Weltnichtrauchertag

Mehr tabakbedingte Todesfälle bei Frauen

Berlin - 28.05.2013, 11:11 Uhr


Immer mehr Frauen sterben an den Folgen des Rauchens: Fast 14.500 erlagen im Jahr 2011 einer für das Rauchen typischen Krebserkrankung wie Lungen-, Bronchial- oder Kehlkopfkrebs. Gegenüber dem Jahr 1981 ist dies eine Steigerung um 186 Prozent. Dies teilt das Statistische Bundesamt anlässlich des bevorstehenden Weltnichtrauchertages am 31. Mai mit.

Im gleichen 30-Jahres-Zeitraum erhöhte sich die Zahl der an den Raucher-typischen Krebserkrankungen verstorbenen Männer um rund 11 Prozent. Das mag moderat klingen – doch diese Steigerung setzt auf ganz anderen Zahlen auf. Es sind insgesamt noch immer weitaus mehr Männer als Frauen, die an einer solchen tabakbedingten Krebserkrankung sterben. Im Jahr 2011 waren es 31.000 Todesfälle bei den Männern, also mehr als doppelt so viele wie bei den Frauen.

Das Statistische Bundesamt bietet noch weitere Daten. So ist der tägliche Konsum von (versteuerten) Zigaretten in den vergangenen Jahren gesunken: von 363 Millionen Stück im Jahr 2003 auf nur noch 225 Millionen Stück im Jahr 2012. Allerdings nahm im gleichen Zeitraum der tägliche Konsum von Feinschnitt von 51 Tonnen auf 74 Tonnen zu, der von Zigarren und Zigarillos erhöhte sich von 9 Millionen auf 10 Millionen Stück.

Junge Menschen greifen heute deutlich seltener zur Zigarette als noch für zehn Jahren: Nach Daten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rauchten 2011 knapp 12 Prozent der zwölf bis 17-Jährigen – 2001 waren es noch 27,5 Prozent. Dass einige von ihnen nach wie vor mit dem Rauchen beginnen, ist aus Sicht der DAK-Gesundheit auch eine Folge der Tabakwerbung. Bestätigt sieht sie sich in dieser Einschätzung durch eine Studie, die die Krankenkasse und das Kieler Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) unter Kindern und Jugendlichen durchgeführt haben. Rund 1.300 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 15 Jahren wurden über 30 Monate beobachtet. Bei Studienbeginn hatten sie noch nie geraucht. Fazit der Untersuchung: Nach zehn Kontakten mit Tabakwerbung erhöhte sich das Risiko des täglichen Rauchens um 30 Prozent. Grund genug für die Kasse, ein umfassendes Werbeverbot zu fordern.


Kirsten Sucker-Sket