Baden-Württemberg

Stellt die AOK Wirtschaftlichkeit über Patientensicherheit?

25.08.2017, 18:00 Uhr

Sevofluran Piramal: Günstiger als Sevorane – und besser, gleichwertig oder schlechter? (Foto: Piramal)

Sevofluran Piramal: Günstiger als Sevorane – und besser, gleichwertig oder schlechter? (Foto: Piramal)


Müssen Apotheken Retaxen fürchten?

Auch beim Sprechstundenbedarf  hat „der Arzt immer die Möglichkeit, im Einzelfall das Arzneimittel seiner Wahl zu verordnen“, räumt die AOK ein. „Wurde Sevorane korrekt verordnet und korrekt beliefert und abgerechnet, kann es auch keine Retaxationen geben“, erklärt die AOK. 

Stellt die AOK Wirtschaftlichkeit über Patientensicherheit?

Diese Frage der Priorisierung Wirtschaftlichkeit oder Patientensicherheit stellt sich nach Ansicht der AOK „gar nicht“. „Wirtschaftlich ist ein Arzneimittel dann, wenn es bei gleicher Qualität und gegebener Patientensicherheit zu einem günstigeren Preis als das Konkurrenzprodukt angeboten wird“, sagt die AOK.

In keinem Fall seien von den zuständigen Aufsichtsbehörden Nachteile des Generikums Sevofluran Piramal gegenüber dem wirkstoffidentischen Originalpräparat Sevorane festgestellt worden. Bedenken hinsichtlich der Sicherheit des Packmaterials oder bezüglich der Anwendung von Sevofluran Piramal mittels Larynxmaske habe man nicht nachweisen können – „sonst wäre Sevofluran Piramal nicht zugelassen worden“, begründet dei AOK. Die AOK verweist und vertraut in diesen Punkten den Aufsichtsbehörden: „Wenn es wirklich Sicherheitsbedenken gegen das generische Arzneimittel gäbe, wäre es Aufgabe der Aufsichtsbehörden, zu intervenieren und das betroffene Arzneimittel vom Markt zu nehmen“, so die AOK.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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4 Kommentare

Fachinfo

von Dr Schweikert-Wehner am 28.08.2017 um 18:42 Uhr

Ich Dummerchen. Hätten die ja auch mal bei Inhaltsstoffe aufführen können. Bei Baxter fehlt der Hinweis aber doch. Also kein Schutz vor HF-Bildung?

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H2O

von Dr Schweikert-Wehner am 26.08.2017 um 19:26 Uhr

In beiden Fachinfos findet sich kein Hinweis auf Wasser als Zusatz. Haben die Zulassungsbehörden nicht aufgepasst?

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AW: H2O

von Marco Piroth am 28.08.2017 um 13:59 Uhr

Die Behörden haben durchaus aufgepasst, Sie hingegen wohl nicht richtig.

In der Fachinfo von Abbvie finden sich hinter Punkt 11, "Verkaufsabgrenzung", noch Informationen zu den Eigenschaften. Hier steht:

"Zum Schutz vor umgebenden LewisSäuren
werden Sevorane® 300 bis
1000 ppm Wasser als Stabilisator zugesetzt." (Fachinfo Sevorane, Stand: Mai 2014)

Muskelrelxans

von Dr Schweikert-Wehner am 25.08.2017 um 18:10 Uhr

Seltsam: Ich habe gelernt, dass das Muskelrelaxans die Intubation erfordert, da der Patient nicht mehr selbständig atmen kann, nicht umgekehrt.

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