Eröffnung der Expopharm

Späth: Klares Nein zur Wirkstoffverordnung

Düsseldorf - 18.09.2013, 13:29 Uhr


Wolfgang Späth, Vorstandsvorsitzender des Branchenverbands Pro Generika, erteilt der Wirkstoffverordnung eine klare Absage. Diese zuweilen auch im Zusammenhang mit der Kritik an Rabattverträgen geäußerte Forderung sei nicht zielführend, betonte Späth in seinen Grußworten zur Eröffnung der Expopharm.

Auch wenn er gut nachvollziehen könne, dass die Rabattverträge für die Apotheken einen hohen Beratungsaufwand bedeuten – die Wirkstoffverordnung ist für Späth keine Lösung. Erstens identifiziere der Patient „sein“ Arzneimittel nicht über den Wirkstoff. Er frage nach einer kleinen weißen Tablette mit Kerbe oder einer bestimmten Verpackung – vielleicht wisse er auch noch den Arzneimittelnamen. Der Wirkstoff sei ihm hingegen kaum geläufig. Der Beratungsbedarf würde somit durch eine Wirkstoffverordnung nicht oder jedenfalls nicht wesentlich gesenkt.

Außerdem: die Beratung sei die Domäne der Apotheke. Jeder Ansatz, der darauf abziele, die Beratungsarbeit zu reduzieren, schwäche die Stellung der Apotheke. Apotheken hätten sich lange Zeit mit Bioverfügbarkeit und -äquivalenz auseinandergesetzt – um jetzt Arzneimittel und Wirkstoff gleichzusetzen? Späth ist überzeugt: Eine Wirkstoffverordnung kann keiner wollen – und sie werde der zunehmenden Komplexität von Arzneimitteln nicht gerecht. Zudem: Die Wirkstoffverordnung würde auch vor OTC nicht Halt machen. Jeder Arzneimittel- und Herstellername würde damit an Wert verlieren.


Kirsten Sucker-Sket