20 µg Vitamin D pro Tag

Neue Referenzwerte für die Vitamin D-Zufuhr

Vitamin D ist seit Langem Gegenstand intensiver Forschungsarbeiten. Eine Arbeitsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat nun die wissenschaftliche Datenlage zu Vitamin D bewertet. Ausgehend davon hat sie neue Referenzwerte für die Vitamin D-Versorgung herausgegeben. Kinder und Erwachsene sollten demnach 20 µg Vitamin D pro Tag aufnehmen – wenn keine ausreichende endogene Synthese gewährleistet werden kann.

20 µg Vitamin D pro Tag

Vitamin D nimmt unter den Vitaminen eine Sonderstellung ein, da es vom Menschen selbst durch UVB-Licht gebildet werden kann. Die Vitamin D-Bildung in der Haut ist allerdings abhängig von Breitengrad, Jahres- und Tageszeit, Witterung, Kleidung, Aufenthaltsdauer im Freien sowie dem Hauttyp. In Deutschland reicht die Stärke der Sonnenbestrahlung nur ca. sechs Monate im Jahr aus, um eine ausreichende Vitamin D-Bildung zu gewährleisten. Über die Nahrung wird Vitamin D hauptsächlich durch fettreichen Fisch sowie in deutlich geringerem Umfang durch Leber, Eigelb, (mit Vitamin D angereicherte) Margarine und einige Speisepilze zugeführt.

Zahlreiche Forschungsarbeiten weisen auf den hohen gesundheitlichen Stellenwert von Vitamin D hin. Die Arbeitsgruppe der DGE kommt aktuell zu dem Schluss, dass die derzeitige Beweislage eindeutig bestätigt, dass eine gute Vitamin D-Versorgung bei älteren Menschen das Risiko für Stürze, Knochenbrüche, Kraftverlust, Mobilitäts- und Gleichgewichtseinbußen sowie vorzeitigen Tod senken kann. Hypothesen, wie eine Risikosenkung für Krebskrankheiten oder Diabetes mellitus durch Vitamin D, konnten dagegen nicht bewiesen werden.

Die Vitamin D-Versorgung wird anhand der 25-Hydroxyvitamin D-Serumkonzentration beurteilt. Diese Serumkonzentration reflektiert die Vitamin D-Zufuhr und die endogene Synthese. In Übereinstimmung mit dem US-amerikanischen Institute of Medicine sieht die DGE eine 25-Hydroxyvitamin D-Serumkonzentration von mindestens 50 nmol/l als die Konzentration an, die eine wünschenswerte Vitamin D-Versorgung widerspiegelt. In Deutschland wird dieser Wert von ca. 60 Prozent der Bevölkerung nicht erreicht.

Um die Versorgungssituation zu verbessern, hat die DGE nun neue Referenzwerte für die Vitamin D-Zufuhr herausgegeben: Für Kinder (ab einem Jahr), Jugendliche und Erwachsene beträgt der Schätzwert für die Vitamin D-Zufuhr bei fehlender endogener Synthese 20 µg pro Tag. Von diesen 20 µg werden bei Kindern 1 bis 2 µg und bei Jugendlichen und Erwachsenen 2 bis 4 µg pro Tag über die Ernährung mit den üblichen Lebensmitteln zugeführt. Die Differenz zum Schätzwert muss über die körpereigene Bildung und/oder über die Einnahme eines Vitamin D-Präparates gedeckt werden. Bei häufiger Sonnenexposition sieht die DGE es als möglich an, die gewünschte Vitamin D-Versorgung ohne Einnahme eines Vitamin D-Präparates zu erreichen. Für Personen, die sich bei Sonnenschein kaum oder gar nicht bzw. nur vollständig bekleidet im Freien aufhalten oder Personen mit dunkler Hautfarbe, wird jedoch ein Vitamin D-Präparat empfohlen. Eine verstärkte Notwendigkeit zur Supplementation ergibt sich der DGE zufolge in der Altersgruppe ab 65 Jahren, da im Alter die Vitamin D-Syntheseleistung deutlich abnimmt. Halten sich Ältere zudem weniger im Freien auf, nimmt der Beitrag der endogenen Synthese zur Versorgung zusätzlich ab. Dies ist insbesondere bei mobilitätseingeschränkten, chronisch kranken und pflegebedürftigen älteren Menschen oft der Fall.

Der Schätzwert für die Vitamin D-Zufuhr bei Säuglingen beträgt 10 µg pro Tag. Er wird durch die Gabe einer Vitamin D-Tablette zur Rachitisprophylaxe ab der 1. Lebenswoche bis zum Ende des 1. Lebensjahres bei gestillten und nicht gestillten Säuglingen erreicht.

dge/ral

DAZ 2012, Nr. 3, S. 68

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