BPhD im Bundestag

Pharmaziestudierende treffen Ulla Schmidt

Berlin - 24.10.2019, 17:54 Uhr

Der BPhD-Beauftragte für Gesundheitspolitik, Ilias Essaida, Ulla Schmidt (SPD) und der Beauftragte für Recht und Datenschutz des BPhD, Thorben Kurzbach, sprachen am gestrigen Mittwoch über die Novellierung der Approbationsordnung. (Foto: BPhD)

Der BPhD-Beauftragte für Gesundheitspolitik, Ilias Essaida, Ulla Schmidt (SPD) und der Beauftragte für Recht und Datenschutz des BPhD, Thorben Kurzbach, sprachen am gestrigen Mittwoch über die Novellierung der Approbationsordnung. (Foto: BPhD)


Ulla Schmidt wird vielen Apothekern noch bekannt sein: Als Bundesgesundheitsministerin wollte sie ein Höchstpreismodell einführen, sorgte dafür, dass der Versandhandel zugelassen wurde und ebnete den Rabattverträgen den Weg. Schmidt sitzt in dieser Legislaturperiode im Bundestagsausschuss für Kultur und Bildung. Mit der Gesundheitspolitik beschäftigt sie sich trotzdem noch: Erst kürzlich waren Vertreter der Bundesverbandes der Pharmaziestudierenden bei der SPD-Politikerin zu Besuch und sprachen mit ihr über einen Neustrukturierung des Pharmaziestudiums.

Ulla Schmidt war die am längsten amtierende Gesundheitsministerin. Während die Bundesgesundheitsminister in der Nachkriegszeit durchschnittlich nur rund 3,5 Jahre im Amt blieben, war die SPD-Politikerin fast neun Jahre lang Chefin im Bundesgesundheitsministerium. Das Verhältnis zu den Apothekern war in dieser Zeit nicht immer einfach: Gerade mit Blick auf die heutige apothekenpolitische Debatte fällt zunächst ein, dass unter Schmidt 2004 der Versandhandel erlaubt wurde – nicht etwa nur für OTC-Präparate, wie in vielen anderen Ländern, sondern gleich auch für den Rx-Markt. 2016 sagte sie in einem Interview mit DAZ.online dazu: „Bei Versandapotheken haben wir strenge Regularien eingeführt. Ich glaube, dass das ein wichtiger Erfolg ist und Apotheker hierdurch weiterhin ihre Aufgaben wahrnehmen konnten.“

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BPhD: Fokus Novellierung der Approbationsordnung

In der vergangenen Legislaturperiode war Schmidt Vizepräsidentin des Bundestages. 2017 zog sie erneut über die SPD-Landesliste Nordrhein-Westfalen in den Bundestag ein und ist derzeit Obfrau ihrer Fraktion im Ausschuss für Bildung und Kultur. In dieser Funktion traf sie sich kürzlich mit Vertretern des Bundesverbandes der Pharmaziestudierenden (BPhD). Der BPhD-Beauftragte für Gesundheitspolitik, Ilias Essaida, und der Beauftragte für Recht und Datenschutz, Thorben Kurzbach, waren am gestrigen Mittwoch zu Gast im Bundestag.

In dem einstündigen Treffen diskutierte Schmidt mit den Studenten laut BPhD über den Prozess der Approbationsordnungsänderung. Die Vertreter des BPhD legten dar, welchen Fokus man nach Meinung der Studierenden dabei legen müsse. Gegenüber DAZ.online erklärte eine Sprecherin dazu: „Die Forderungen des Vereins beruhen maßgeblich auf dem bereits 2016 verabschiedeten Thesenpapier der AG Zukunft ‚zur Bewertung und Überarbeitung der Approbationsordnung und Verbesserung des Pharmaziestudiums‘, laut dem beispielsweise die Stärkung der Klinischen Pharmazie und eine Verlängerung der Regelstudienzeit bei gleichbleibendem Stoffumfang auf mindestens neun Semester angestrebt werden sollen.“

Schmidt: Junge Leute müssen den Finger in die Wunde legen

Weitere zentrale Punkte seien die Evaluation der aktuellen Studieninhalte auf ihre Relevanz, die auch nach einer erfolgten Novellierung stetig andauern müsse, um die Ausbildung angehender Apotheker an aktuelle Entwicklungen im Beruf anzupassen. 

Die BPhD-Sprecherin stellte klar, dass die Erneuerung der Studieninhalte und -struktur derzeit im Fokus der Vereinsarbeit steht. „Die Novellierung der Approbationsordnung ist weiterhin eines der wichtigsten Vorhaben, das der BPhD gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren der Standespolitik und Legislative aktiv vorantreiben möchte.“

Auch die ehemalige Bundesgesundheitsministerin zeigte sich im Anschluss an das Gespräch gegenüber DAZ.online erfreut: 


Es war ein interessanter Austausch über verschiedene Themen, die die Pharmaziestudierenden aktuell bewegen – wie etwa mögliche Änderungen an der Approbationsordnung für Apotheker. Ich finde es gut, dass die jungen Leute den Finger in die Wunde legen, auf aktuelle Herausforderungen hinweisen und für ihre Anliegen eintreten. Angesichts der stetigen Weiterentwicklungen im Gesundheitswesen sollten auch die jeweiligen Ausbildungen schritthalten und möglichst interdisziplinär und interprofessionell ausgestaltet sein.“

Ulla Schmidt (MdB, SPD)




Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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3 Kommentare

Gleich lange Spieße

von Michael Weigand am 25.10.2019 um 8:03 Uhr

ich hoffe die Studierenden haben auch nach den gleich langen Spießen gefragt und warum die damalige Regierung den Versandhandel in voreiligen Gehorsam eingeführt für ausländische Versender und damit den Grundstein für den Verlust von Frauenarbeitsplätzen und den Verlust von Steuereinnahmen sehenden Auges zugelassen hat. Das mit dem voreiligen Gehorsam ist ja dahingehend interessant, dass man heute bei alle Dingen im Apothekenmarkt erst einmal auf "Brüssel" wartet. Warum nicht damals, als das Urteil ja schon auf dem Papier trocknete. Wer Aachen docmorris Ulla Schmidt bei google eingibt, wundert sich vielleicht warum das Sponsoring gerade in Aachen für docmorris interessant war. So lernt der Studierende gleich, auch welchen Regeln Politik läuft....für die gleich langen Spieße hat sie die damalige Politikerin nicht einen Deut eingesetzt...

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AW: Gleich lange Spießer

von Dr Schweikert-Wehner am 25.10.2019 um 11:52 Uhr

Wer die Mutter aller Probleme trifft, sollte sich mal vorher erkundigen was die alles vergeigt hat. Schönes Smilefoto ist unangemessen. Auch die aktuellen Versorgungsengpässe hätten wir ohne diese Dame so nicht!

Ulla Schmidt

von Bernd Küsgens am 24.10.2019 um 18:38 Uhr

Vielleicht sollte man den jungen Kollegen mitteilen, dass mit abgewrackten Politikern ein Gespräch vielleicht aus historischem Interesse führen kann. Eine Wirkung im politischen Bereich ist nicht vorhanden. Dann kann ich auch
Politik D30 einnehmen.

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