Elektronische Gesundheitskarte

Mickymaus & Co. auf eGK?

Berlin - 30.07.2012, 14:23 Uhr


Medienberichten zufolge wehren sich Versicherte gegen die Einführung der eGK mit Foto, indem sie Bilder von Prominenten oder fiktiven Figuren hochladen. Die Krankenkassen sprechen von Ausnahmen.

Auf Nachfrage erklärten Sprecher zweier großer Kassen jedoch, dass es sich – wenn überhaupt – um Einzelfälle handle. Alle eingesandten Bilder müssten eine „Sicherheitsschleuse“ überwinden, so ein AOK-Sprecher. „Scherzartikel werden so in der Regel ausgefiltert.“ Auch bei der DAK-Gesundheit sind solche Fälle derzeit nicht bekannt, auch wenn eine „verschwindend geringe Anzahl von Ausnahmefällen“ nach Angaben eines Sprechers nicht ausgeschlossen werden kann. Die Bilder werden dort nach biometrischen Gesichtspunkten gescannt.

Durch seine Unterschrift bezeuge jeder Versicherte, dass die Person auf dem Foto tatsächlich er selbst sei – damit sei also „nicht zu spaßen“, betonte der DAK-Sprecher. Bereits 2,5 Millionen der rund 6,4 Millionen DAK-Versicherten erhielten bereits eine eGK mit Bild, weitere 1,1 Millionen stehen derzeit zur Produktion an. „Wir sind also gut in der Zeit“, so der DAK-Sprecher weiter. Rund 1.400 Schreiben, in denen sich DAK-Versicherte gegen die eGK und die damit verbundene Bildabgabe wehrten, gingen bisher bei der Kasse ein – nicht inbegriffen sind bei dieser Zahl „Verweigerer“, die trotz Aufforderung einfach kein oder ein falsches Bild abgaben.

Den Umgang mit Falschbildern klärt man indes auf GKV-Ebene. „Wir wollen eine einheitliche Regelung für alle Kassen“, erklärt der DAK-Sprecher. Daher setze sich jetzt der Spitzenverband mit dieser Frage auseinander. Die Versicherten, die ein Falschbild einsenden, könnten beispielsweise dazu verpflichtet werden, die der Kasse dadurch entstehenden Kosten selbst zu tragen. Das sei aber lediglich eine der derzeit diskutierten Möglichkeiten, so der Sprecher.

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Juliane Ziegler