Zigarettenkonsum sinkt

Berlin (ks). Die vielfältigen Bemühungen der Regierung und engagierter Verbände, Rauchern das rauchfreie Leben schmackhaft zu machen, zeigen teilweise bereits statistische Erfolge. So ist die Raucherquote bei Jugendlichen und der Verbrauch versteuerter Zigaretten gesunken. Gestiegen ist allerdings der Konsum anderer Tabakwaren und die Zahl der tabakbedingten Todesfälle. Dies zeigt ein Blick in die amtlichen Statistiken anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai.

Tabakbedingte Todesfälle nehmen zu

Wie das Statistische Bundesamt diese Woche mitteilte, starben im Jahr 2006 bundesweit 42.348 Personen (30.249 Männer und 12.099 Frauen) an Krebserkrankungen, die in Zusammenhang mit dem Konsum von Tabakprodukten gebracht werden können (Lungen-, Kehlkopf- und Luftröhrenkrebs). Das waren 5,1 Prozent aller Sterbefälle. Im Vergleich zum Jahr 2000 sind damit 4,5 Prozent mehr Personen an diesen Krankheiten gestorben – vor allem steigt die Zahl der betroffenen Frauen. Vor acht Jahren waren erst 10.027 Frauen unter den insgesamt 40.553 tabakbedingten Sterbefällen. Es muss außerdem davon ausgegangen werden, dass bei einer Vielzahl von weiteren Todesfällen – beispielsweise bei Verstorbenen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder mit chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) – der Konsum von Tabak mit zum Tode beigetragen hat. Das durchschnittliche Alter der an Lungen-, Kehlkopf- und Luftröhrenkrebs Gestorbenen lag 2006 mit 69,5 Jahren um sieben Jahre niedriger als das der Gestorbenen insgesamt (76,5 Jahre).

Bei in Deutschland versteuerten Tabakwaren ging der Konsum von Zigaretten dagegen von täglich 381 Millionen Stück im Jahr 2000 auf 251 Millionen Stück in 2007 zurück. Der Verbrauch von Zigarren und Zigarillos stieg im gleichen Zeitraum von sieben auf 18 Millionen Stück pro Tag. Der tägliche Konsum von Feinschnitt nahm von 35 Tonnen auf 61 Tonnen zu, der von Pfeifentabak stieg von zwei auf vier Tonnen pro Tag an. Das Bundesamt wies jedoch darauf hin, dass der tatsächliche Verbrauch insbesondere bei Zigaretten wegen der (legal oder illegal erworbenen) in Deutschland unversteuerte Tabakwaren höher liegt. Eine echte Erfolgsmeldung ist jedoch der Rückgang der Raucherquote bei den Jugendlichen: Unter den 12- bis 17-Jährigen waren 2007 nur noch 18 Prozent Raucher – 2001 waren es noch 28 Prozent. Allerdings ist Deutschland damit noch immer Rekordhalter in Europa. Nur Finnland, Österreich, Tschechien und die Ukraine haben in Europa ähnlich viele junge Raucher. .

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