Nordrhein

Kammer startet Info-Kampagne über Chlamydieninfektionen

Berlin - 16.05.2018, 07:00 Uhr

Beim Thema „Sexually Transmitted Infections“ spielt die Apotheke eine zentrale Rolle für qualifizierte Prävention, persönliche Beratung und sichere Arzneimittelversorgung. (Grafik: Apothekerkammer Nordrhein)

Beim Thema „Sexually Transmitted Infections“ spielt die Apotheke eine zentrale Rolle für qualifizierte Prävention, persönliche Beratung und sichere Arzneimittelversorgung. (Grafik: Apothekerkammer Nordrhein)


Apotheker in der Kammerregion Nordrhein haben in den kommenden Monaten die Möglichkeit, sich an einer Info-Kampagne zum Thema Chlamydieninfektionen zu beteiligen. Dazu hat die Apothekerkammer eine Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der STI-Gesellschaft zur Förderung der Sexuellen Gesundheit abgeschlossen. Teilnehmende Apotheker erhalten Info-Flyer und kostenlose Kondome für ihre Patienten.

Chlamydieninfektionen verlaufen oftmals heimtückisch: Sie beginnen in der Regel wie eine gewöhnliche Grippe, etwa mit leichtem Fieber oder Unwohlsein. Behandelt man die Krankheit aber nicht konsequent mit Antibiotika, droht sogar die Unfruchtbarkeit. Gerade weil viele Patienten nicht wissen, an welcher Erkrankung sie leiden, kommen sie oftmals in die Apotheke, wo sie einen niedrigschwelligen Zugang zu einem Heilberufler haben.

Um die Apotheker noch besser auf die Fragen solcher Patienten vorzubereiten und das Wissen in der Bevölkerung über Chlamydieninfektionen zu erhöhen, hat die Apothekerkammer Nordrhein nun eine Info-Kampagne gestartet. Seit der vergangenen Woche ruft die Kammer die etwa 2200 Apotheken in ihrer Region zur Teilnahme auf. Einer Kammersprecherin zufolge haben sich in den ersten Tagen der Anmeldungsphase schon mehr als 270 Apotheken zur Teilnahme bereiterklärt. Bis zum 28. Mai können sich die Pharmazeuten noch anmelden, im Sommer soll die Aktion starten, ein genauer Termin ist noch nicht bekannt.

Info-Flyer, Plakate und Kondome

Die Aktion besteht aus einem Paket, das die Apotheker bei der Kammer bestellen können. Dazu gehören Info-Flyer und Plakate. Auf beiden prangert der Claim der Kampagne: „Hallo, ich bin eine Chlamydie und ich mache dich unfruchtbar.“ In dem Flyer wird über die Gefahren der Infektion informiert, wie man sie erkennt, behandelt und wie man ihr vorbeugen kann. Außerdem lässt die Kammer in Zusammenarbeit mit einer Kondomfirma derzeit Kondome herstellen. Die Kondome sollen den Kunden kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, sie sind in einer kleinen Verpackung eingepackt, auf der auf die Aktion hingewiesen wird.

Apotheker können Webinare besuchen

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Kammer Nordrhein mit dem Thema „Sexually Transmitted Infections“ (kurz: STI) beschäftigt. Im vergangenen Jahr wurde bereits eine Fortbildung zu dem Thema angeboten, die sehr gut besucht wurde. Für die Info-Kampagne will die Kammer ihren Mitgliedern nun außerdem ein Webinar anbieten, in dem die Pharmazeuten ihr Wissen auffrischen können.

Eine Sprecherin der Kammer erklärte, was man mit der Aktion erreichen will: „Ziel der Chlamydien-Kampagne ist, junge Frauen und Männer über den Infektionsprozess, mögliche Symptome, gefährliche Risiken und insbesondere über entsprechende Schutzmaßnahmen aufzuklären. Damit soll jungen Menschen auch die qualitative Beratung und Versorgung durch hochwertig ausgebildete Pharmazeuten in der Apotheke nahe gebracht werden. Die Apotheke ist kein ‚besseres Fachgeschäft‘, sondern eine vertrauenswürdige Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten. Wir möchten, dass junge Menschen für eine fachgerechte und sachgerechte Beratung in die Apotheke kommen. Entgegen der anonymen Informationsflut im Internet soll die vertrauenswürdige und kompetente Beratung vor Ort an Wertschätzung gewinnen.“

Zeigen, dass Apotheker Prävention können

In dem Anschreiben, das vor ein paar Tagen an die Apotheken im Kammergebiet geschickt wurde, heißt es außerdem, dass durch die Aktion die „zentrale Bedeutung der Apotheke für die qualifizierte Prävention, persönliche Beratung und sichere Arzneimittelversorgung“ weiter verdeutlicht werden solle.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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