Pharmaspektrum

Rück- und Ausblick bei Merck

DARMSTADT (tmb). Am 16. Februar gab die Darmstädter Merck KGaA ihre Daten für das Geschäftsjahr 2005 bekannt. Demnach haben die Marketingkosten für Erbitux® und höhere Forschungsaufwendungen das Ergebnis im vierten Quartal 2005 unerwartet stark belastet. So wurden die Markterwartungen für das Schlussquartal enttäuscht. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Geschäftsführung Steigerungen von Umsatz und Nachsteuerergebnis im hohen einstelligen Bereich.

Im gesamten Geschäftsjahr 2005 stieg der Umsatz ohne Sondermaßnahmen um 9,9% auf 5,87 Milliarden Euro und das operative Ergebnis ohne Sondermaßnahmen um 17% auf 883,3 Millionen Euro. Da im Vergleichsjahr durch die Veräußerung von VWR International ein außerordentlicher Gewinn erzielt werden konnte, sank das Ergebnis vor Zinsen und Steuern allerdings um 8,4% auf 955,6 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie beträgt 3,45 Euro, die Dividende 0,85 Euro pro Aktie.

Zwei Drittel der Umsätze wurden im Unternehmensbereich Pharma erzielt, der sich in die Sparten Ethicals, Generics und Consumer Health Care gliedert. Der monoklonale Antikörper Erbitux® (Cetuximab) steuerte 218 Millionen Euro zum Umsatz bei und soll weitere Erfolge bringen. Nach der ursprünglichen Zulassung gegen Darmkrebs und der im Dezember 2005 gewährten Indikationserweiterung für Kopf- und Halskarzinome in der Schweiz wird hierzu auch eine Stellungnahme der europäischen Zulassungsbehörde erwartet. Ein weiterer Hoffnungsträger für Merck ist das bisher noch nicht zugelassene Parkinsonmittel Sarizotan, ein Agonist an 5-HT1A- und Dopamin-Rezeptoren.

Belastend wirkt dagegen die Unsicherheit über einen Patentstreit der US-Tochtergesellschaft Dey um das COPD-Mittel DuoNeb® (Albuterol und Ipratropiumbromid). Zudem erwartet die Geschäftsführung für die Sparte Generics im laufenden Geschäftsjahr einen besonders starken Wettbewerb, während die übrigen Sparten des Unternehmens sich besser als im Vorjahr entwickeln sollten.

Außerhalb des Pharmabereichs bilden die Flüssigkristalle ein weiteres wichtiges Standbein des Unternehmens mit einem Umsatz von 739 Millionen Euro im Jahr 2005. Der Sektor sollte von der weiter steigenden Nachfrage nach großflächigen LCD-Fernsehern profitieren. Allerdings sank die Marge von Merck im Flüssigkristallgeschäft gegenüber dem Vorjahr.

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