Elektronische Gesundheitskarte

Produktion mit Hindernissen

Berlin - 19.06.2012, 13:30 Uhr


Manch ein Versicherter wird sich demnächst wundern, wenn er schon wieder eine neue Versichertenkarte erhält. Seit Oktober 2011 geben Krankenkassen an ihre Versicherten die neue elektronische Gesundheitskarte (eGK) aus, manche von ihnen müssen nun ausgetauscht werden.

Konkret geht es um einen Wert für das sogenannte PIN.home-Verfahren, das für das Online-Szenario sowie die geplanten Mehrwertdienste relevant sein wird. Bei der Produktion der eGK-Datensätze wurde eine Leer-PIN gesetzt. Diese ermöglicht dem Nutzer, bei der Aktivierung der Karte eine eigene PIN-Nummer zu vergeben. Weil aber die Gefahr besteht, dass die Karte nicht bei dem richtigen Empfänger landet und dann missbräuchlich eingesetzt wird, wurde diese Möglichkeit für die eGK abgelehnt. Leider habe man erst vor drei Wochen bemerkt, dass die eigenen Datensätze trotzdem mit der Leer-PIN konfiguriert wurden, teilt ein itsc-Sprecher gegenüber DAZ.online mit.

Bei der aktuellen Nutzung der bereits ausgelieferten Karten besteht allerdings kein Sicherheitsrisiko. Die Option kann im aktuellen Gebrauch gar nicht genutzt werden – ein Missbrauch ist daher noch nicht möglich. Die sogenannte Telematik-Infrastruktur wird voraussichtlich Ende 2013 als Grundlage für das Online-Szenario zur Verfügung stehen, andere Mehrwertdienste erst in einigen Jahren. „Bis dahin werden wir alle betroffenen eGK ausgetauscht haben“, versichert der Sprecher. Jetzt sei der Fehler jedenfalls behoben und die aktuelle Kartenversorgung erfolge wieder fehlerfrei.

Weil die bereits ausgelieferten Karten derzeit uneingeschränkt nutzbar sind und kein Risiko besteht, ist ein kurzfristiger Austausch nach Auffassung des GKV-Spitzenverbands nicht erforderlich. Rechtzeitig vor der ersten Online-Anwendung oder entsprechenden Mehrwertdiensten erhalten die Betroffenen der von itsc belieferten 55 Krankenkassen einen Ersatz zugesandt.

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Juliane Ziegler