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Pro Generika: Großteil der Lieferausfälle tritt bei Exklusivverträgen auf

Berlin - 26.11.2019, 15:15 Uhr

Einer Studie des Branchenverbandes Pro Generika zufolge ist die Wahrscheinlichkeit der Nichtverfügbarkeit bei Arzneimittel im Ein-Partner-Modell weitaus höher. (b/Foto: imago images / Becker)

Einer Studie des Branchenverbandes Pro Generika zufolge ist die Wahrscheinlichkeit der Nichtverfügbarkeit bei Arzneimittel im Ein-Partner-Modell weitaus höher. (b/Foto: imago images / Becker)


AOK: Exklusivverträge machen die Versorgung sicherer

Die Krankenkassen sehen das natürlich anders. Erst kürzlich hatte das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) eine Analyse von Verordnungszahlen herausgegeben, die laut AOK zeigt, dass die Exklusivverträge die Versorgung sogar stabilisieren. Die Exklusivität sei hilfreich, da Pharmafirmen so ihre Absatzmengen besser kalkulieren könnten, als wenn sie bei Mehrpartnerverträgen mit mehreren Anbietern konkurrieren müssten, so das WIdO.

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Laut WIdO haben im vergangenen Jahr mehr als 79 Prozent der Patienten, die einen rabattierten Wirkstoff über einen längeren Zeitraum einnehmen müssen, ihr Medikament dauerhaft von demselben Hersteller erhalten. Das WIdO hat daher die „Profile“ von zwei Millionen Patienten untersucht, die den Wirkstoff Ramipril einnehmen. Ramipril wird, gemessen an den Tagesdosen, GKV-weit am meisten verordnet. Danach erhielten 2006 noch über 35 Prozent der Patienten den Wirkstoff innerhalb des Jahres von mehreren Herstellern. 2018 waren es nur noch 14 Prozent, die auf ein anderes Arzneimittel umstellen mussten.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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