Zur-Rose-Chef Oberhänsli

„Wir wollen keine Apothekenkette errichten“

Berlin - 29.01.2018, 10:35 Uhr

In der Schweiz und in Deutschland will der Pharmahandelskonzern Zur Rose weiter wachsen - in Deutschland weitere Versandapotheken übernehmen und in der Schweiz weitere Supermarkt-Apotheken eröffnen (Foto: dpa)

In der Schweiz und in Deutschland will der Pharmahandelskonzern Zur Rose weiter wachsen - in Deutschland weitere Versandapotheken übernehmen und in der Schweiz weitere Supermarkt-Apotheken eröffnen (Foto: dpa)


DocMorris: Rx-Geschäft weiter im Fokus

Zu erwarten ist also, dass DocMorris in seiner PR-Strategie weiterhin darauf setzt, möglichst viele Kunden mit Rx-Rezepten zu sich zu locken. Im vergangenen Jahr lag der Rx-Anteil am Umsatz der Niederländer bei etwa 55 Prozent. Erst kürzlich hatte DocMorris eine neue Werbestrategie bekannt gegeben – im Mittelpunkt der Kampagne stehen der Slogan „DocMorris – Die Apotheke“ und der Fokus auf die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die Kampagne wurde übrigens von der PR-Agentur „Heimat“ entworfen, die unter anderem auch für die FDP arbeitet.

In der Schweiz setzt Zur Rose derzeit darauf, sein Geschäft in den niedergelassenen Bereich auszuweiten. Bei unseren Nachbarn gibt es weder ein Fremd- noch ein Mehrbesitzverbot, statt einer Rx-Preisbindung gibt es Höchstpreise. Allerdings ist der Versand mit OTC-Medikamenten nur unter sehr strengen Regulierungen erlaubt – Oberhänsli bezeichnet das im Interview mit „MoneyCab“ als eine „massive“ Beschneidung der Wahlfreiheit der Konsumenten. Vielleicht auch deswegen will Zur Rose sein Geschäft im niedergelassenen Bereich weiter ausbauen. Nach der Eröffnung der ersten Shop-in-Shop-Apotheke in einem Migros-Supermarkt hat der Konzern nun angekündigt, weitere solche Apotheken eröffnen zu wollen. Geplant sind derzeit zwei weitere Stanforte in Basel und Zürich.

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Doch damit noch nicht genug: Oberhänsli kündigt an, dass nun immer mehr solcher Supermarkt-Apotheken das Licht der Welt erblicken sollen. In dem Interview sagt er dazu: „Wir sehen eine Anzahl von gegen 25 Shop-in-Shop-Apotheken als plausibel, vornehmlich in Gegenden ohne ärztliche Medikamentenabgabe.“ Den Aufbau einer größeren Apothekenkette schließt der CEO aber aus: „Es ist nicht unser Ziel, eine Apothekenkette zu errichten.“ Grundsätzlich werde das Modell aber gut angenommen von den Kunden – weitere Standorte sollten daher folgen.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Warum nicht?

von Christiane Patzelt am 29.01.2018 um 11:50 Uhr

Weil Sie wissen, dass das Personal, welches sie gesetzlich bereitstellen müssten, viel zu teuer wäre, weil der Kontrahierungszwang nicht in ihr Geschäftsmodell passt, weil die Mehrwertsteuer auf AM, die in Deutschland ge- und verkauft werden bei 19% liegt.

Die zurRose-Group ist der klassische Wolf im Schafspelz- was wollen die uns eigentlich alles erzählen? Blöderweise glauben viele Politiker an Märchen ( sowie an sichere Atomkraftwerke oder an saubere Autos )....oder an gut bezahlte Jobs nach ihrer Amtszeit im Bundestag, wer weiß das schon so genau...

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