DAZ aktuell

Bessere Versorgung der Patientinnen gefordert

FLORENZ (tmb). Auf der ersten europäischen Brustkrebskonferenz, die vom 29.September bis 3.Oktober in Florenz stattfand, tauschten über 1000 Teilnehmer aus 78 Staaten wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen aus.


Behandelnde Ärzte, Forscher und Betroffene verabschiedeten gemeinsam die Florenzer Erklärung, die Entscheidungsträger in Gesundheitspolitik, Industrie, Klinik und Praxis verstärkt auf die notwendigen Bemühungen zur Bekämpfung des Brustkrebs aufmerksam machen soll.
Brustkrebs ist die häufigste tödliche Krebserkrankung bei Frauen. Daher wird verstärktes Engagement für klinische Studien über Brustkrebs gefordert, auch auf seiten der betroffenen Patientinnen. Gegenstand von Untersuchungen sollten auch die psychosozialen Aspekte der Erkrankung sein. Mögliche Faktoren der genetischen Prädisposition sollten nur im Rahmen von Studien erhoben werden.
Gleichzeitig werden gesetzliche Regelungen gefordert, die mögliche Benachteiligungen der Betroffenen nach genetischen Tests verhindern sollen.
Weiterhin fordert die Florenzer Erklärung, allen Patientinnen den Zugang zu geeigneten Spezialkliniken zu ermöglichen, in denen die verschiedenen erforderlichen Disziplinen für die optimale Versorgung vertreten sind. Hierzu sei eine Klinik für etwa 250000 Einwohner erforderlich. Zudem sollten evidenz-gestützte, interdisziplinär gestaltete Therapieleitlinien und Qualitätssicherungsprogramme die Qualität der Versorgung gewährleisten. Getragen wird die Florenzer Erklärung von der Brustkrebs-Kooperative der European Organization for the Research and Treatment of Cancer (EORTC, Europäische Organisation für Krebsforschung und -behandlung), der Europäischen Mastologie-Gesellschaft (EUSOMA) und der Europäischen Brustkrebs Koalition "Europa Donna".

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