Apothekenmonitor 2021 vorgestellt

Beratung in Schweizer Apotheken immer beliebter

Remagen - 27.07.2021, 10:45 Uhr

Die Bekanntheit der Dienstleistungen von Apotheken in der Schweiz steigt einer Umfrage zufolge generell. (Foto: IMAGO / Geisser)

Die Bekanntheit der Dienstleistungen von Apotheken in der Schweiz steigt einer Umfrage zufolge generell. (Foto: IMAGO / Geisser)


Unkomplizierte und kostensparende Beratung

Das Vertrauen in die Apotheken als erste Anlaufstelle bei Krankheiten mit normalem Verlauf bleibt gegenüber dem Vorjahr mit 92 Prozent unverändert hoch (+ 2 Prozentpunkte). 85 Prozent der Befragten sind eher/sehr einverstanden mit der Feststellung, dass Apotheken gesundheitliche Probleme unkompliziert lösen und damit Kosten im Gesundheitswesen sparen. Bei Erkältungen oder Kopfschmerzen, verzichten allerdings trotzdem 40 Prozent der befragten Bevölkerung ganz auf eine Beratung, etwa durch eine Gesundheitsfachperson. 20 Prozent wenden sich an einen Arzt und je 16 Prozent gehen in die Apotheke oder konsultieren Freunde und Bekannte. Bemerkenswerterweise haben die Apotheken als erste Anlaufstelle gegenüber der letzten Befragung vier Prozentpunkte verloren. Die GFS-Experten führen dies auf die Corona-Pandemie zurück. Möglicherweise hätten sich Patienten mit leichten Symptomen wie Kopfschmerzen oder Husten vorsichtshalber zunächst an einen Arzt gewandt, um eine Ansteckung auszuschließen, so ihre Vermutung. 

Beratungszuschlag „Abzockerei“

Die Vergütungen der Apotheker für unabhängige Beratungsleistungen werden nach wie vor eher skeptisch gesehen. Damit, dass Apotheken für Medikamenten-Verschreibungen ohne Arzt ein Honorar verrechnen dürfen, sind nur 45 Prozent der Bevölkerung einverstanden. Im letzten Jahr waren es noch 66 Prozent. Und ein reines Beratungshonorar ohne Medikamentenabgabe hält lediglich ein Drittel für angebracht. Zwei Drittel der Befragten halten den Beratungszuschlag für „Abzockerei“. Bei den über 65-Jährigen sind es sogar drei Viertel.

Gute Betreuung der Patienten in der Pandemie

Während der Corona-Krise waren 94 Prozent eher/sehr zufrieden mit den getroffenen Schutzmaßnahmen in ihren Apotheken. 77 Prozent fühlten sich hinsichtlich der Pandemie eher/sehr gut beraten. Den Online-Verkauf von Medikamenten hat sie offenbar nicht beflügelt. Nur 25 Prozent der Bevölkerung sehen diesen als praktisch oder eher praktisch an.

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Es bleibe spannend, wie sich die Haltung der Einwohner der Schweiz nach Abklingen des Pandemiegeschehens gegenüber den Apotheken entwickeln werde, schreibt pharmaSuisse in einer Medienmitteilung zu den Ergebnissen des neuen Apothekenmonitors. „Dank dem unermüdlichen Engagement der Apothekenteams in der Pandemie mit Impfen und Testen ist es gelungen, die Apotheke noch stärker in der öffentlichen Meinung zu verankern“, stellt Verbandspräsidentin Martine Ruggli fest und fügt hinzu: „Wir möchten die Dynamik nutzen und der Bevölkerung unsere vielseitigen Dienstleistungen anbieten. Zukünftig soll die Palette erweitert werden, denn die Apotheken leisten einen wesentlichen Beitrag in unserem Gesundheitssystem.“



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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