Schneider am 12.12.2021 um 11:41 Uhr
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