Corona-Impfungen in den USA

Verschwendung von COVID-19-Impfdosen bei CVS und Walgreens

Remagen - 07.05.2021, 09:15 Uhr

Wie kam es zu der Impfstoffverschwendung bei CVS und Walgreens? (c / Foto: IMAGO / Levine-Roberts)

Wie kam es zu der Impfstoffverschwendung bei CVS und Walgreens? (c / Foto: IMAGO / Levine-Roberts)


Gründe für die Verschwendung

Das Spektrum der Gründe, die die Bundesstaaten für Abfälle angaben, reichte von kaputten Fläschchen und Spritzen über Lagerungsfehler bis hin zu Restdosen aus offenen Fläschchen, die nicht verwendet werden konnten. Die größten Zwischenfälle, bei denen Hunderte von Dosen gleichzeitig verloren gingen, waren in der Regel auf Fehlfunktionen eines Gefrierschranks oder auf zu lange Lagerung bei Raumtemperatur zurückzuführen. Der Impfstoff von Pfizer, der im Dezember als erster eingesetzt wurde und zunächst bei ultrakalten Temperaturen gelagert werden musste, machte fast 60 Prozent der verworfenen Dosen aus. Staatliche Aufzeichnungen registrieren aber auch kleine Dinge, die schief gehen können, wie etwa verschüttete Durchstechflaschen oder Probleme mit den Spritzen.

Verwurf insgesamt sehr gering

Gemessen an der Gesamtzahl der verabreichten Impfungen wird der „Ausschuss“ jedoch als „winzig“ bezeichnet. Bis zum 30. März wurden in den USA laut CDC rund 189,5 Millionen Corona-Impfdosen zur Verfügung gestellt und 147,6 Millionen verabreicht. Nach Angaben von Walgreens soll die Verschwendung weniger als 0,5 Prozent der Impfstoffe betragen haben, die das Unternehmen bis zum 29. März bezogen hatte. CDC-Sprecherin Kate Fowlie hält den höheren Prozentsatz des Verwurfs bei den Ketten nicht einmal für unerwartet, insbesondere in der frühen Phase der Impfungen, die sich über Tausende von Standorten erstreckte. Schließlich seien die Apotheken-Giganten mit der Verabreichung einer großen Anzahl von Dosen beauftragt wurden, so Fowlie.

Müssen Abfälle toleriert werden?

„Ich denke, wir kommen an einen Punkt, an dem wir Abfälle tolerieren müssen, um mit den Impfungen weiterhin erfolgreich zu sein“, meint Marcus Plescia, Chefarzt der Vereinigung der staatlichen und territorialen Gesundheitsbeamten. „Menschen, die nicht bereit sind, zu einer Massenimpfstelle zu reisen, gehen möglicherweise zu einem Hausarzt oder einer kleineren ländlichen Apotheke, die dann möglicherweise nicht jede Dosis in einer offenen Durchstechflasche verwenden kann.“ Ein Hauptproblem scheint auch zu sein, dass die Leute zu den Impfterminen einfach nicht erscheinen. Sobald eine Durchstechflasche durchstochen ist, muss der Impfstoff von Pfizer innerhalb von sechs Stunden verwendet werden. Dann heißt es, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um rasch Ersatz-Impfwillige zu finden, damit die wertvolle Vakzine nicht verworfen werden muss.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.