Typ-2-Diabetes

Motivationstraining verbessert Gesundheit

22.12.2009, 07:10 Uhr


Ein Motivationsprogramm unterstützt Menschen mit Diabetes Typ 2 dabei, ihren ungesunden Lebensstil auf Dauer zu ändern. Aktuelle Auswertungen einer Studie zu einem Motivationsprogramm zeigen

Ungesunder Lebensstil, insbesondere falsche Ernährung und mangelnde Bewegung, sind Risikofaktoren für eine Erkrankung an Diabetes Typ 2. Oft gelingt es nicht, Risikopatienten oder neu Erkrankte zu motivieren, ihr Leben zu ändern. Bisher wurde bereits in zahlreichen Untersuchungen belegt, dass Diabetiker ihre Lebenszeit verlängern und ihre Lebensqualität verbessern, wenn es ihnen gelingt, gesünder zu leben.

Im strukturierten Programm Da Vinci Diabetes sollen Strategien aus der kognitiven Verhaltenstherapie die innere Einstellung der Betroffenen zu ihrer Lebensführung ändern. An einer Pilotstudie mit diesem Programm nahmen 20 Teilnehmer unter 75 Jahren teil. Sie waren seit mehr als zehn Jahren an Diabetes Typ 2 erkrankt und wurden nicht mit Insulin behandelt.

Das Programm beinhaltet sechs Sitzungen über drei Monate verteilt. Zunächst analysieren Therapeuten das Verhalten der Teilnehmer und untersuchen die Gründe für nachteilige Verhaltensmuster. Die Patienten trainieren dann positive Gedanken für verschiedene Tätigkeiten: So soll zum Beispiel Treppensteigen im Arbeitsalltag nicht mehr mit Anstrengung und Atemnot verbunden werden. Stattdessen ist es eine Stärkung des Körpers und ein Verhalten, das Respekt bei den Kollegen hervorruft.

Dieses gedankliche Training, in den Alltag umgesetzt, zeigte bereits nach den ersten drei Monaten messbare Erfolge: Die Teilnehmer hatten weniger Taillen-Umfang, einen niedrigeren Body-Mass-Index sowie bessere Blutfett- und Blutzucker-Werte. In den folgenden neun Monaten konnten die meisten Diabetespatienten ihre neu gewonnene Lebenseinstellung erhalten. Viele Teilnehmer nahmen sogar weiterhin ab, und auch ihre Blutwerte waren besser als vor dem Motivationstraining.

Quelle: Martin, S. et al.: Diabetologie und Stoffwechsel 2009; 4: 370-373


Dr. Bettina Hellwig