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HAV-Vorsitzender Otto Späth: Modellvorhaben auch mit Apothekern!

Um die Arzneimittelsicherheit in neuen Modellvorhaben wie vernetzten Praxen zu gewährleisten, müssen Apotheker eingebunden werden. Ansonsten besteht die Gefahr reiner Kostendämpfung unter Verzicht auf jede Qualität in der medikamentösen Behandlung. Dies hat der Vorsitzende des hessischen Apothekerverbands Otto Späth bei der Eröffnung der VIII. Frankfurter Wirtschaftstage am 28. Februar in der Main-Metropole deutlich gemacht.

Späth nannte die wirtschaftliche Lage für die Apotheken insgesamt "nicht gerade rosig". Budgetauswirkungen und Richtgrößen verhießen nach wie vor deutliche Umsatzrückgänge. Er kritisierte die zwischen einigen Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen abgeschlossenen Bonusvereinbarungen, da sie Nichtverordnungen honorierten und Verschreibungen bestraften. Gegen diese Aushöhlung der Qualität in der Arzneimittelversorgung würden sich die Pharmazeuten wehren. Die Apotheker verschlössen sich keiner Diskussion um eine verbesserte Arzneimittelversorgung. Wie Späth meinte, könne dies jedoch nur unter Beteiligung des apothekerlichen Sachverstands erreicht werden. Als Manko hat der HAV-Vorsitzende die zum Teil unvollständigen Information der KVen an die niedergelassenen Ärzte über deren Verordnungsgeschehen bezeichnet. Seinen Worten zufolge haben die Pharmazeuten Daten der Rechenzentren über wirtschaftliche Volumina ärztlicher Verordnungen angeboten, woran die KV jedoch oft nicht interessiert gewesen sei. Späth mahnte darüber hinaus von der Politik mehr Planungssicherheit an. Die Apotheker benötigten verläßliche Entscheidungen wie das Verbot des Versandhandels aus dem europäischen Ausland, eine gefestigte Arzneimittelpreisverordnung sowie auch künftig eingegrenzte Zuständigkeiten der Krankenhausapotheker auf den stationären Bereich. Eine Demontage der Apotheker sei gleichbedeutend mit der Demontage eines tragenden Teils des Gesundheitssystems, meinte Späth.

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