Gesundheitspolitik

FSA zieht positive Bilanz

Pharma-Kodex: Jetzt auch Werbekulis an Ärzte tabu

BERLIN (ks) | Seit zehn Jahren ist der aus den Reihen forschender Pharmaunternehmen gegründete Verein „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.“ (FSA) aktiv. Seitdem überwacht er die Zusammenarbeit zwischen Pharmaunternehmen und den Angehörigen der medizinischen Fachkreise sowie den Organisationen der Patientenselbsthilfe. Nun hat er seinen aktuellen Jahresbericht für 2013 vorgelegt.

Danach gingen im letzten Jahr 39 Beanstandungen beim FSA ein. 32 Fälle schloss der Spruchkörper ab. Zwölf Mal sprach er eine Abmahnung aus und verlangte Unterlassung, 20 Verfahren wurden aus materiellen Gründen eingestellt; offene Verfahren gab es zum Jahresende keine mehr.

Der Jahresbericht gibt aber auch einen Überblick über die weitere Tätigkeit des FSA im Jahr 2013. Ein wichtiges Ereignis war die Verabschiedung des Transparenzkodex. Nach diesem werden geldwerte Zuwendungen der Mitgliedsunternehmen an Angehörige der Fachkreise und medizinische Einrichtungen künftig veröffentlicht. Erklärtes Ziel ist, Natur und Umfang der Zusammenarbeit der Mitgliedsunternehmen mit den Fachkreisangehörigen transparenter zu machen. So soll bereits der Anschein von Interessenkonflikten im Ansatz vermieden werden.

Flankierend wurde eine grundlegende Änderung beim Fachkreise-Kodex verabschiedet: Seit dem 1. Juli 2014 ist die Abgabe jeglicher Geschenke an Angehörige der Fachkreise verboten. Dies gilt unter anderem auch für geringwertige Werbegaben wie Kugelschreiber oder Schreibblöcke. Erfasst ist aber auch die Abgabe von allgemeinem Praxisbedarf sowie von Fachbüchern, medizinischen Zeitschriften und Zeitschriftenabonnements. Erlaubt bleibt die Abgabe wissenschaftlicher Informationen, etwa von produkt- und indikationsspezifischem Informationsmaterial.

„Mit diesen beiden entscheidenden Neuerungen haben der FSA und seine Mitglieder im vergangenen Jahr erneut Standards in der Branche gesetzt und damit den Weg zu mehr Transparenz und einem besseren Verständnis der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und den Kooperationspartnern im Gesundheitswesen geebnet“, so der FSA-Vorstandsvorsitzende Kurt Arnold.

Der FSA fordert Unternehmen, Ärzteschaft, Patientenorganisationen und Medien weiterhin auf, Fehlverhalten zu melden. Das Beanstandungsformular ist unter www.fs-arzneimittelindustrie.de zu finden.

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