CMDh verhängt risikominimierende Maßnahmen

Dextromethorphan soll sicherer werden

Stuttgart - 08.10.2019, 17:54 Uhr

Dextromethorphan: Künftig müssen zusätzliche Warnhinweise zur Abhängigkeit, der Gefahr eines Serotonin-Syndroms und zu schweren Nebenwirkungen durch Überdosierung bei Kindern in die Packungsbeilage aufgenommen werden. (m / Foto: imago images / Panthermedia) 

Dextromethorphan: Künftig müssen zusätzliche Warnhinweise zur Abhängigkeit, der Gefahr eines Serotonin-Syndroms und zu schweren Nebenwirkungen durch Überdosierung bei Kindern in die Packungsbeilage aufgenommen werden. (m / Foto: imago images / Panthermedia) 


Serotonin-Syndrom vermeiden

Auch auf die Gefahren eines Serotonin-Syndroms unter Dextromethorphan soll künftig hingewiesen werden: „Serotonerge Wirkungen, einschließlich der Entwicklung eines möglicherweise lebensbedrohlichen Serotonin-Syndroms, wurden für Dextromethorphan bei gleichzeitiger Einnahme von serotonergen Wirkstoffen wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (Selective Serotonin Re-Uptake Inhibitors, SSRIs); Arzneimitteln, die den Stoffwechsel von Serotonin (einschließlich Monoaminoxidase-Hemmer (MAOIs)) beeinträchtigen, und CYP2D6-Inhibitoren berichtet.“

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Und weiter muss der Hinweis folgen: „Das Serotonin-Syndrom kann Veränderungen des mentalen Status, autonome Instabilität, neuromuskuläre Anomalien und/oder gastrointestinale Symptome umfassen. Bei Verdacht auf ein Serotonin-Syndrom sollte eine Behandlung eingestellt werden.“

Wie wirkt DXM?

Laut der Fachinformation zu „Hustenstiller-ratiopharm Dextromethorphan“ wirkt DXM „antitussiv, besitzt aber in therapeutischen Dosen keine analgetische, atemdepressive, psychotomimetische Wirkung und hat nur eine schwache Abhängigkeitspotenz.“ Bei hoher Dosierung können berauschende Effekte auftreten, ebenso bei therapeutischen Dosierungen und versehentlicher oder absichtlicher Kombination mit CYP2D6-Inhibitoren oder genetischem Polymorphismus.

Dextromethorphan ähnelt zwar in seiner chemischen Struktur den Opioiden, wie Codein oder Morphin, jedoch zählt es nicht zu den Opiaten. Seine Wirkung entfaltet DXM über den Sigma-1-Rezeptor (Agonist). Dieser wurde früher fälschlich zu den Opioidrezeptoren gezählt, da Opioide ihre antitussive Wirkung über diesen Rezeptor vermitteln. 

Zudem wirkt DXM als nichtkompetitiver Antagonist an NMDA-Rezeptoren und als Dopamin- und Serotonin-Reuptake-Inhibitor, wodurch das Rauschpotential zustande kommt.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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