Kernpositionen zur Bundestagswahl

Das ist der Wunschzettel der ABDA für die kommenden vier Jahre

Berlin - 05.05.2021, 17:50 Uhr

Was kommt in der neuen Legislaturperiode auf die Apotheken zu? (Foto: IMAGO / Fotografie73) 

Was kommt in der neuen Legislaturperiode auf die Apotheken zu? (Foto: IMAGO / Fotografie73) 


Preisdumping verhindern


Arzneimittel sind starke Helfer, die als beratungsbedürftige Güter im Umgang eine besondere Ausbildung sowie Vorsicht, Empathie und Information erfordern. Der Trivialisierung von Arzneimitteln, beispielsweise durch Versandhandel, Plattformökonomien und Preisdumping, ist entschieden entgegenzuwirken. Der anbieterunabhängigen Ausgestaltung, Implementierung und Handhabung des elektronischen Rezeptes kommt dabei eine entscheidende Rolle zu.“

Kernposition zwei der ABDA zur Bundestagswahl 2021


„Arzneimittel sind starke Helfer, keine normalen Konsumgüter“, unterstreicht die ABDA in ihrem Positionspapier. „Für deren sichere Anwendung bedarf es insbesondere einer qualifizierten Beratung, besonderer Umsicht sowie sensibler Handhabung.“ Zudem sollten sie verlässlich verfügbar sein – die Lieferengpass-Problematik muss aus Sicht der ABDA auf europäischer Ebene angegangen werden. Versorgungsengpässe hingegen, die „allein aufgrund regulatorischer Vorgaben“ entstehen, können und müssen national vermieden werden. „Hierbei haben sich die erweiterten Austauschmöglichkeiten durch die SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung in den Apotheken bewährt“, erinnert die ABDA. „Die Apothekerschaft kann so schnelle, sichere und patientennahe Versorgungslösungen anbieten. Die erweiterten Austauschmöglichkeiten werden von den Apotheken ausgesprochen verantwortungsvoll genutzt und müssen gesetzlich verstetigt werden.“

Bewährt habe sich zudem die Bindung des Arzneimittels an den Vertriebsweg „der eigenverantwortlich, frei- und heilberuflich von Apotheker:innen geführten Apotheke, flankiert durch einheitliche Abgabepreise und eine Fokussierung auf den Leistungs- und Qualitäts- anstelle eines Preiswettbewerbs. Diese Instrumentarien sind zu stärken. Auf ihre Einhaltung ist konsequent zu achten“, mahnt die ABDA. Entwicklungen, die einer Trivialisierung des Arzneimittels förderlich sind, sollte die Politik entschieden entgegenwirken. „Dazu gehören der Aufwuchs von (im grenzüberschreitenden Arzneimittelversandhandel agierenden) Kapitalgesellschaften, die lediglich auf lukrative Versorgungssegmente und auf Umsatzkonzentration fokussieren oder Vertriebskonzepte, die Arzneimittel unter Missachtung von Risiken und unter Verzicht auf Patientenansprache und -beratung auf einen möglichst günstigen Preis reduzieren.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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3 Kommentare

Apothekensterben!

von Thomas Eper am 06.05.2021 um 12:56 Uhr

Ich vermisse ein Wort zum Apothekensterben!
Sollte jedem Politiker klar sein, was das bedeutet und warum täglich eine Apotheke dicht macht.
Konkrete Forderung nach Anhebung des Fixhonorars nach 3% in 17 Jahren ist mehr als überfällig.
Was das Betteln nach Anerkennung der Leistung bringt, merkt man aktuell deutlich bei der Impfpriorisierung-Einstufung des Apothekenpersonals in Nordrhein-Westfalen.

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Es könnte so einfach sein!

von Andreas Grünebaum am 05.05.2021 um 20:22 Uhr

"Honorierungssystematik": Dynamisierung jetzt!

Stattdessen ein Gezerre zwischen Standorten in der Stadt, in Vororten oder auf dem Land, auf das der große Denker und Lenker im BMG und BMWi in Zukunft eine "gerechte" Verteilung je nach politischer Windrichtung verordnen könnte. Hat in der DDR nicht funktioniert, wird auch hier nicht funktionieren!

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Wünsche

von Roland Mückschel am 05.05.2021 um 18:04 Uhr

Also mir als Budenapotheker ist eine gerechte höhere
Honorierung wesentlich wichtiger als das Fremdbesitzverbot.
Keine Schutzzäune um Gross-Apotheken.

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