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Weltnichtrauchertag: Wer raucht, ist arm dran

(ral). Der 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. In diesem Jahr steht der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) initiierte Gesundheitstag unter dem Motto "Rauchen und Armut Ų Wer raucht ist arm dran". Wie aus einer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) veröffentlichten Studie hervorgeht, trifft dieses Motto auch auf deutsche Verhältnisse zu: Sowohl beim Rauchverhalten als auch bei der tabakbedingten Frühsterblichkeit hat das DKFZ große soziale Unterschiede festgestellt.

Wie in anderen Industrienationen besteht auch in Deutschland eine stark ausgeprägte soziale Polarisierung des Rauchverhaltens: Hohe Raucheranteile weisen vor allem Personen mit geringerer Bildung, geringem Einkommen und niedrigerem beruflichen Status sowie Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger auf. Der Raucheranteil bei den 18- bis 19-Jährigen liegt mit 64% bei den Hauptschülern um 25% höher als bei Personen derselben Altersgruppe, die ein Gymnasium besuchten.

Große Unterschiede sind auch beim Rauchverhalten zwischen den verschiedenen Berufsgruppen erkennbar: Männer in einfachen manuellen Berufen und Frauen in einfachen Dienstleistungsberufen rauchen im Vergleich zu Personen in anderen Berufsgruppen am häufigsten (bis zu 50%), dagegen rauchen Gymnasial-, Hochschullehrer und Ärztinnen am seltensten (ca. 15%). Ein ähnlich deutliches Bild zeigt sich in Bezug auf das durchschnittlich verfügbare Haushaltseinkommen: Während 43% aller Männer mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von unter 730 Euro pro Monat rauchen, sind dies nur 23% aller Männer in der höchsten Einkommensgruppe mit 3350 Euro und mehr.

Bis zu 20% vom Einkommen für Zigaretten

Mehr als die Hälfte der Unterschiede in den Sterberaten zwischen niedrigster und höchster sozialer Schicht bei Männern in Industrieländern wird durch das Rauchen verursacht. Der Tabakkonsum ist nicht nur verantwortlich für eine Vielzahl weit verbreiteter chronischer Krankheiten, sondern auch für beträchtliche Aufwendungen der Privahaushalte. Durchschnittlich 5,5% des Einkommens wird in deutschen Privathaushalten für Tabakwaren ausgegeben.

In einkommensschwachen Gruppen und vor allem bei Alleinerziehenden kann dieser Ausgabenanteil bis zu 20% betragen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum fordert deshalb die Politik auf, Tabakkontrollmaßnahmen stärker als bisher gezielt auf Personengruppen mit Niedrigeinkommen und geringerer Bildung auszurichten. Die bereits vollzogenen und geplanten Tabaksteuererhöhungen sind laut DKFZ geeignet, die sozialen Unterschiede im Tabakkonsum zu verringern, da ärmere Bevölkerungsschichten sensibler als andere auf Preiserhöhungen reagieren.

Eine 10%ige Steuererhöhung bewirkt einen Rückgang des Konsumverhaltens bei Personen mit Niedrigeinkommen um bis zu 13% im Vergleich zu 4% bei der Gesamtbevölkerung. Neben dieser wichtigsten Maßnahme der Personensteuerung sollten sich jedoch auch Beratungs- und Behandlungsmaßnahmen zur Tabakentwöhnung und massenmediale Kommunikationsstrategien stärker als bisher an sozial benachteiligte Bevölkerungsschichten wenden.

Ferner, so das DKFZ, ist dringend ein umfassendes Tabakwerbeverbot umzusetzen, da Werbung und Marketing für Tabakprodukte einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtnachfrage nach Tabakwaren, insbesondere auch für sozial benachteiligte Personen mit Niedrigeinkommen haben.

Die Publikation "Rauchen und soziale Ungleichheit – Konsequenzen für die Tabakkontrollpolitik" ist im Deutschen Krebsforschungszentrum direkt zu beziehen unter who-cc@dkfz.de oder einzusehen unter www.tabakkontrolle.de.

Der 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. In diesem Jahr steht der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) initiierte Gesundheitstag unter dem Motto "Rauchen und Armut - Wer raucht, ist arm dran". Wie aus einer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) veröffentlichten Studie hervorgeht, trifft dieses Motto auch auf deutsche Verhältnisse zu: Sowohl beim Rauchverhalten als auch bei der tabakbedingten Frühsterblichkeit hat das DKFZ große soziale Unterschiede festgestellt.

Zahl der Woche 363 Mio. Zigaretten pro Tag WIESBADEN (sb). Pro Tag gehen in Deutschland durchschnittlich 363 Millionen Zigaretten in Rauch auf. Dies hat das Statistische Bundesamt auf Grundlage der Zahl der versteuerten Zigaretten im Kalenderjahr 2003 ermittelt. Daneben werden täglich durchschnittlich noch neun Millionen Zigarren und Zigarillos, 51 Tonnen Feinschnitt und zwei Tonnen Pfeifentabak geraucht.

Rein rechnerisch kommen damit auf jeden Einwohner – ob Raucher oder Nichtraucher, Erwachsener oder Kind – vier Zigaretten pro Tag und jeden zehnten Tag eine Zigarre oder ein Zigarillo. Verglichen mit dem Vorjahr konsumierten die Raucher weniger Zigaretten (– 9%), aber deutlich mehr Feinschnitt (+ 20%). Von dem Tabakkonsum profitiert auch die Bundeskasse, die im Kalenderjahr 2003 hierfür 14,1 Mrd. Euro (39 Mill. Euro pro Tag) Steuern eingenommen hat. Auf jeden Einwohner entfällt damit rechnerisch ein Tabaksteueraufkommen von 47 Cent pro Tag.

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